06.09.2013

Von Astrid Plaßhenrich (Text und Fotos) –

Es war festlich – sogar sehr festlich. So wie es sich für ein großes Jubiläum gehört. Die Fachschule des Möbelhandels Köln feierte Ende Juli ihren 75-jährigen Geburtstag. Ein guter Grund zu feiern, ein sehr guter sogar. Für das Kollegium, die Studierenden, die Ehemaligen und ganz besonders: für die 111 Absolventen des Jubiläumsjahrgangs.

Einst Möfa-Absolvent, heute Geschäftsführer bei DER KREIS: Ben Bake.

Prost auf den 75.: Hans Strothoff (rechts), Schulleiter Dieter Müller (links).

Gut gestimmte Geburtstagsgäste.

Franz Hampel, Vorstandsvorsitzender der Garant-Möbel Holding International S.A.: „Für die Branche ist die Möfa ein riesiges Geschenk.“

Die Jahrgangsbesten des Abschlussjahres 2013. Schulleiter Dieter Müller (Foto rechts) und Hans Strothoff (3. von links, unter anderem Vorstandsvorsitzender des Vereins Fachschule des Möbelhandels) zählten zu den ersten offiziellen Gratulanten.

Die Schule und der Campus hatten sich herausgeputzt. Die Aula war mit roten und weißen Stoffbahnen geschmückt. Die Studentinnen trugen schicke Abendkleider, die Studenten Anzug und Krawatte. „Wir hatten erst überlegt, auf den Rheinterrassen zu feiern. Aber das sind nicht wir“, sagt Möfa-Schullleiter Dieter Müller: „Und ich denke, es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung direkt auf dem Campus zu feiern.“
Es war in der Tat genau der richtige Rahmen. Es ging an dem warmen Sommerabend sehr familiär zu. Jeder kennt jeden. Ob Dozent oder Schüler. Das ist an der Möfa eben so. Und die Studierenden fühlten sich sichtlich wohl. Das ist ja auch klar: Schließlich ist die Möfa für mehrere Jahre ihr zu Hause. Und natürlich wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Das hatten sich auch alle Beteiligten verdient.
Und wie es sich für eine Jubiläumsfeier gehört, kamen viele Gratulanten. Hans Strothoff, nicht nur MHK-Chef, sondern auch BVDM-Präsident und Vorstandsvorsitzender des Vereins Fachschule des Möbelhandels, betonte, dass die Möfa für Kompetenz, Qualität und Zukunftsorientierung im deutschen Möbelhandel stehe. „Sie ist ein enormer Aktivposten, der in Zahlen kaum zu bilanzieren ist. Tausende junge Menschen erhielten hier eine erstklassige Ausbildung. Viele Karrieren fanden hier ihren Ursprung“, so Strothoff.
Schulleiter Dieter Müller stellte die Einzigartigkeit der Kölner Schule heraus: „Die Möfa ist eine der ältes­ten Fachschulen des Landes. Aktuell lernen hier etwa 670 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden deutschsprachigen Nachbarstaaten. Ich kann feststellen: Die Möfa ist beliebt und in ihrer Art einzigartig in Europa.“

„Unglaubliche Weitsicht“
Auch Franz Hampel, Vorstandsvorsitzender der Garant-Möbel Holding International S.A., fand nur positive Worte: „Ein 75-jähriges Jubiläum verdient Respekt und Anerkennung. Die Gründungsväter der Möfa haben eine unglaubliche Weitsicht bewiesen, als sie die Schule ins Leben riefen. Denn für die Branche ist die Schule ein riesiges Geschenk.“
Zum Schluss der Feierstunde übergab Dieter ­Müller 111 Absolventinnen und Absolventen ihre Zeugnisse. „Wenn das keine rheinische Zahl ist, dann weiß ich es auch nicht“, sagte der Schulleiter mit einem Augenzwinkern. Dabei konnte Müller den erfolgreichen Jubiläumsjahrgang nur loben: „Sie haben Durchhaltevermögen bewiesen und sind dabei engagiert, belastbar und leistungsfähig. Das Rüstzeug haben Sie sich erarbeitet. Jetzt müssen Sie die neuen Herausforderungen annehmen.“
Nach dem offiziellen Festakt trafen Schüler, Studierende, Dozenten, Ehemalige, Vertreter aus Handel und Wirtschaft in lockerer Runde zusammen. Einer von ihnen: der ehemalige BWL-Student Ben Bake. Heute Geschäftsführer Vertrieb und Marketing von DER KREIS. Er erinnert sich gerne an seine Möfa-Zeit zurück: „Ich musste zwar so viel lernen wie nie zuvor, denn immerhin haben wir mehr als 20 Klausuren pro Semester geschrieben, aber es war auch eine unheimlich schöne Zeit“, sagte Bake. Als erfolgreicher Möfa-Absolvent kann er die Schule nur jedem empfehlen, der in der Branche arbeiten möchte. Das sieht Franz Hampel genauso: „Die Möfa-Absolventen haben alle Chancen auf dem Markt.“ Industrie und Handel würden jedes Jahr gerne mehr von ihnen unter Vertrag nehmen als die Schule allerdings ausbilden kann. Ein besseres Kompliment kann aus der Branche nicht kommen.

www.moefa.de


Die Geschichte im Überblick

1938: Die Fachschule des deutschen Möbeleinzelhandels öffnet in Fürstenwalde bei Berlin seine Pforten.

1948: Nach dem 2. Weltkrieg steht der Neuanfang: Das westfälische Schloss Wöbbel wird die neue Möfa-Adresse.

1956: In Köln entsteht ein modernes Schulgebäude mit vier Klassen- und mehreren Fachräumen. Ausschlaggebend für den erneuten Umzug war das attraktive räumliche und inhaltliche Angebot in der Rheinmetropole: mit der imm ­cologne, den Möbelhäusern und der Universität in unmittelbarer Nähe. Ab April wurde hier unterrichtet.

1959: Die Aula und ein Ausstellungsraum entstehen.

1962: Das Ausbildungsangebot wird durch die Oberstufe der Fachschule erweitert. Die Oberstufe dauert zwei weitere Semester und sollte vor allem auf die Tätigkeit als Unternehmer und Führungskraft vorbereiten.

1975:
Durch einen zweiten Ausbau wird die Ausbildungskapazität verdoppelt. Es entstehen sechs neue Klassenräume, zwei Zeichensäle und Sammlungsräume für Möbel, Polstermöbel und Gestaltung. Inzwischen lehren 18 Dozenten an der Möfa.

1977:
Die Möfa bekommt ihre Fachberufsschule, an der Auszubildende zum Verkäufer oder zum Einzelhandelskaufmann warenkundliches und kaufmännisches Wissen erhalten.

1986: Das Studium zum/r Staatlich geprüften Einrichtungsfachberater/in wird eingerichtet.

1988: Die Möfa bietet das Studium zum/r Staatlich geprüften Küchenfachberater/in an.

1995: Es wird erneut gebaut. Es entsteht ein Gebäudekomplex, indem zusätzlich ein Ausstellungs- und Verkauftrainingsstudio sowie sechs Klassenräume, Räume für die Dozenten und die Verwaltung der Schule untergebracht sind.

2000: Das neue Wohnheim für 86 Studierende wird bezogen.

2004: Die Ausbildung zum/r Staatlich geprüften kaufmännischen Assistenten/in, Fachrichtung Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Möbelwirtschaft, wird nun angeboten.

2009: Der duale Fachschulstudiengang verzahnt die Ausbildung zum/r Kaufmann/frau im Einzelhandel und zum/r Betriebswirt/in. (ap)