IFA 2013: Leiser, effizienter, flexibler
Sechs Tage lang ist die Berliner Messe ein „Melting Pot“. Es ist sowohl ein Schmelztiegel von Besuchern, Händlern und Journalisten aus aller Welt – aber auch von den neuesten Techniktrends. Im Schatten des geschichtsträchtigen Olympiastadions heißt es in diesem Jahr aber nicht „höher, schneller, weiter“. Die Schlagworte bei den Küchengeräteherstellern lauten 2013: „Leiser, energieeffizienter, flexibler“. So gleich auch der Tenor in der Industrie ist, so unterschiedlich präsentieren sich die Unternehmen. Mit ihren Strategien und Neuheiten.
Themenwelten geschaffen
So zeigt Bosch in diesem Jahr ein neues Standkonzept. Anstatt einzelne Flächen nach Produktgruppen zu unterteilen, gibt es vier Themenwelten mit den Rubriken „Silence“, „Energieeffizienz“, „Funktionalität“ und „Design“. Dabei ist es alles andere als verwunderlich, dass die farbigen Kühlgeräte der neuen SmartCool Color-Edition in der zuletzt genannten Themenwelt gezeigt werden. Ein Jahr zuvor durften die IFA-Besucher abstimmen, welche drei Farben ihnen am ehesten zusagen. Das Ergebnis: Das knallige „Lime Green“ gewinnt vor den eher dezent daher kommenden Farben „Stone Grey“ und „Espresso Brown“.
Akzente statt reine Masse
Elektrolux präsentiert seine Marken AEG, Zanussi und Grand Cuisine entlang eines Boulevards. Es geht ruhig zu in der Ausstellung. Hektik? Fehlanzeige. In der Grand-Cuisine-Profiküche zaubert Björn Freitag Pasta. Bei Zanussi geht es hip, jung, fröhlich und frech zu. Dazu bestechen die Einstiegsgeräte durch ihr klares Design und ihre Funktionalität. Bei AEG werden ganz bewusst Akzente gesetzt. Die Ausstellung ist nicht überladen. Ein Highlight ist sicherlich der Geschirrspüler ProClean mit XXL Stauraum. Das findet auch Pressesprecherin Elisabeth Lokai-Fels: „Durch eine tiefere Innentür ist für ein neues Korbsystem Platz geschaffen worden. Dadurch können nun 15 Gedecke untergebracht werden. Dazu sorgen die SoftSpikes für einen festen halt von langstieligen Weingläsern.“
Wie die Generation 6000
Im Gegensatz dazu geht es bei Miele wesentlich hörbarer zu. Die Geräteneuheiten werden auf einer Bühne dem Publikum vorgestellt. Unentwegt schallt Musik aus den Lautsprechern. Es pulsiert das Leben. Den Schwerpunkt legen die Gütersloher in diesem Jahr auf die Wäschepflege. Reinhild Portmann, stellvertretende Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, verweist aber auch auf die neuen Geschirrspüler für die Generation 6000. Das Spitzengerät verfügt über eine knock2open-Funktion. Zweimal sanft auf die Front klopfen – schon öffnet sich die Gerätetür. Eine Lösung für grifflose Fronten. Begeistert ist die Kommunikationsexpertin aber auch von den beiden Kaffeevollautomaten CM6100 und CM6300. Die Standautomaten sind im Design und Funktionalität den Einbaugeräten der Generation 6000 angepasst. „Dazu können bei dem Modell CM6300 bis vier so genannte Genießerprofile programmiert werden und das Reinigen ist absolut unkompliziert.“
Die Zukunft im Neonlicht
Die Pupillen verengen sich: Unglaublich hell ist es bei Siemens – Weiß überwiegt im Neonlicht. Der Starkoch Alfred Schuhbeck wirkt wie ein Magnet auf die Messebesucher. Dicht gedrängt zwängen sie sich auf die Tribüne und schauen zu, wie der 64-Jährige in der Siemens-Küche wirbelt. Alles geht ihm leicht von der Hand. Siemens hat den Anspruch, dass all ihre Geräte schnell, reibungslos und flexibel funktionieren. Und zwar für jeden und nicht nur für den Profi. „Das Gerät muss sich dem Alltag des Benutzers anpassen. Das ist unser Ziel“, sagt Roland Hagenbucher. Der Geschäftsführer der Siemens-Electrogeräte GmbH ist auch der Überzeugung, dass die Vernetzung der einzelnen Geräte immer mehr zunimmt. „Die Berührungsängste haben dahingehend abgenommen. Die Akzeptanz ist da, und die Technologie dafür wird immer besser“, so Hagenbucher.
Spots auf ASKO
In der Ausstellung von Gorenje ist das Licht dagegen gedämpft. Die Pupillen weiten sich wieder. Nur einzelne Produkte werden mit Spots hervorgehoben. Erstmals präsentiert das slowenische Unternehmen seine neue Gerätereihe ASKO Pro Series. Die Edelstahl-Modelle bestechen durch ihre klaren Linien und die hochwertige Ausstattung. „Allerdings wird erst nach der IFA entschieden, ob ausgewählte Modelle der Serie auf den deutschen Markt platziert werden“, sagt Marketingleiterin Elisabeth Wieser. Hingegen erhältlich bei Gorenje ein ebenso wichtiges wie erfolgreiches Thema: Die farbigen Kühlgeräte der Retro-Serie.
Futuristischer Auftritt
Einen futuristischen Auftritt legt Samsung dahin. Wie ein Gerät aus der Zukunft wirkt auch der Smart Oven. Dabei sieht er so unscheinbar aus. Aber es ist eine All-in-one-Lösung. „Mikrowelle und Backofen in einem. Dank eines Temperatursensors können aber auch wie in einer Fritteuse knusprige Pommes zubereitet werden und es gibt eine Joghurt-Funktion“, erklärt Produktmanagerin Diana Diefenbach. Und damit sind nur wenige Funktionen des Smart Oven aufgezählt.
Stets höchste Qualität
Klassisch – und doch modern: Das sind die Attribute, die Liebherr auf seinem Messe-Areal vereinigt. Die Fronten der Kühlgeräte mit dem schwarzen, gebürsteten Stahl wirken edel. Die Technik ist ausgereift. „Wir wollen in allen Facetten höchste Qualität bieten. Die Technologie muss mit dem Design einhergehen“, sagt Pressesprecherin Claudia Meindl und verweist auf die wichtigsten Messeneuheiten: 1. Das Programm der Einbau-Gefrierschränke wird um drei Modelle mit NoFrost Kältetechnologie in Energie-Effizienzklasse A++ erweitert. 2. Nie-mehr abtauen Komfort in Verbindung mit bester Energie-Effizienz bietet die neue integrierbare NoFrost Kühl-Gefrier-Kombination ICNP 3356. 3. Unterbau-Weinschrank UWT 1682 mit TipOpen-Technologie zur Integration in Küchen mit grifflosen Fronten. 4. Geräte mit BioFresh-Technologie.
(Astrid Plaßhenrich)