19.10.2013

Poggenpohl: Abschied vom Elfenbeinturm

Es ist das große Selbstverständnis von Poggenpohl, seine Markenidentität als Premium-Küchenhersteller zu wahren. Schließlich hat das Herforder Unternehmen eine 121 Jahre lange Tradition, und der gilt es treu zu bleiben. Dennoch gibt es auch bei Poggenpohl Veränderungen. So zählt seit der Küchenmeile auch die Marke Goldreif zum Angebot. „Aber nur für unsere Poggenpohl-Händler zur Unterfütterung der Premiummarke“, wie Geschäftsführer Lars Völkel ausdrücklich betont. Die Geräte für Goldreif kommen exklusiv von Electrolux. Mit Goldreif können die Händler ab sofort eine Designküche für unter 20.000 Euro ihren Kunden anbieten.

„Denn die“, sagt Poggenpohl-Geschäftsführer Lars Völkel, „wird es bei uns mit dem Poggenpohl-Label versehen auch künftig nicht unterhalb dieser Preisschwelle geben geben.“ Die Premiummarke Poggenpohl selbst bleibe durch die Zwei-Marken-Politik unangetastet. „Wir nehmen uns allerdings selbst einen gewissen Druck. Denn wir haben nun mehr Freiheiten, unserem eigenen Design treu zu bleiben, aber auch die Freiheit zu einigen Trends Nein zu sagen“, erklärt Völkel. Denn die Positionierung ist klar: Goldreif ist Mainstream, dagegen bleibt Poggenpohl exklusiv. „Der Anspruch nach Luxusgütern wächst“, hat der Geschäftsführer festgestellt. Aber mit der Marke Goldreif will sich das Herforder Traditionsunternehmen von seinem „Leben im Elfenbeinturm“ verabschieden, wie Völkel sagt. Um eine weitere Abgrenzung vorzunehmen, werden die Goldreif-Küchen nicht in Herford produziert, sondern bei ewe-Küchen in Österreich, einer weiteren Tochter der schwedischen Nobia Gruppe, zu der bekanntlich auch Poggenpohl gehört.

Mit dem bisherigen Geschäftsjahr ist Lars Völkel zufrieden: „Der Umsatz ist im einstelligen Prozentsatz gestiegen. Wir sind profitabel unterwegs.“ Genauso wichtig wie die wirtschaftlichen Zahlen ist für den Poggenpohl-Chef allerdings, dass all die Versprechen, die die Geschäftsleitung zum 120-jährigen Geburtstag im vergangenen Jahr gemacht hat, zu 100 Prozent eingehalten wurden. So investierte das Unternehmen beispielsweise zwei Millionen Euro in den Maschinenpark, um die Produktionsverfahren zu optimieren. „Dadurch können wir eine noch bessere Qualität anbieten, als wir es sowieso schon tun“, erklärt Völkel. Doch trotz aller Zuversicht schlägt der Geschäftsführer auch leisere Töne an: „Der Markt ist aggressiv. Deshalb sind wir an allen Fronten gefordert.“

 

Relaunch für Porsche Küche

Die bahnbrechenden Produktneuheiten blieben bei Poggenpohl in diesem Jahr aus. Es wurden jedoch Detailveränderungen vorgenommen und Akzente gesetzt. Die inzwischen vier Jahre alte Porsche-Küche wurde ein technischer Relaunch spendiert. Die Auszüge wurden verbessert und komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt. „Im Frühjahr 2014 wird auf der Mailänder Messe dann ein zweites Porsche-Produkt vorgestellt“, verspricht Völkel.

Daneben stellte Poggenpohl auf der Küchenmeile die neue Farbe Steingrau vor. Die +Edition-Kollektion wird um zwei Weißtöne für die Hochglanz-Kassettenfront erweitert. Dazu gibt es zwei neue Griffe: einen Bügelgriff aus Edelstahl und einen modernen Glasgriff. „Weitere Produktverbesserungen sind die neue Sockelblende in Edelstahl oder das neue Abfalltrennsystem für Spülenunterschränke“, gibt das Unternehmen bekannt.

Ein neuer Internetauftritt ist ebenfalls seit Ende September online.

www.poggenpohl.com