Mit der AMK auf Info-Tour
Station 1: 100.000 Küchen im Jahr
Der Optimismus ist deutlich spürbar. Dafür hat die Schüller-Geschäftsführung aber auch guten Grund. Der Küchenmöbelhersteller erwartet am Jahresende einen Umsatz von 330 Millionen Euro, das sind 9 % mehr als im Vorjahr. „Die Living Kitchen im Januar hat uns bis Mitte des Jahres beflügelt. Dann kam ein leichter Einbruch. Dennoch sind wir zufrieden“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Markus Schüller, der zusammen mit seiner Schwester Doris Schüller-Heller (Leitung Vertrieb Innendienst) sowie Max Heller (Geschäftsleitung Technik und Produktion) die Geschicke des Familienunternehmens lenkt. Mit Erfolg: Das Unternehmen zählt zu den Top 5 der deutschen Küchenmöbelhersteller. Tendenz: Stark aufstrebend.
Das Unternehmen produziert 450 Küchen pro Tag. Das sind 100.000 Stück pro Jahr. Ein Drittel davon werden für den Fachhandel gefertigt, zwei Drittel für Möbelhäuser. Um den positiven Trend fortzusetzen, will das Familienunternehmen auch in Zukunft seinen Status als verlässlicher Partner für den Handel pflegen. „Das ist unser selbstgestecktes Ziel. Wir wollen auch weiterhin fair, zuverlässig und ehrlich agieren und planen mit den Händlern zusammen langfristige Erfolge“, so Markus Schüller.
Es sind ambitionierte Ziele, die das Familienunternehmen verfolgt. Um diesen gerecht zu werden, hat sich der Küchenmöbelhersteller für eine selektive Produktausrichtung entschieden und bietet zwei Kollektionen für unterschiedliche Zielgruppen an. schüller.C bedient den Consumer-, next125 seit 2002 den Premiummarkt. „Dabei entfallen 80 Prozent unseres Umsatzes auf die C-Kollektion, 20 Prozent auf den Premiumbereich“, gibt Markus Schüller bekannt. In beiden Bereichen verzeichnet der Küchenmöbelhersteller 2013 ein analoges Wachstum.
Tierische Hauptdarsteller
Mit der Premium-Collection next125 lenkte das Familienunternehmen ihr Produktportfolio in neue Bahnen. Aus dem Gedanken der Plattformstrategie heraus, wurde next125 als Premium-Collection im Raster 125 mm entwickelt. Später kam das grifflose System hinzu. Begleitet wird die Kollektion seit der Living Kitchen 2011 von einer tierischen Marketingstrategie, einer Kampagne mit tierischen Hauptdarstellern. Der Mix aus außergewöhnlichen Locations gepaart mit modernen Küchen, die von Gänsen, Ziegen, Schafen oder Rindern erkundet werden, bleibt im Gedächtnis des Endverbrauchers hängen. Auch im Bereich Produktdesign sind für next125 eine Reihe bedeutsamer Entwicklungen entstanden. Das wandhängende System, die Schichtstoff Front mit integriertem Klappgriff oder der next125 Kochtisch sind dabei nur einige. Zur Küchenmeile 2013 hat sich das Unternehmen weitere Schritte in die Stärkung der Marke unternommen. Besonders umfangreich ist das integrative neue POS Konzept, das seit Herbst für eine durchgängige Präsenz des Brandings im Markt sorgt.
Ein detaillierter Bericht über die Schüller-Produktion sowie die umfangreichen Investitionen des Familienunternehmens folgt im Anschluss an diesen Beitrag.
Station 2: Mehr Glas, Keramik und Stein
Lechner siedelte erst 1991 in Rothenburg an. Vorher produzierte das Unternehmen seit seiner Gründung 1974 in Forstinning bei München. Seitdem hat sich der Betrieb zu einem führenden Anbieter im Bereich der Konfektionierung und Veredelung von dekorativen Platten in Europa entwickelt. „Für uns war es absolut die richtige Entscheidung, nach Rothenburg umzuziehen“, sagt Andrea Lechner. „Die Infrastruktur mit der guten Autobahnanbindung, die Bekanntheit der Stadt und die günstigen Konditionen haben damals den Ausschlag dazu gegeben“, erklärt das Vorstandsmitglied: „Und wir können hier gesund wachsen.“ Inzwischen arbeiten in Rothenburg 550 Mitarbeiter auf einer Fläche von 70.000 qm. Weitere Produktionsstandorte hat Lechner in Schweden und Ungarn, so dass insgesamt 650 Arbeitnehmer in der Unternehmensgruppe beschäftigt sind. Sie erzielten in 2012 einen Umsatz von 77,5 Millionen Euro. Der wird in 2013 auf knapp 80 Millionen Euro gesteigert. „Zurzeit kaufen unsere 3.000 Kunden etwa 15.000 Arbeitsplatten pro Woche“, so Lechner.
Fertigung mit sieben Materialien
Die Tochter der Firmengründer Doris und Günter Lechner hat Holztechnik in Rosenheim studiert. Wenn die Diplom-Ingenieurin durch den Betrieb führt, ist sie in ihrem Element. Natürlich besonders dann, wenn es durch die Holzfertigung geht. An den Wänden hängen Motivationssprüche, wie: „Der wahre Arbeitgeber ist der Kunde.“ Die Mitarbeiter tragen einheitliche Firmen-T-Shirts. Dadurch soll die Identifikation mit dem Unternehmen gesteigert werden. Lechner fertigt inzwischen Arbeitsplatten aus insgesamt sieben Materialien. Laminat macht dabei einen Anteil von 50 Prozent aus. „Die Wachstumsraten nehmen bei Glas, den gesteinsartigen Materialien und Keramik aber stetig zu“, sagt Andrea Lechner. Das Unternehmen bietet 300 verschiedene Dekore an. Bei den Glasarbeitsplatten ist ein Individualdruck möglich. „Bei der Veredelung und Konfektionierung von Glasflächen für die Küche sind wir Marktführer“, erklärt Lechner. Auch in den kommenden Jahren will das Unternehmen expandieren. Eine weitere Produktionshalle am Standort Rothenburg ist bereits in Planung.
Station 3: Von Sylt bis Bayern
Das Electrolux-Werk in Rothenburg fertigte 2012 etwa 1,35 Millionen Kochfelder. Aneinandergereiht würden diese vom nördlichsten bewohnten Ort Deutschlands bis zum südlichsten reichen. Also von List auf Sylt bis nach Einödsbach in Bayern. Ähnlich verhält es sich mit Einbauherden- und -öfen. Von ihnen wurden 708.000 Stück in 2012 produziert. Insgesamt werden in Rothenburg Produkte für 26 verschiedene Marken der Unternehmensgruppe hergestellt. Der Standort gilt als Kompetenzzentrum in Sachen Kochgeräte. Dazu liefert der Standort Bauteile für Geräte, die in anderen Werken montiert werden. Das Werkgelände umfasst 142.000 qm, wovon 61.000 qm bebaut sind. Damit ist das Elektrolux-Werk in Rothenburg mit seinen etwa 1.100 Mitarbeitern das größte für die Fertigung von Großgeräten in Europa. Durch die modernen Produktionsanlagen und den hohen Automatisierungsgrad ist es zudem eines der produktivsten in der gesamten Unternehmensgruppe.
Verbesserte Arbeitsabläufe
Diesen Status hat sich das Rothenburger Werk in den vergangenen Jahren Stück für Stück erarbeitet. Die Produktion wurde immer wieder perfektioniert. Sowohl durch die Verbesserung der Arbeitsabläufe und -prozesse als auch durch neue Technologien. Dazu gehört beispielsweise die Laser Cavity-Anlage, in der Backkästen für Öfen in einem vollautomatischen Prozess bearbeitet werden. Und dank der Investition in ein neues Flachteile-Emaillierwerk reduzierte sich der Energieverbrauch in dem Prozessbereich um 25 Prozent. Weitere Investitionen führten zu einem Rückgang des Anteils von Sondermüll um 45 Prozent und zu einer Reduktion des Frischwasserverbrauchs um 800.000 Liter. „Wir leiten auch keinen einzigen Liter Prozessabwasser in das öffentliche Abwassersystem“, erklärt Johann Reindl, Geschäftsführer der Electrolux Rothenburg GmbH.
Station 4: Auf Herz und Nieren
Eine vierte Station der AMK-Inforeise für Journalisten der Fach- und Publikumspresse führte nach Nürnberg zur TÜV Rheinland LGA Products GmbH. Die AMK arbeitet seit vielen Jahren eng mit der Prüf- und Dienstleistungsgesellschaft zusammen, insbesondere mit der AMK-Arbeitsgruppe Technik & Normung. Das Unternehmen prüft Produkte aus der Konsumgüterindustrie genauso wie aus der Energiewirtschaft oder der Automobilbranche. So werden dort auch Kochgeräte, Geschirr oder Kühlsysteme auf Sicherheit, Effizienz und Qualität im Zusammenspiel von Mensch, Technik und Umwelt geprüft. Dies erfolgt auf Basis anerkannter Standards sowie nationaler oder internationaler rechtlicher Vorgaben. Dazu beobachtet der TÜV Rheinland für und gemeinsam mit seinen Kunden technische und wirtschaftliche Trends und gestaltet diese aktiv mit. In dem Konzern arbeiten 17.200 Menschen in 65 Ländern auf allen Kontinenten. Damit ist der TÜV Rheinland ein weltweit führender unabhängiger Prüfdienstleister. Das Unternehmen wurde bereits 1872 während der Industrialisierung in Wuppertal gegründet. (ap)