Miele steigert Umsatz auf 3,22 Mrd. Euro
Im Jahr der größten Produkt- und Innovationsoffensive seiner Geschichte hatte Miele praktisch das gesamte Hausgerätesortiment erneuert – und konnte so die zum Teil ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in wichtigen Absatzmärkten mehr als kompensieren. Hier habe sich insbesondere der erstarkte Euro dämpfend bemerkbar gemacht. Ohne diese Effekte liegt der Umsatzzuwachs laut Miele bei über 5% und damit mehr als doppelt so hoch wie die Rechnung auf Euro-Basis. Vor dem Hintergrund sei der Geschäftsverlauf als „durchaus zufriedenstellend“ zu bewerten, so Olaf Bartsch, Geschäftsführer Finanzen und Hauptverwaltung der Miele Gruppe. In Deutschland hat Miele 978 Mio. Euro umgesetzt, was einem Plus von 23 Mio. Euro oder 2,4% entspricht. Damit ist der deutsche Anteil am Gesamtumsatz leicht auf 30,6% gestiegen.
Trotz anhaltender politischer Unsicherheiten, etwa aufgrund der Instabilität im arabischen Raum und der Ukraine-Krise, hat die Geschäftsleitung für das nun angelaufene Geschäftsjahr 2014/15 das Ziel formuliert, in der Größenordnung der letzten Jahre weiter zu wachsen.
„Langfristig richtig aufgestellt“
„Miele ist gerade jetzt richtig aufgestellt, um auch unter weniger günstigen Marktbedingungen bei Umsatz, Stückzahlen und Marktanteilen weiteres Wachstum zu erreichen“, sagt Dr. Markus Miele, Geschäftsführender Gesellschafter des Hausgeräteherstellers. Und er fährt fort: Hierbei helfe eine langfristig orientierte Unternehmensstrategie mit dem Fokus auf Qualität und Kundennutzen, organischem Wachstum aus der eigenen Produktion heraus sowie Investitionsfinanzierung ausschließlich über Eigenkapital. „Die Unabhängigkeit von den Interessen externer Kapitalgeber stärkt Miele in seiner Position als ein eigenständiges und konzernunabhängiges deutsches Familienunternehmen“, bestätigt der Geschäftsführende Gesellschafter Dr. Reinhard Zinkann.
Produktseitig profitiere Miele zunehmend von der schrittweisen weltweiten Einführung der neuen Generationen 6000 (Einbaugeräte) und W1/T1 (Wäschepflege). Die weltweite Markteinführung des ersten Miele-Saugroboters Scout RX1 im Mai 2014 verlief demnach in vielen Ländern, darunter Deutschland, über Plan. Zur IFA 2014 folgen neue Spitzenmodelle bei den Waschmaschinen und Trocknern „mit weiteren Alleinstellungsmerkmalen von hohem Kundennutzen“. Gleichzeitig präsentiert das Unternehmen ein komplett neu strukturiertes Staubsauger-Sortiment, das nicht nur den neuen EU-Vorgaben zum Energielabel konsequent Rechnung trägt, „sondern auch den wirklichen Kundenbedürfnissen“.
Herausforderung im Vertrieb
Als Erfolgsbausteine betrachtet das Unternehmen unter anderem die Konzentration auf die alleinige Marke Miele, deren weltweit durchgängige Positionierung im Premium-Segment sowie die partnerschaftliche Fokussierung auf den beratenden Fachhandel. „Diese zu pflegen und gleichzeitig neue Vertriebskanäle wie das Internet mit Augenmaß zu erschließen, ist für jede Premiummarke eine Herausforderung“, sagt Dr. Heiner Olbrich, scheidender Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, der Miele zum 30. September 2014 aus persönlichen Gründen verlässt. Hierfür sei Miele aufgrund seiner Reputation und Glaubwürdigkeit bei Vertriebspartnern wie Endkunden aber sehr gut gewappnet. Als Olbrichs Nachfolger ist seit 1. August Dr. Axel Kniehl im Unternehmen, zuvor als Vice President des Whirlpool-Konzerns für die Region Nord- und Kontinentaleuropa verantwortlich und zugleich CEO der Bauknecht Hausgeräte GmbH.
Starkes Wachstum in USA, China und Russland
Außerhalb Deutschlands wurde ein Umsatzzuwachs von 1,9% erzielt, wobei Miele insbesondere in strategisch wichtigen Märkten wie USA, China und Russland zum Teil deutlich zweistelliges Wachstum erzielt hat, das aber infolge ungünstiger Wechselkurse weitgehend aufgezehrt wurde. In Australien, dem nach den USA und der Schweiz größten Auslandsmarkt, ist Miele vor Ort überproportional gewachsen, während nach Umrechnung in Euro ein zweistelliges Minus übrigbleibt. Positiv ist zu vermerken, dass die Schuldenkrise in den betroffenen Ländern Südeuropas im Berichtszeitraum keine weiteren Rückgänge verursacht hat. Weltweit ist Miele weiterhin in 47 Ländern mit eigenen Vertriebsgesellschaften präsent und in weiteren 50 Ländern über Importeure.
So viele Mitarbeiter wie nie
Zum Stichtag 30. Juni 2014 arbeiteten weltweit 17.660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Miele. Dies entspricht einem Zuwachs an Personal von 409 Beschäftigten oder 2,4%. In Deutschland sind 10.411 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig (= plus 0,3%).
Derzeit erlernen an den deutschen Standorten der Miele Gruppe insgesamt 465 junge Menschen einen von 33 kaufmännischen oder technischen Ausbildungsberufen. Von ihnen absolvieren rund 130 einen von elf dualen Studiengängen, der Kombination aus betrieblicher Ausbildung sowie einem Bachelor-Studium in Fächern wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Betriebswirtschaftslehre oder Wirtschaftsingenieurwesen.
Für Berufseinsteiger mit Diplom- oder Masterabschluss bietet Miele ein Trainee-Programm, das auf eine Karriere im mittleren/oberen Management vorbereitet und im Berichtszeitraum 25 Jahre bestand. Von allen 121 vormaligen Trainees sind 73 nach wie vor im Unternehmen, davon 35 heute in einer Führungsposition. Zu den Einstiegsoptionen im Unternehmen zählt überdies das Programm Master@Miele. Hier unterstützt Miele junge Technik-Bachelors, die berufsbegleitend einen Masterstudiengang belegen, zum Beispiel mit flexiblen Teilzeitlösungen und ergänzenden Weiterbildungsmaßnahmen.
188 Mio. Euro investiert
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Miele Gruppe insgesamt 188 Mio. Euro investiert. Das sind nur 25 Mio. Euro oder 12% weniger als im Jahr zuvor, das im Zeichen der größten Produkt- und Innovationsoffensive der Unternehmensgeschichte auch bei den Investitionen einen historischen Höchststand markiert hatte. Schwerpunkte im Berichtszeitraum sind die Modernisierung beziehungsweise Umrüstung der Fertigungsanlagen in mehreren Werken, neue Bürogebäude und Erweiterung des Warenverteilzentrums am Hauptsitz Gütersloh. Insbesondere der weitere Ausbau des Logistikstandortes Gütersloh wird auch im jetzt laufenden Geschäftsjahr 2014/15 ein Investitionsschwerpunkt bleiben.
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