Drei Mal Nolte
Die wohlbekannten Details rund um Austauschbarkeit, Kostenstruktur sowie Handels- und Lieferantenkonzentration erspart er sich und den Zuhörern und kommt stattdessen gleich auf Pläne und Ziele zu sprechen. „Wir wollen unsere Wettbewerbsfähigkeit dramatisch erhöhen und die nächsten fünf Jahre jeweils zweistellig wachsen.“ Das ist eine Hausnummer, und die Versammlung der Fachjournalisten, die von Nolte zu einer exklusiven Pressekonferenz eingeladen wurde, beginnt interessiert zu gucken. Andererseits: Bei einer vergleichsweise maßvollen Exportquote von 25% kann man sich einiges vorstellen.
„New Nolte“ heißt das Projekt, das Andreas Kuipers mit dem ihm eigenen Enthusiasmus vorstellt, und über das in der Branche bereits eifrig diskutiert wird. Denn Kuipers, seit April 2013 Geschäftsführer von Nolte Küchen mit den Ressorts Vertrieb und Marketing, hat dem Unternehmen kompromisslose Differenzierung verordnet. Dafür wurden die Programme neu geordnet und eigenständig präsentiert: Die Einstiegslinie nolte eco spricht künftig alle Kunden an, die Küchen im Endverbraucherpreis zwischen 3.000 und 6.000 Euro suchen. Das traditionelle nolte-Sortiment zielt auf die gehobene Mitte mit Küchen zwischen 6.000 und 20.000 Euro. Und dann gibt es noch nolte neo: eine progressive Linie mit avantgardistischem Design.
Stets lebensnah
„Indem wir drei getrennte Linien anbieten, können wir jetzt viel gezielter auf die Erfordernisse unserer Handelspartner eingehen“, erklärt Andreas Kuipers das neue Kozept. „Gerade im Hinblick auf den Export war es uns wichtig, die ganze Bandbreite liefern zu können – von konsumig über wertig bis hochmodern.“ Mit der Neuausrichtung antwortet Nolte Küchen auf die wachsende Differenzierung des Marktes, der zunehmend maßgeschneiderte und individuelle Lösungen verlangt. Dabei soll es weder um eine Verschiebung in Richtung Discount noch um einen Vorstoß in den High-End-Bereich gehen. „Nolte Küchen bleibt seiner Identität treu und steht heute und morgen für lebensnahe, authentische und individuelle Küchen“, betont Kuipers. Und zwar in allen für den Möbel- und Fachhandel relevanten Preislagen von 3.000 bis 20.000 Euro. „Wir wollen in jedem Segment das jeweils Bestmögliche bieten“, so der Geschäftsführer und ergänzt: „Jede der drei Linien ist in ihrer jeweiligen Preislage ein Premium-Produkt.“
Ausschließlich als Handelsmarke
Die neue Einstiegslinie nolte eco steht für unkompliziertes und funktionales Design zum bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei einem avisierten Durchschnittspreis von 4.000 – 5.000 Euro will nolte eco die ideale Küchenlösung für alle Konsumenten sein, die Wert auf hohe Qualität legen, aber zugleich das Budget im Blick behalten. Konkurrenz zur Unternehmenstochter Express Küchen sieht Kuipers nicht. „Express bedient den Discount unterhalt von 3.000 Euro.“
Die straffe Produktausstattung wurde bei nolte eco dennoch auf Basis der Endkundenrelevanz im Preiseinstiegssegment konzipiert und sieht die Komplettvermarktung inklusive E-Geräte vor. Auf der Verkaufsfläche soll der Name Nolte allerdings im Hintergrund bleiben: Die neue Produktlinie ist ausschließlich zum Vertrieb über Handelsmarken vorgesehen.
Breit aufgestelltes Kernsortiment
Unter der Überschrift „Mehr Küche in jeder Hinsicht“ repräsentiert die zweite Produktlinie nolte das neue Kernsortiment des Herstellers, das zur aktuellen Hausmesse vielschichtig erweitert und ergänzt wurde. Beispielsweise um die neue Korpushöhe 90 cm. Matrix 900 heißt das bei Nolte. Zusammen mit einem 50-mm-Sockel und 12-mm-Glas- bzw. Vollkernarbeitsplatten ergibt sich hier neben mehr Stauraum eine ergonomische Arbeitshöhe mit „einzigartiger, harmonischer Designsprache innerhalb des Rasters“. In einer ersten Kundenumfrage sei diese Neuheit als „sehr gut“ bewertet worden, meldet das Unternehmen. Ebenso positiv sei das neue Mattlackkonzept aufgenommen worden, das mit 16 Farben und zwei Farbpaletten für vier Frontenprogramme neue Wege geht.
Die Kollektion nolte verkörpere eine innovative und hochwertige Küchenplanung für die „qualifizierte und gehobene Mitte“, so Kuipers, und sei damit auf das stärkste und wichtigste Marktsegment von Nolte Küchen ausgerichtet. Bei der Vermarktung orientiert man sich weiterhin an den Wünschen der Handelspartner. Diese dürfen selbst entscheiden, ob sie die zweite Produktlinie unter dem Markennamen nolte führen oder ein eigenes Küchenlabel verwenden – ein weiterer Faktor, mit dem das Unternehmen seinen B2B-Partnern noch mehr Flexibilität bieten möchte.
Impulse geben
Mit der dritten Produktlinie, nolte neo, setzt das Unternehmen einen neuen Maßstab und sorgte damit für reichlich Gesprächsstoff während der Messetage in Ostwestfalen. Denn nolte neo ist ambitioniert. Das Programm soll das Profil von Nolte Küchen schärfen: als Impulsgeber und Vordenker der Branche. Hinter dem auf einer Sonderfläche präsentierten Sortiment steht ein konsequentes modulares Konzept. Dieses sei jedoch keineswegs als „abgehobenes“ Programm für eine ausgesuchte Klientel konzipiert. Vielmehr sei nolte neo ein offenes System, das in jeder Küche die Möglichkeit bietet, eine ganz eigene Welt entstehen zu lassen. Einzelne Elemente können flexibel miteinander kombiniert werden oder auch eine bestehende Küche ergänzen. Die Module – darunter auch Möbel aus anderen Wohnbereichen, wie etwa ein Kamin, eine Bibliothek oder ein Sockel für Kunst – lassen sich in jede Umgebung individuell integrieren und schaffen einen fließenden Übergang zum Wohnraum. „Mit nolte neo potenziert Nolte Küchen die Individualisierungsmöglichkeiten für seine Kunden und entwirft ein neues Verständnis des Lebens in der Küche“, ist Kuipers überzeugt.
Individuell umgesetzt
Dieser Anspruch kommt auch im neuen Slogan des Unternehmens zum Ausdruck. Dieser heißt: „Für das Leben in der Küche“. Darin soll sich zum einen die Authentizität und Lebensnähe, die Nolte Küchen prägen, ausdrücken, zum anderen eine neue, am Endkunden orientierte Emotionalität in der Ansprache. Entsprechend präsentiert sich Nolte Küchen ab sofort in einem modernen Look. In drei neuen Messezeitschriften wurden die Produktlinien nolte eco, nolte und nolte neo in verschiedenen lebensnahen Settings in Szene gesetzt. Ein Konzept, das auf der neu gestalteten Website ebenfalls umgesetzt wird.
„Das Schiff ist auf dem Wasser, jetzt müssen wir die Segel setzen“, fasste Geschäftsführer Andreas Kuipers die Messewoche zusammen und betont, dass er der Umsetzung des neuen Konzeptes über die nächsten Monate mit Spannung entgegensehe. Dieses Fazit lässt er zwar nur per Pressemeldung verlauten, aber man wähnt es in seinen Augen förmlich dabei blitzen.
www.nolte-kuechen.de