Die Küche für Vegetarier
Wer bevorzugt vegetarisch kocht, kann in einer herkömmlich ausgestatteten Küche schnell an seine Grenzen kommen. Für das viele Gemüse ist der Waschplatz an der Spüle zu klein, die Armatur zu niedrig und oft auch zu unbeweglich. Die verschiedenen Getreidesorten lagern zu warm in Kunststoffpackungen, im Kühlschrank welkt der Salat dahin, und ständig stehen die Gefäße mit den Keimlingen im Weg. Und überhaupt: Wo sind eigentlich schon wieder die Gewürze abgeblieben? Das Konzept „Vooking“ macht damit Schluss und rückt die konkreten Bedürfnisse vegetarisch kochender Menschen in den Mittelpunkt. Vorgestellt wurde die Projektstudie auf der LivingKitchen vom Designbüro formquadrat aus Linz.
Rasant wachsende Zielgruppe
„Vooking“ dürfte Menschen, die sich gesund und bewusst ernähren wollen, aus der Seele sprechen. Und diese Zielgruppe wächst rasant. Der Vegetarier-Bund Deutschland (VEBU) geht aktuell (Januar 2015) von 7,8 Millionen Vegetariern und 900.000 Veganern in Deutschland aus. Hinzu kommen die statistisch nicht so recht erfassbare Zahl der so genannten Flexitarier, also Menschen, die sich gesund aber dogmenfrei ernähren möchten und dabei so oft wie möglich fleischlos kochen wollen und dann lieber zu Gemüse und Getreide greifen. Für alle diese Küchennutzer bietet „Vooking“ ein maßgeschneidertes Konzept mit bedürfnisorientierten Lagermöglichkeiten und Vorbereitungszonen.
Hochkarätige Partner
Sieben Module hat das Team von formquadrat konzipiert. „Eigenständige Units mit aktiven und passiven Kochbereichen“ konkretisiert Mario Zeppetzauer aus der Geschäftsleitung des Designbüros. Unterstützt wurde das Team von formquadrat bei der Entwicklungsarbeit von weiteren Fachleuten aus der Praxis: einem Koch, einem Tischler sowie vom Möbeldesigner Stefan Radinger, der unter anderem für Team7 tätig ist. Für die Umsetzung der Unit-Prototypen konnten hochkarätige Industriepartner gewonnen werden: Team 7, Gaggenau, Franke, Cosentino, Dornbracht, Pfeffersack&Söhne und SFK Tischler. Gefördert wird das Projekt vom österreichischen Ministerium für Wirtschaft über die AWS (Austria Wirtschaftsservice).
Eigenständige Units
„Vooking“ setzt um, was vegetarisch kochende Menschen im Küchenalltag brauchen:
- Unit Spüle: Beim vegetarischen Kochen wird deutlich mehr Gemüse gereinigt und gewaschen. Die neuartige Zwei-Beckenspüle mit großzügigen Randzonen ist modular und flexibel. Das Keimen (von Keimen, Bohnen bis hin zu Ölsaaten) wurde in die Spüle integriert.
- Unit Gewürze: Dieses Modul bietet Platz für 36 Gewürze auf einen Blick, hochwertig in Keramikgefäßen gelagert mit integriertem Mörser.
- Unit Schneiden, Zerkleinern: Große Brettflächen und eine in die Arbeitsebene integrierte Küchenmaschine bieten Komfort und Funktion.
- Unit Getreide: Aus Getreidesäcken kann die gewünschte Menge mit einer integrierten Waage portioniert werden. Erstmalig ist eine Getreidemühle wie ein Einbaugerät konzipiert. Das Getreide selbst lagert optimal trocken und dunkel.
- Unit Indoor Farming: Frische Kräuter und Gewürze können selbst geerntet werden. Dafür gibt es einen speziellen Schrank mit vier Klimabereichen und speziellen Wachstums-LED-Leuchten.
- Unit Kochen und Kühlen: Hochwertige Materialien und Funktionen sind abgestimmt auf die Anforderungen vegetarischen Kochens. Das Kühlgerät verfügt über großzügige Klimazonen für eine lange, schonende Lagerung frischer Lebensmittel.
Weg in die Praxis
Aktuell wird nun ein Partner für die Umsetzung gesucht. „Im besten Fall ein Küchenmöbelhersteller“, sagt Mario Zeppetzauer und betont „nach allen Seiten offen zu sein“. Denn die modular konzipierten Units lassen sich bei voller Funktionalität durchaus auch in einer Einbauküche realisieren.
www.formquadrat.com