Deutsche Küchenindustrie legt weiter zu
Wie AMK-Sprecher Dr. Oliver Streit im Rahmen einer Wirtschaftspressekonferenz ausführte, hat sich der Umsatz der herstellenden Unternehmen in der Küchenbranche im Vergleich zum Jahr 2013 damit um 2,7% erhöht. Erfasst sind die Umsatzzahlen der Hersteller von Küchenmöbeln, Elektro-/Einbaugeräten, Spülen und Zubehör. Der Gesamtumsatz belief sich im Vergleichsjahr 2013 auf knapp 10,04 Mrd. Euro, von denen rund 6,03 Mrd. Euro auf das Inland und 4,01 Mrd. Euro auf das Exportgeschäft entfallen waren. Aktuell sind unverändert rund 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der deutschen Küchenindustrie beschäftigt. Die Exportquote beträgt durchschnittlich 40%.
„Auch im wirtschaftlich unbeständigen 2014 erleben wir wieder den Trend zu höherwertigen und höherpreisigen Küchen“, berichtete der AMK-Vorstandssprecher. Speziell im Fachhandel, bei Einrichtungshäusern, Küchenstudios und Küchenfachmärkten, sei diese Entwicklung stabil. „Die 1,9% Wachstum im Inland unterstreichen die kontinuierliche Entwicklung auf hohem Niveau“, so Dr. Streit.
Position gestärkt
Für AMK-Geschäftsführer Kirk Mangels spiegeln die aktuellen Wirtschaftszahlen die Stärke der deutschen Küchenindustrie wider. „Die deutsche Küchenindustrie hat ohne Frage die Position als die leistungsfähigste Küchenindustrie der Welt mehr als untermalt“, ergänzte Mangels die Ausführungen von Dr. Streit. Das Gesamtwachstum von 2,7% bezeichnete er als „hervorragend“ – zumal es in „einem schwierigen Marktumfeld“ erwirtschaftet wurde.
Nach wie vor eine große Aufgabe der Branche sei es, Küchennutzer von einer Küchenrenovierung zu überzeugen. Wie eine GfK-Umfrage jüngst zeigte, haben viele Endkunden das Gefühl, dass ihre Küchen jünger seien als es tatsächlich der Fall ist. Mangels: „Es ist eine der größten Herausforderungen für die Küchenbranche, den Endkunden im Zeitablauf mit Informationen über neue Funktionen und neue Designs zu versorgen. Wir müssen also die Innovationen regelmäßiger an den Kunden kommunizieren, um den Bedarf zu wecken.“ Die AMK beteiligt sich an diesen Bemühungen mit dem herstellerneutralen „AMK Ratgeber Küche“, der Anfang 2015 in aktualisierter Form neu erschienen ist.
Erfolge im Ausland
Noch stärker zulegen als der Inlandsmarkt konnte der Export. Hier beträgt das prozentuale Wachstum 3,8 % im Vergleich zu 2013. „Die Exportmärkte ziehen in 2014 wieder an“, resümierte Dr. Streit. Dies zeige sich zum Beispiel durch die Konsolidierung wichtiger europäischer Auslandsmärkte. Die Benelux-Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg waren in der Wirtschaftskrise eingebrochen und hatten teilweise 50 % des damaligen Marktumsatzes verloren, im letzten Jahr haben sich diese drei wichtigen Märkte aber positiv entwickelt. Frankreich dagegen, als der wichtigste Exportmarkt der Branche, habe sich nicht so positiv entwickelt wie erhofft. Erfreulich zeigte sich der Küchenabsatz hingegen in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien, hier erwarten die Experte der AMK weitere Steigerungen in der Zukunft.
Allerdings sanken die Umsätze in den beiden fernen Wachstumsmärkten China und Indien, obwohl in diesen Märkten die Produkte „Made in Germany“ und Küchen nach deutschem Vorbild „nach wie vor äußerst begehrt sind“, wie Dr. Streit betonte. Zudem wachsen die Märkte dort weiterhin rapide. Es zeigt sich, dass die Umsätze im Projektgeschäft immer umkämpfter werden. Die AMK ist überzeugt: „Langfristig werden die deutschen Unternehmen an den rasanten Entwicklungen dieser Märkte nur partizipieren können, wenn man Lösungen für das Retailge-schäft finden wird.“ Gemeint ist damit die Küchenplanung und der Küchenverkauf über selbstständige Küchenhändler wie in Deutschland bekannt.
Strategietag für Entscheider
Um Unternehmen der deutschen Küchenindustrie praxisnah auf die Herausforderungen im Export vorzubereiten, richtet die AMK am 19. Mai 2015 in Hannover den 1. Internationalen Strategietag für Entscheider aus. Dann stehen auch praxisnahe Fragen wie diese auf der Tagesordnung: „Wie kann es gelingen, in weit entfernten Märkten wie China und Indien am Endkundengeschäft Erfolg zu haben? Oder sollt man sich weiterhin bevorzugt auf die europäischen Märkte konzentrieren, die nach wie vor einen Großteil des Exportgeschäfts ausmachen?“ Informationen zu dieser Veranstaltung gibt es bei der AMK-Geschäftsstelle in Mannheim.
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