03.06.2015

Wenn man auf der Front nichts sieht, ist dies kein Versehen, sondern ein Planungskonzept. Möbel mit grifflosen Fronten sind nach wie vor Trend. In der Küche, im gesamten Wohnraum – und das weltweit mit zunehmender Verbreitung.

Yvonne Greussing, Marketingleiterin Blum: „Bieten der Küchenmöbelindustrie die Möglichkeit, komplett ‚echte’ grifflose Küchen zu gestalten - und das mit einem einheitlichen Spaltmaß von nur 2,5 Millimeter.“ Fotos: Biermann

Komfort für den Oberschrank: Mit dem Aventos-Programm hat Blum Lösungen für vielfältige Klappenarten im Programm – inklusive elektrischer Bewegungsunterstützung. Foto: Biermann

Diese Marktentwicklung hat Blum in seiner interzum-Präsentation konsequent umgesetzt: Mit Bewegungstechnologien für Klappen, Scharniere und Auszüge. Lösungen für „echte“ grifflose Planungen waren das Leitmotiv für das Vorarlberger Unternehmen auf der Kölner Messe. „1-3-4“ lautete der auf den ersten Blick irritierende Slogan dazu. Mit der Unterzeile „1 Thema, 3 Anwendungen, 4 Bewegungstechnologien und unzählige Möglichkeiten“.
Die drei Anwendungsbereiche sind bereits genannt, die dazu auswählbaren Bewegungstechnologien heißten „Blumotion“, „Tip-On“, „Servo-Drive“ und seit der interzum ganz neu „Tip-On Blumotion“. Bei dieser Neuheit handelt es sich um die erstmalig realisierte Kombination der mechanischen Öffnungsunterstützung „Tip-On“ mit der Dämpfung „Blumotion“. Für diese Entwicklung erhielt der Hersteller bereits den „red dot award 2015“ für hohe Designqualität. Blum setzt diese Neuheit breit gefächert ein. Es gibt „Tip-On Blumotion“ für die elegante „Legrabox“, für die bewährten „Tandembox“-Programmlinien sowie für „Movento“, den Blum-Führungen für grifflose Auszüge und Schubkästen aus Holz. Dank 4-dimensionaler Einstellmöglichkeiten lässt sich das Fugenbild komfortabel einstellen. Einheitlich 2,5 mm seien möglich. Das wirkt harmonisch und elegant. „Sollte zum Öffnen doch einmal an Auszug oder Schubkasten gezogen werden oder das Schließen durch manuelles Zudrücken erfolgen, bleibt ‚Tip-On Blumotion’ voll funktionstüchtig“, verspricht das Unternehmen.

Sicherheitsfunktion inklusive
Selbst das Kühlgerät kann dank der elektrischen Öffnungsunterstützung „Servo-Drive flex“ komplett hinter einer glatten Front verbaut werden – also ohne Griffleiste oder Griffmulde. Bei einigen Pilotkunden wie Schüller Küchen war „Servo-Drive flex“ schon auf der Hausmesse 2014 zu sehen, jetzt folgt die flächendeckende Markteinführung. Das Besondere dabei: Zum Schutz gegen das versehentliche Öffnen des Kühlgeräts, zieht „Servo-Drive flex“ die Kühlschranktür nach einigen Sekunden automatisch zu, sofern der Nutzer die Tür nicht weit öffnet.
Bei der Integration des Geschirrspülers in das Grifflos-Konzept baut Blum zusätzlich auf die Mitarbeit der Geräteindustrie. Die Technik von „Servo-Drive flex“ benötigt zwar nur 6 cm in der Höhe und kann bei Kühl- und Gefriergeräten wahlweise über oder unter dem Gerät installiert werden, beim vollintegrierten Geschirrspüler könnte aber selbst das noch zu hoch. Angesichts des Trends zu XL-Spülern im hochwertigen Marktsegment zählt jeder Millimeter und die Öffnungsunterstützung müsste idealerweise mit dem Gerät selbst verknüpft sein. Mit „Knock-to-open“ hat beispielsweise Miele eine solche Lösung im Angebot. Prinzipiell kann „Servo-Drive flex“ aber auch bei vollintegrierten Spülern eingesetzt werden. Auch der Spülenunterschrank bietet sich an.

Technisch überarbeitet
„Tandembox plus“ mit runder Reling, „Tandembox antaro“ mit rechteckiger Reling und „Tandembox intivo“ mit Einschubelementen aus unterschiedlichen Materialien – das sind die drei Ausführungen des seit vielen Jahren bewährten Auszugsystems „Tandembox“. Damit noch viele weitere Jahre des reibungslosen Dienstes dazu kommen, hat Blum das doppelwandige Boxsystem technisch überarbeitet. Das Öffnungsverhalten soll noch angenehmer sein, der Schweblauf noch komfortabler und die Festigkeit des Behältnisses noch spürbarer. Getreu dem Motto „Neue Lösungen möglichst auf Basis bestehender Beschläge zu realisieren“ wurde Tandembox in jüngster Vergangenheit kontinuierlich um neue Programmlinien erweitert – und nun technisch optimiert.

Neu mit „Legrabox free“
Einen prominenten Platz auf dem Messestand erhielt zudem das umfangreiche Klappenprogramm „Aventos“. Als weiteres Highlight wurde der Vorratsschrank „Space Tower“ in Szene gesetzt. Bei dieser Planungsvariante mit Innenauszügen sind alle verwendeten Beschläge aus dem Standard-Programm von „Tandembox“ oder von „Legrabox“, dem Boxsystem mit geraden Seiten, möglich. Neu: Der Vorratsschrank kann nun in einer weiteren Designvariante ausgeführt werden - mit „Legrabox free“.
Neben den Produktneuheiten rundete eine Präsentation zahlreicher neuer digitaler Services den interzum-Auftritt ab. Vorgestellt wurde unter anderem eine App für mobile Endgeräte, mit der sich im Kundengespräch verschiedene Gestaltungsideen visualisieren lassen. Technisch setzt das Unternehmen dabei auf „Augmented Reality“. In der Praxis heißt das: Farben und Materialien der Front, Zarge und großflächigen Einschubelemente können ganz leicht geändert werden. Die „Blum Augmented Reality“-App gibt es für iPads zum Download. Detaillierte Informationen stehen unter www.blum.com/apps zur Verfügung. (Dirk Biermann)

www.blum.com



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