Kompromisslos luxuriös
„Ja, das stimmt“, gibt Martin Meyer, Regionalleiter bei Electrolux, unumwunden zu. „Die Kundenzahl ist überschaubar. Aber es gibt die Interessenten. Deshalb hat ‚Grand Cuisine’ seine absolute Berechtigung.“ Denn der Wunsch nach professionellen Produkten im ultra-luxuriösen Markt sei sehr groß. „Der Trend geht dahin, dass man sich kein einfaches Badezimmer, sondern ein Spa baut und man hat anstatt eines Fernsehgerätes ein Heimkino. Und genau das gleiche Prinzip gilt auch für Küchengeräte“, so der Regionalleiter.
Doch was ist es, dass diese neun Geräte zu etwas ganz Besonderes machen? „Wir haben Technologien weiterentwickelt, die sonst dem Gastronomiebereich vorbehalten waren. Dadurch haben wir es geschafft, Profigeräte für Privatküchen herzustellen“, erklärt Mayer. Das „Grand Cuisine“-System besteht aus Kombiofen, Schockgefrierer, Induktionskochfeld, Präzisions-Vakuumierer, Gaskochfeld, Teppanyaki und Wok sowie aus einer Küchenmaschine. Hinzu kommt ein Dampfabzugssystem mit zwei verschiedenen Haubenarten, die für jeden Kunden maßgefertigt werden. Die gesamte Luxusserie kostet mehr als 100.000 Euro. Die Geräte werden nach Auftragseingang in Italien produziert, die Küchenmaschine in einem Werk in Frankreich hergestellt. „Bevor es zu der Auslieferung kommt, wird jedes Gerät auf Herz und Nieren getestet. Nichts wird dem Zufall überlassen“, sagt Martin Mayer.
Umfangreiches Servicepaket
Tatsächlich wird nichts dem Zufall überlassen: Denn die Kunden, die sich für die „Grand Cuisine“-Geräte entscheiden, erhalten zusätzlich ein umfangreiches Servicepaket. „Wir greifen als Hersteller sehr früh in den Prozess ein“, erklärt Martin Mayer. So koordiniert Electrolux Professional die Planung und den Einbau. „Wir schauen, dass Leitungen, Zugänge und Anschlüsse passen“, so der Regionalleiter. Die Geräte haben fünf Jahre Garantie. Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche stellt der schwedische Konzern einen technischen Support, den die „Grand Cuisine“-Besitzer bei jeglichen Störungen nutzen können. Mayer: „Dazu bieten wir unseren Kunden noch einen Trainingstag an, sobald die Geräte installiert sind. Dabei erklärt ein Profikoch ihnen das Kochsystem.“
Auch danach beantwortet der Profikoch Kundenfragen. „Ein einfaches Beispiel“, sagt Martin Mayer und skizziert: „Sie haben einen Fasan gejagt und möchten ihn jetzt zubereiten, sind sich aber nicht sicher, wie Sie das machen müssen. Dann kontaktieren Sie einfach unseren Profi und der gibt Ihnen ein Rezept an die Hand und die nötigen Tipps.“ Dazu gibt es eine eigens für die Geräte entwickelte Rezeptdatenbank. Garzeiten und Techniken sind dabei optimal auf die „Grand Cuisine“-Linie abgestimmt worden. Vernetzt sind die Geräte bisher zwar (noch) nicht. „Aber natürlich ist das bei uns ein generelles Thema im Unternehmen“, sagt Mayer.
Zwei Themen fehlen
Zwei große Themen fehlen bisher allerdings noch bei der „Grand Cuisine“-Linie: Kühlen und Spülen. „Das sind zwei sehr schwierige Felder. Denn in nahezu jedem Restaurant gibt es inzwischen Kühlhäuser. Es ist nicht einfach, die Technologie, die dahintersteckt, in ein Kleid zu stecken, dass sich für Privatküchen eignet“, sagt Mayer. Ähnlich sei es mit Geschirrspülern. „Im Gastrobereich werden Gläser und Geschirr innerhalb von 15 bis 20 Minuten gereinigt. Die Technik ist für einen Privathaushalt nicht so einfach übertragbar.“ Electrolux-Ingenieure arbeiten aber intensiv an beiden Themenfelder, um dafür Lösungen zu finden. Mayer: „Ein anderes Gebiet, dass sich zweifelsohne anbieten würde, um die Serie zu erweitern, wären luxuriöse Kaffeevollautomaten.“
Seit Oktober in Deutschland
Vorgestellt wurde die „Gran Cuisine-Linie bereits im August 2012 in London. Seit Oktober vergangenen Jahres wird sie auch in Deutschland gezeigt. Bisher exklusiv in einem einzigen Küchenstudio. Das befindet sich im Münchner Westen, jenem Stadtteil der bayrischen Landeshauptstadt, der wie kein Zweiter im Wandel ist. Links und rechts entlang der Landsberger Straße schießen neue Gebäude empor. Vor allem große Automobilhersteller lassen sich hier nieder. Aber auch Wohnungen werden gebaut. Das Küchenstudio Gienger ist im Westen Münchens allerdings eine Institution. Seit sechs Jahrzehnten führt das inhabergeführte Familienunternehmen von hier aus seine Geschäfte. Sowohl ein SieMatic- als auch ein Bulthaup-Studio gehört zu Gienger. „Wir sind der größte SieMatic-Händler in Bayern“, sagt Christine Zinner stolz. Sie ist seit vier Jahren Geschäftsführerin bei Gienger.
Christine Zinner war es auch, die auf die „Grand Cuisine“-Linie aufmerksam wurde. „Ich habe sie während der LivingKitchen 2013 in Köln das erste Mal gesehen und fand die Produkte gleich sehr interessant“, erklärt die Geschäftsführerin. Die professionellen Geräte seien eine schlüssige Ergänzung zu den hochpreisigen Küchenmöbeln, die im Hause Gienger angeboten werden. Martin Mayer ergänzt: „Zu dem Zeitpunkt waren wir in Deutschland auch auf der Suche nach einem starken Partner für die Linie. Den haben wir in Gienger gefunden.“
Ein besonderer Showroom
Die Frage war schließlich, wie die Geräte im Münchner Westen präsentiert werden sollen. Das Umfeld musste stimmen. So richtete Gienger einen extra Showroom ein. Die „Grand Cuisine“-Linie wird dort in einer Bulthaup-Küche gezeigt. Damit das Bild stimmig ist, zeigen weitere Luxusgüter-Hersteller ihre Produkte. Ein Sessel, ein Heimkino und auch Kunst machen den Showroom-Auftritt rund. Er wird gleichzeitig für Veranstaltungen genutzt. „Unsere Kunden können sich dann von der Qualität der Produkte überzeugen und sie testen“, erklärt Zinner.
Electrolux befindet sich zurzeit in Verhandlungen mit einem weiteren Küchenstudio, der die „Grand Cuisine“-Geräte präsentieren möchte. Martin Mayer betont: „Es ist unabhängig, mit welchem Küchenmöbelhersteller zusammengearbeitet wird.“ Der Regionalleiter ist sich aber auch sicher, dass höchstens drei Händler in Deutschland die Luxusprodukte anbieten werden. Denn auch dadurch soll die Exklusivität gewahrt werden.
Die Geräte der „Grand Cuisine“-Linie
Kombiofen: Electrolux hat den Kombiofen mit einem leistungsstarken Dampfgenerator ausgestattet, der die Feuchtigkeit während des Garvorgangs abhängig vom jeweiligen Gargut kontrolliert und anpasst. Aus der Profiküche hat der schwedische Konzern die Sechs-Punkt-Messsonde abgeschaut. Die misst die Temperatur sowohl im Ofen als auch im Gargut.
Teppanyaki: Die verchromte Edelstahlfläche ist sehr schnell auf eine gleichmäßige Temperatur erhitzt, das Gargut kann direkt aufgelegt werden. Da es auf dem Teppanyaki nicht zu Geschmacksübertragungen kommt, können Fisch- und Fleischgerichte problemlos nebeneinander liegen. Weitere Vorteile der Hochglanz-Oberfläche: Nichts brennt an, und durch den minimalen Ölbedarf ist das Zubereiten gesünder als herkömmliches Braten.
Induktions-Wokmulde: Die gleichmäßige Hitzeverteilung verhindert ein Anbrennen des Garguts. Das Gerät ist aber nicht nur zum Pfannenrühren geeignet, sondern kann auch zum Dämpfen, Frittieren, Pochieren, Kochen, scharf Anbraten, Schmoren und zum Kochen von Suppe verwendet werden.
Schockgefrierer: Das Gerät kühlt ofenheiße Speisen in Minuten ab. Dazu gibt das „Cook and Chill“-Verfahren die Möglichkeit, Gerichte im Voraus zuzubereiten. Durch das schnelle Abkühlen bilden sich keine großen Eiskristalle, die dem Aroma und der Textur abträglich wären. So büßen die Gerichte beim erneuten Aufwärmen keine Qualität ein.
Vakuumierer: Durch den Entzug der Luft werden Oxidationsprozesse unterbunden. Geschmack, Saftigkeit und Textur bleiben erhalten. Das Gerät ist ein integraler Bestandteil der Sous-Vide-Technik und verbraucht dabei weniger Energie beim Garen. In Vakuumbeuteln verschlossene Gerichte und Nahrungsmittel sind über Tage, Wochen und sogar Monate haltbar.
Induktionskochfeld: Laut Electrolux erfüllen die Leistungsstufen Profiansprüche. Die Glasfläche ist 4 mm dick und durch die Topferkennung wird das Kochfeld nur dann aktiviert, wenn Kochgeschirr erkannt wird. Auf Wunsch gibt es auch eine „Französsche Zonenfunktion“, d. h. aneinandergereihte Hitzezonen von Kalt bis Heiß.
Gaskochfeld: Es zeichnet sich nicht nur durch seine fein dosierbare Temperaturregelung aus, die patentierten „Flower-Flame“-Brenner passen sich zudem automatisch an die Größe des Kochgeschirrs an. Die mehr 120 Grad drehbaren Regler – ein weiteres Merkmal aus der Profiküche – ermöglichen eine punktgenaue Hitzekontrolle. Zudem können Töpfe und Pfannen dank der gusseisernen Pfannenträger einfach von einer Stelle zur anderen gezogen werden, das mühsame Hochheben entfällt. Die Gesamtleistung der fünf Brenner beträgt bis zu 22,5 kW. Alle können ohne Leistungsverlust gleichzeitig im Betrieb sein.
Küchenmaschine: Das Gehäuse aus Aluminiumguss fügt sich optisch in die Reihe der weiteren Grand Cuisine-Geräte ein. Die Küchenmaschine verfügt über einen leistungsstarken Asynchronmotor, einen Präzise Geschwindigkeitsregelung und praktischen Zubehörteilen. (Astrid Plaßhenrich)
www.grandcuisine.com/de