13.08.2015

In lockerer Atmosphäre netzwerken

Thomas Singer fühlt sich wohl in seiner Haut. Der Vorstandschef der Küchenpartner AG hat seinen Posten erst im vergangenen September übernommen. „Seitdem haben wir viele Ideen angestoßen. Aber es ist wichtig, dass wir nicht nur Baustellen aufreißen, sondern andere auch schließen.“

Thomas Singer, Vorstandsvorsitzender Küchenpartner AG: „Die Menschen machen den Unterschied.“

Vorstandschef Thomas Singer präsentiert während der Jahreshauptversammlung Rotenburg an der Fulda seine Mannschaft.

Locker, lässig sitzt Thomas Singer während der dreitägigen Jahreshauptversammlung in Rotenburg an der Fulda am Tisch des Frühstücksraums des Hotels. Anstatt Sakko und Krawatte trägt er ein Poloshirt mit dem Küchenpartner-Logo. „Ich hoffe, das legere Outfit stört nicht für das Foto?“, fragt Singer. Im Gegenteil. Denn genau das macht deutlich, dass es während der Tagung familiär zuging. Etikette stand nicht auf der Tagesordnung. „Die Mitglieder sollen sich hier wohlfühlen. Sie sollen in lockerer Atmosphäre netzwerken“, so Singer.

Den Austausch fördern
Deshalb forciert der Vorstandschef neben der alljährlichen Jahreshauptversammlung auch regionale Treffen. „Mitglieder, Hersteller und Dienstleister sollen sich stärker austauschen. Diese Foren sollen in sehr regelmäßigen Abständen stattfinden. Wir können uns nur verbessern, indem wir viel kommunizieren und zusammen Prozesse und Ideen angehen“, erklärt ­Thomas Singer. Auch andere Prozesse und Ideen seien angestoßen worden. „Aber darüber sprechen möchte ich noch nicht. Das ist nicht mein Stil. Erst wenn die Dinge in trockenen Tüchern sind, werden diese von uns bekannt gegeben“, sagt er.
In trockenen Tüchern ist inzwischen aber die neue Verbandspostille mit dem Namen „Küchenzeilen“. Die Broschüre wird quartalsweise den Mitgliedern in PDF-Form via E-Mail zugeschickt. „Das ist ein interner Newsletter, der von unseren Mitgliedern mitgestaltet wird“, erzählt Singer. Dort werden Tipps gegeben oder auch Küchenstudios porträtiert. „Im Grunde wird eben all das vorgestellt, was unsere Küchenhändler beschäftigt. Es ist ein wirklich interessantes Medium.“
Um die Kommunikation weiter zu verbessern und zu fördern, wird zurzeit auch das Intranet überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Ebenfalls wird es ein individuelles Kochbuch geben. Singer: „Das ist ein Gemeinschaftsprojekt, in dem Mitglieder ihre Lieblingsrezepte vorstellen“, so Singer. Bereits seit Februar gibt es das „Produkt des Monats“, das den konzentrierten Einkauf unterstützen soll.

Mehr Mitglieder als im Vorjahr
Dazu konnte der Verbandschef eine steigende Mitgliederanzahl verkünden. Derzeit gehören 347 Mitglieder der Küchenpartner AG an. Das sind 13 mehr als im Vorjahr. „Vor allem Österreich ist sehr erfolgreich. Dort sind wir wirklich sehr gut unterwegs“, stellt Singer zufrieden fest. Aktuell gibt es dort 79 Mitglieder. Hinzu kommt ein Haus in Südtirol und eines in Ungarn. Stillstand gibt es bei den Küchenpartnern nicht. „Natürlich schauen wir, in welche europäischen Märkte wir noch eintreten können. Aber dieser Schritt will gut überlegt und nicht überstürzt sein. Wir brauchen vor Ort auch immer einen Muttersprachler“, sagt Singer. „Und natürlich sind wir uns auch darüber bewusst, dass es einen Verdrängungswettbewerb gibt.“
Dennoch schaut der Vorstandschef optimistisch in die Zukunft: „Ich bin mir sicher, wir werden weiter wachsen. Am liebsten sind mir sowieso die Händler, die sich keinem Verband anschließen wollen.“ Warum? „Weil wir für diese Händler das perfekte Konzept bieten. Wir können auf jeden unserer Partner ein Individuelles zuschneiden. Das ist unser großer Vorteil.“ Was der Unterschied zu anderen Verbänden sei? „Die Menschen machen den Unterschied. Das Dienstleistungsnetzwerk ist bei uns so mannigfaltig.“
Denn auch wenn die Großfläche immer mehr wachse, sieht Singer die Existenzberechtigung der Küchenstudios. „Nur wir können den Service, die Betreuung und die Lieferqualität bieten. Denn es sind nur die lokalen Händler, die die richtigen Partner haben. Und das wichtigste: Wir sind es, die die Ahnung vom Geschäft haben“, ist sich Singer sicher.

Gestiegener Außenumsatz
Zufrieden war der Vorstandschef auch, den knapp 300 Gästen einen gestiegenen Außenumsatz präsentieren zu können: Im Vergleich zu 2013 ist dieser um 3,9% auf 130,5 Mio. Euro gestiegen. Das ist der höchste Stand, der in der 28-jährigen Verbandsgeschichte erreicht wurde. 
Traditionell wurde die Jahreshauptversammlung mit der Willkommensparty und dem Late-Night-Shopping gestartet. 27 Industrie- und Dienstleistungspartner haben ihre Produkte in Rotenburg präsentiert. Thomas Singer: „Mir war wichtig, dass in diesem Jahr alle gelis­teten Hersteller und Dienstleister eingeladen werden.“ Der zweite Tag startete mit Workshops zu den Themen „Fachkräftemangel in der Küchenbranche“ und „ Fünf Todsünden im Verkauf“. Wie immer war das offizielle Ende der Tagung die ordentliche Hauptversammlung am Freitagvormittag. Alle Entlastungen und Beschlüsse wurden positiv und einstimmig verabschiedet.
Thomas Singer fühlt sich wohl auf seinem Posten: „Es macht einfach Spaß, einen Job ausüben zu dürfen, bei dem man sehr viel gestalten kann.“ Deshalb freut sich der Vorstandschef schon auf die kommenden Jahre: „In zwei Jahren feiern wir schließlich unser 30-jähriges Bestehen. Bis dahin wollen wir noch viel erreichen.“
Astrid Plaßhenrich

www.kuechenpartner.ag



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