16.08.2017

Miele wächst in Deutschland stark

Hausgerätehersteller Miele hat seinen weltweiten Wachstumskurs im abgelaufenen Geschäftsjahr auf hohem Niveau weiter gefestigt. Das Unternehmen meldet ein Umsatzplus von 5,9% auf 3,93 Mrd. Euro. Überproportional dazu beigetragen haben auch die Einbaugeräte. Vor allem in Deutschland.

Die Geschäftsleitung der Miele Gruppe (Foto von links): Dr. Stefan Breit (Technik), Dr. Markus Miele (Geschäftsführender Gesellschafter), Olaf Bartsch (Finanzen und Hauptverwaltung), Dr. Reinhard Zinkann (Geschäftsführender Gesellschafter), Dr. Axel Kniehl (Marketing und Vertrieb). Foto: Miele

3,93 Mrd. Euro erzielte der Hersteller von Premium-Hausgeräten im Geschäftsjahr 2016/17, das am 30. Juni 2017 geendet hat. Dies sind 218 Mio. Euro oder 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. „Vor allem die Einbaugeräte und die Staubsauger haben überproportional hinzugewonnen“, erläutert das Unternehmen. Das aktuelle Umsatzplus stuft die Geschäftsleitung der Miele Gruppe als „sehr zufriedenstellend“ ein. Zum dritten Mal in Folge sei man deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre gewachsen, und dies trotz erschwerter Bedingungen in wichtigen Märkten wie Russland, der Türkei oder (währungsbedingt) Großbritannien. Zudem habe der Preisdruck in nahezu allen relevanten Produktgruppen und Märkten weiter zugenommen. Für das neue Geschäftsjahr rechnet die Miele-Geschäftsleitung mit einer spürbaren weiteren Steigerung von Umsatz und Stückzahlen. Diese Erwartung stütze sich auf das „attraktive Produktportfolio, eine gut aufgestellte Vermarktung – sowie auf die überwiegend positiven Marktprognosen für Deutschland, Europa und die Welt“.

6,8% Plus im Inland

In Deutschland hat Miele im vergangenen Geschäftsjahr 1,18 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Das entspricht einem Plus von 6,8%. Hier sei Miele „der unangefochtene Marktanteilsgewinner der letzten Jahre – und bei den großen Hausgeräten die Fachhandelsmarke Nummer eins“, erläutert das Unternehmen. Außerhalb Deutschlands hebt der Bilanzbericht vor allem die Märkte in den USA, Australien, Kanada, Österreich und eine Reihe asiatischer Märkte hervor. Auch in Großbritannien konnte Miele – in Landeswährung – sein Geschäft erheblich ausbauen, was durch die Brexit-bedingten Währungseffekte aber mehr als aufgezehrt worden sei. In Südeuropa hingegen haben sich Italien und Spanien „eindrucksvoll“ zurückgemeldet. Der Anteil des außerhalb Deutschlands erzielten Umsatzes ist mit 70,0 Prozent praktisch konstant (Vorjahr: 70,1 Prozent).

Erfolg mit Geschirrspülern

Beim Blick auf einzelne Produktgruppen sticht besonders das Geschäft mit Geschirrspülern heraus. Innerhalb der letzten drei Jahre konnte Miele den Absatz in diesem Gerätesegment um fast 40% steigern. Neue Rekordmarken meldet auch die Bodenpflege mit erstmals mehr als 2,5 Mio. verkauften Staubsaugern. Hier hat das Unternehmen 2016 sein erstes beutelloses Gerät, den „Blizzard CX1“, auf den Markt gebracht.
Mit der grifflosen Einbaugeräte-Serie „ArtLine“, deren Türen sich auf Fingertipp elektrisch öffnen, komplettierte das Unternehmen zudem sein Angebot für die konsequent flächenbündige High-End-Küche. Und in der Wäschepflege setzte der Waschtrockner WT1 Maßstäbe – auch beim Umsatz mit 40% Absatzplus.
 
Neuer Geschäftsbereich „Smart Home“
Im Bereich der vernetzten Hausgeräte geht die Entwicklung ebenfalls voran: Seit vergangenem Herbst formiert sich der neue Geschäftsbereich „Smart Home“ mit Entwicklung, Produktion und Vermarktung unter einem Dach. Vielversprechende Start-ups unterstützt Miele über die neu gegründete Tochter Miele Venture Capital GmbH, bis hin zu direkter Kapitalbeteiligung. Inhaltlich stehen hier Geschäftsmodelle, Technologien und Anwendungen rund um Themenfelder wie Smart Home oder Industrie 4.0 im Fokus, außerdem innovative Fertigungs- oder Produkttechnologien. Zur Messe LivingKitchen im Januar präsentierte das Unternehmen zudem seine kulinarisch erweiterte Geräte-App Miele@mobile: In exklusiver Kooperation mit dem Food-Portal „Kitchen Stories“ sind dort jetzt mehr als 1.100 Miele-Rezepte sowie 200 inspirierende Zubereitungsvideos mobil abrufbar.

Mehr als 1.000 Mitarbeiter eingestellt

Zum Stichtag 30. Juni 2017 arbeiteten 19.465 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Miele. Das sind 1.095 Beschäftigte oder 6% mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland arbeiteten am Stichtag 10.888 Menschen im Unternehmen, das entspricht einem Zuwachs um 562 Personen oder 5,4%. „Hier wurde an sämtlichen Produktionsstandorten, in der Zentrale sowie in der Vertriebsgesellschaft Deutschland das Personal aufgestockt“, so Miele.
Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. September werden an deutschen Standorten etwa 500 junge Menschen einen von 30 kaufmännischen oder technischen Berufen erlernen. Rund 120 von ihnen absolvieren einen dualen Studiengang, also die Kombination aus betrieblicher Ausbildung und Bachelor-Studium. Diese Option bietet Miele beispielsweise in Betriebswirtschaft, Elektrotechnik, Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen.

Verbrauch mehr als halbiert
Die Förderung und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen auch eine zentrale Rolle im Miele-Nachhaltigkeitsbericht 2017, der am 30. Juni als 250-Seiten-starkes PDF-Format online veröffentlicht worden ist (www.miele.com/nachhaltigkeit). Zu dessen inhaltlichen Schwerpunkten zählt darüber hinaus die Energieeffizienz der Miele-Produkte über den gesamten Lebenszyklus – so hat Miele nach eigenen Angaben den Energie- und Wasserverbrauch seiner Geräte seit 2000 mehr als halbiert. Und das „ohne Abstriche bei Komfort und Ergebnis“. Entsprechendes gilt für den Umweltschutz an den Standorten: Hier konnten die energiebedingten CO2-Emissionen im selben Zeitraum um mehr als 50 Prozent reduziert werden.
 
225 Mio. Euro investiert
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Miele Gruppe insgesamt 225 Mio. Euro investiert. Das sind 41 Mio. Euro oder 23% mehr als im Jahr zuvor. Knapp zwei Drittel des Gesamtbetrags entfielen auf die Standorte in Deutschland, wovon wiederum rund 60% in die Entwicklung neuer Geräte sowie in Ausbau, Umrüstung und Modernisierung der Produktion investiert wurden. Auch der Verwaltungs-, Vertriebs- und Logistikstandort Gütersloh wurde weiter modernisiert und ausgebaut. Besonderes öffentliches Augenmerk liegt hier auf dem Bau der ersten Miele-Kita in Deutschland, die am 1. März 2018 ihren Betrieb aufnimmt. Neue Showrooms eröffnete das Unternehmen an Standorten wie Bozen, Hong Kong, Madrid, Paris, Split oder Stockholm.

Neuer Chef im Technik-Ressort
Planmäßig vollzogen wurde der langfristig angekündigte Wechsel in der Geschäftsleitung der Miele Gruppe: Zum Ende des Jahres 2016 trat Dr. Eduard Sailer nach 19 erfolgreichen Jahren als Geschäftsführer Technik in den Ruhestand. Nachfolger in dieser Funktion ist Dr. Stefan Breit, zuletzt Leiter Werk Gerätefertigung in Gütersloh. Im Sinne einer sorgfältigen Übergabe war Breit bereits seit April 2016 zum – vorübergehend sechsten – Geschäftsführer berufen worden. Weitere Mitglieder der gleichberechtigten Geschäftsleitung sind Olaf Bartsch (Finanzen/Hauptverwaltung), Dr. Axel Kniehl (Marketing/Vertrieb) sowie Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann (Geschäftsführende Gesellschafter).

www.miele.de

 



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