Light + Building zeigt die Licht-Trends
Während das Leuchtendesign bis vor einigen Jahren noch darum bemüht war, möglichst dekorative Modelle zu entwerfen, die in skulpturaler Form Akzente im Wohnbereich setzen, treten die Leuchtenkörper nun zusehends in den Hintergrund. Leuchten sind mittlerweile meist formal minimalistisch und streng reduziert gestaltet, Farbe und Materialien passen sich dem an. Das Licht selbst dagegen entfaltet seine Wirkung stärker denn je – durch Farbigkeit, gezielte Streuung und Reflexion oder kunstvolle Schattenbildung. Damit setzt sich ein Trend fort, bei dem das Licht nicht mehr länger gerichtet einer sichtbaren Quelle entspringt, es manifestiert sich strahlenförmig an den Kanten von Objekten oder es taucht die Leuchte selbst in diverse Farbverläufe. Der Korpus, sei es in Form einer filigranen Röhre, modular aufgebauter Reflexionsflächen oder von transparentem Glas, dient vorwiegend als „Behausung“ für die technischen Notwendigkeiten sowie als physischer Baukörper, über den das Licht in unterschiedlichsten Facetten sichtbar wird.
Organisch oder geometrisch
Die Visualisierung des Lichts ist ein Trend, der sich nach Meinung von Branchenexperten in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Dennoch sind Leuchten nach wie vor auch Dekorationsobjekte und das Design ein Spiegel der Zeit. Natürliche Materialien wie Holz, Bronze, Glas oder Papier werden gepaart mit modernster Lichttechnik, die in vielfach archetypischen Leuchtenformen verborgen ist. Wertigkeit, Natürlichkeit und eine angenehme Lichtwirkung stehen im Vordergrund. In nur scheinbarem Kontrast dazu setzt sich auch der Trend zur formal strengen Geometrie fort. Reduziert-geometrische Leuchten sorgen für moderne, zurückhaltende Akzente im Wohnraum.
Digital und flexibel
Die digitale Gesellschaft der Zukunft stellt neue Anforderungen an das Licht und die Beleuchtung: So gibt es bereits eine Vielzahl an Leuchtenmodellen, die in die Hausautomation eingebunden oder per App gesteuert werden können. Der Erfolgsfaktor Design wird im Leuchtensektor immer stärker vom Zusatznutzen bestimmt. Kaum eine Leuchte, die nicht mit einem ganz eigenen „Benefit“ aufwartet: Ob digital vernetzt, farbiges Licht, eine raffinierte Konstruktion aus Gewichten, welche die Leuchte in Balance halten, Touch- und Aufladefunktion, hohe Flexibilität durch auf individuell verstellbare Module oder handliche Akku-Leuchten, die spontan an jedem Ort Helligkeit spenden.
Spannende Zukunft
Designer und Techniker befassen sich verstärkt mit der Weiterentwicklung der organischen Leuchtdiode, kurz OLED, ebenso mit digitalen Anwendungen und der Datenübertragung über das Medium Licht. Ähnlich wie schon heute beim Smartphone wird die technische Komplexität im Leuchtendesign zunehmend unsichtbar werden. Im Vordergrund stehen Funktion, Lichtwirkung sowie eine selbsterklärende, individuelle Nutzung. Dem Design wird im Zuge dieser Entwicklung immer stärker die Aufgabe zuteil werden, den emotionalen Bedürfnissen der Menschen nach Behaglichkeit, Kreativität und Ästhetik Rechnung zu tragen.
Light + Building 2018
Vom 18. bis 23. März 2018 präsentieren über 2.600 Aussteller ihre Weltneuheiten für Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation auf der Weltleitmesse in Frankfurt am Main.
www.light-building.com