Im Gespräch mit Küchenbauer Sebastian Schmidt
Dazu zählen ganz unterschiedliche Projekte. Zum Beispiel ein Küchenblock aus Messing inklusive eines fugenlos integrierten Spülbeckens mit geprägtem Abfluss. Oder Naturstein mit fortlaufender Zeichnung auf Gehrung gefertigt. Oder die Integration von Gasbrennern in eine HPL-Arbeitsplatte. Oder eine einteilige Betonarbeitsplatte mit sieben Meter Länge, oder dreidimensional verformter Mineralwerkstoff oder eine wellenförmige Frontgestaltung . . . die Liste ließe sich mit vielen Beispielen fortführen. Im Interview erläutert Sebastian Schmidt, Schreiner, Holztechniker und Planer der Pirkelmann + Schmidt Möbel- und Küchenmanufaktur aus Ismaning, Hintergründe zu einzelnen Projekten und zur Philosophie der Küchenbauer.
KÜCHENPLANER: Herr Schmidt, Sie haben den Ruf, echte Traumküchen zu fertigen und dabei fast alles möglich zu machen. Was glauben Sie, worauf dieses Renommee beruht?
Sebastian Schmidt: Unsere Küchen werden so individuell, weil wir uns und den Kunden als Team sehen. Früher wurde in der Architektur kaum etwas hinterfragt, vieles wurde so hingenommen. Wir hinterfragen manchmal vielleicht zu viel, aber so funktioniert unsere Firma. Entscheidend sind die Wünsche, Sehnsüchte und der Charakter des Kunden. All dies versuchen wir in eine professionelle Hülle zu setzen, die Funktionalität und Ästhetik mit der Persönlichkeit verbindet. Unsere Küchen sind so individuell, weil die Person, der Nutzer der Küche, immer im Vordergrund steht.
Das heißt, Sie entwickeln jede Küche von Grund auf neu?
Wir nehmen ähnliche Zutaten, aber kombinieren sie neu. Man kann sagen, wir „kochen“ eine Küche, die eben dann verfeinert wird, in die gewünschte Richtung. Die Basis, das technische Gerüst, ist meist relativ ähnlich. Unsere Kunden sind Persönlichkeiten mit starkem Charakter und diesen wollen sie, bewusst oder unbewusst, in ihren Möbeln und besonders der Küche widerspiegeln. Als Küchenbauer für diese Kunden ist entscheidend, ein Verständnis vom Leben und vom Kochverhalten des Kunden zu gewinnen, seine Lebensphase, die aktuellen Konstellationen in der Familie und im Job zu kennen.
Wie muss man sich diesen Prozess vorstellen?
Der sprichwörtliche Ball wird hin und her gespielt. Es werden Fragen erörtert, wo ist der richtige Ort, wie halte ich mich darin auf, was mache ich dort alles, arbeite ich dort, koche ich nur, ist es gesellig oder eher ein separater Raum? All dies klären wir mit dem Kunden. Das kann Stunden, Wochen aber auch schon mal Monate dauern. Für einige Kunden kann es schwierig sein, manche Schritte im Kopf zu gehen – zum Beispiel von einem bisher abgeschlossenen Raum zu einer offenen Wohnküche; das ist zwar der formulierte Wunsch, aber die Öffnung der Küche zum Lebensmittelpunkt von Familie und Freunden muss oft erst innerlich zugelassen werden. Das spiegelt sich auch im Entwurfs- und Beratungsprozess wider. Oft sind es auch zwei Personen, die in diesem Findungsprozess engagiert sind. Kommen dazu auch noch die eventuell konträren Meinungen und Kommentare von Freunden oder anderen Generationen hinzu, wird es manchmal richtig kompliziert.
Sie agieren dabei nicht nur als technischer Berater?
Oft agiere ich vermittelnd, denn im Grunde muss man immer beide abholen. Die Wünsche von beiden zusammenführen, ohne dass es von einer Seite zu weit aufgeweicht wird, dass es für einen gar nicht mehr passt, das ist ein Stück weit die Kunst. Die Gestaltung, die Funktionalität, die Emotionalität und die Psyche in einer Küche zu vereinen, das kann teilweise kräftezehrend sein, denn in diesem Prozess bricht manchmal auch heraus, was sonst nur partnerschaftlich oder gar nicht erörtert wird.
Also entwickeln Sie im Laufe des Prozesses eine emotionale Bindung zu den Kunden?
Ja, in den meisten Fällen schon. Nur so kann ich diese Küchen entwerfen, mit viel Wissen über die Kunden und deren Leben. Für ein perfektes Ergebnis muss man sich emotional involvieren lassen, auf der anderen Seite braucht es Distanz und Fairness beiden gegenüber. Abends zu Hause muss man abschalten können, um am nächsten Tag wieder unvoreingenommen kreativ zu sein.
Das klingt anstrengend aber auch sehr spannend.
Es ist spannend und gut, wenn die Bauherren gut sind. Gut bedeutet interessant, wenn sich der Kunde oder die ganze Familie voll einbringt, eine Meinung und Wünsche hat. Schwierig wird es, wenn Kunden gleichgültig sind, wenn das Thema der eigenen Küche keine Emotionen weckt. Das ist zum Glück selten der Fall, das sind dann meist Prestigeobjekte, bei denen es nicht um die individuelle Wahrnehmung, sondern um das Einkaufen eines Images geht.
Beschreiben Sie Ihr „typisches“ Klientel.
Wir sind ein regional agierendes Unternehmen, viele unserer Kunden kommen aus Bayern, vor allem aus dem Münchner Raum. Aber hier kann man keinen Typen ausmachen. München ist eine Metropole, ein Schmelztiegel. Wobei bereits zwischen Nieder- und Oberbayern oft Welten liegen. Vom Manager aus dem Großkonzern bis zum alteingesessenen Mittelständler kurz vor der Übergabe, da ist eigentlich alles dabei. Letztere sind meine persönlichen Favoriten. Dieser Kundentyp weiß, was er will, ist im Leben angekommen und vertraut auf Sachverstand. Wenn Kunden dir vertrauen, dann gehen sie den Weg mit, dann ist ein Handschlag die Verbindlichkeit. Darauf lässt sich jede gute Kundenbeziehung runterbrechen. Verbindlichkeit. So ist es fair und klar. Das steckt an, dann macht es richtig Spaß. Menschen, die noch „suchen“ sind im Prozess oft sehr sprunghaft, und man geht mit ihnen auf der Suche nach ihrem Ziel manchmal den ein oder anderen Umweg.
Kommen solche Kunden dann mit klaren Vorstellungen oder gar Fotos ihrer Wunschküche zu Ihnen?
Nein, eigentlich nicht. Sie kommen mit einer Vorstellung einer Wohn- bzw. Küchenwelt, die sie sich wünschen. Einige Details sind konkret. Zum Beispiel eine bestimmte Lampe oder eine Farbe. Aber selten mit dem Bild einer typischen Poggenpohl Küche. Obwohl die großen Hersteller inzwischen sehr individualisierbar sind, ist das, was wir bieten, nur von wenigen realisierbar. Kunden mit dem Wunsch nach einer bulthaup-Küche finden selten den Weg zu uns.
Wie kommen Kunden zu Ihnen? Investieren Sie in Marketing?
Wenig. Und wenn, investieren wir in spezielle Projekte. Wir leben von den Projekten, die wir realisiert haben, also von Mundpropaganda, und von Leuten, die fast schon „Fans“ sind. Das klingt im ersten Moment komisch, aber im besten Fall haben wir einen Fan unserer Arbeit und Arbeitsweise, oder eine relativ intensive Bindung, einfach weil wir schnell eintauchen in das Leben unserer Kunden, soweit sie es preisgeben möchten. Unsere Kunden empfehlen uns weiter. Dreiviertel der Kunden sind genau unser Schlag. Es gibt auch Kunden, mit denen man nicht zusammenkommt, sei es wegen eines utopischen Budgets oder weil sich während der Konzeption kein gemeinsamer Nenner finden lässt. Dass ein Prozess einfach im Sand verläuft, ist aber eher selten. Wir haben Projekte mit Menschen, die eine ähnliche Denkweise haben, das sortiert sich praktisch von alleine.
Was denken Sie, warum Ihre Philosophie vom Küchenbau so viele Leute anzieht?
Für uns geht es darum, die Küche nicht der Funktion wegen zu bauen, sondern die Küche in das Leben des Kunden zu integrieren. Es gibt immer noch viele Küchen, die einfach dazugestellt werden, aber nicht der Lebensmittelpunkt sind. Das ist aber nicht die Zukunft. Die liegt genau im Gegenteil.
Das heißt, die Küche wird bald voll in den Wohnraum integriert sein?
Ja, ich denke, das Thema Küche wird sich zeitlich zurückentwickeln, also dahin, wo früher eine Küche als gehobene Wohnstube fungierte, wo das Leben der Familie wirklich stattfindet. Für unsere Kunden geht es heute schon um die individualisierte Integration des Kochens in ihr Leben und das wird weiter zunehmen.
Wie stehen Sie persönlich zu dieser Entwicklung?
Eigentlich ist das eine ganz schöne Mischung. Die Handschrift der Küche im ganzen Haus oder andersherum zu realisieren, verlangt nach einer Materialität, einem Gedanken, der ein Haus begleitet. Über diesen Wunsch der Bauherren können wir Küchenbauer von der Küche in andere Räume gelangen. Mit dem Küchenauftrag ist man relativ früh im gesamten Bauvorhaben integriert.
Wo sehen Sie die Küche in 5 oder 10 Jahren?
Momentan gibt es so viele Einflüsse und Richtungen, dass kaum ein Trend auszumachen ist. Ob weiß oder schwarz, kubisch oder verformt, man kann heute praktisch alles machen. Aber ich glaube, aufgrund der zunehmenden Integration in den gesamten Wohnbereich wird die Küche immer weniger solitär, dafür immer wohnlicher. Damit wird auch die Möbel- und Küchenbauerfunktion verstärkt, denn es geht um ganzheitliche Planung. Unser Berufsbild wird sich immer mehr auch auf die anderen Räume einspielen. Gewünscht wird ein ganzheitlicher Wohnansatz. Ein Ort, wo ich meine Sinne beruhigen kann. Der Kunde kommt nach Hause und will nicht hier das, dort jenes und im dritten Raum wieder etwas anderes, sondern er will eine einheitliche Basis, die nicht ablenkt, sondern bestenfalls berührt und beruhigt. Bei einer guten Raumgestaltung strömen nicht tausend Sachen auf mich ein, wenn ich durch die Tür trete, sondern ich werde empfangen von einer Oase zum Erholen vom Alltag.
Wie äußert sich das im konkreten Küchenauftrag?
Durch Ruhe und durch ein ebenmäßiges Bild mit ehrlichen Materialien. Grundsätzlich gibt es zwei sehr unterschiedliche Materialtypen. Einmal das Kunstmaterial wie Mineralwerkstoff oder Schichtstoff, was in seinen Eigenschaften sehr gut ist, aber keine klassische Patina ausstrahlt. Das andere sind die ehrlichen Materialien wie Stein und Holz – Material, das sich nicht abnutzen lässt. Diese Nutzung wird meiner Meinung nach verstärkt in den Mittelpunkt rücken. Lackierte Fronten oder Flächen werden von der Bedeutung zurückgehen.
Sie arbeiten als Team mit Andreas Pirkelmann. Wer ist für die Recherche und Auswahl der Materialien und die Optik zuständig?
Der konzeptionelle Schwerpunkt ist inzwischen mein Aufgabengebiet. Ich kümmere mich um den Entwurf, die Konzeption und den Verkauf. Andreas übernimmt die Umsetzung, er ist mehr in der Technik zu finden und auch in der Materialverarbeitung.
Ihre Referenzen und Ihr Renommee zeigen, dass Sie anscheinend oft richtig liegen.
Das hoffe ich. Aber es ist wirklich ein gutes Zeichen, dass wir viele Kunden immer wieder sehen. Sei es aufgrund eines Immobilienwechsels oder wenn die Lebensumstände neue Wohngegebenheiten erfordern. Meist führt sie ihr Weg dann wieder zu uns. Das freut uns natürlich.
Standen von Beginn Ihrer Selbstständigkeit an Küchen im Fokus?
Nein. Andreas Pirkelmann und ich haben uns direkt nach unserem Abschluss als Holztechniker mit einer typischen Möbelschreinerei selbstständig gemacht. Das Thema individuelle Küche kam dann eher durch einen Zufall zum Tragen. So sind wir gemeinsam in die Küche reingewachsen.
Was für ein Zufall war das?
Wie so oft: durch die Familie. Meine Eltern haben ein Haus saniert und ich sollte eine „coole“ Küche einbauen. Die Einrichtung drum herum haben sie über einen exklusiven Ausstatter bezogen. Der war von unserer Umsetzung begeistert und hat uns in eines seiner Projekte miteinbezogen. So kam das Thema Küchenbau relativ schnell zum Tragen. Heute ist es unser Schwerpunkt, daneben übernehmen wir noch den Komplettausbau. Aber die Küche ist unser Herzblut, unsere Passion.
Welche Küche gehört zu Ihren bisher größten Herausforderungen?
Da gibt es nicht die eine. Unsere Messing-Küche gehört aber sicher dazu. Ein Kunde, der schon überall abgewiesen wurde, wollte unbedingt die Farbe und das Farbenspiel von Messing als Küche. Über eine Empfehlung kam er zu uns und ich sagte, wir können es probieren. Experimentell waren Andreas und ich schon immer. Wir hatten zwar keine Ahnung, wie es sich technisch umsetzen lässt, waren aber neugierig.
Was waren die technischen Herausforderungen?
Normalerweise läuft es so, dass die großen Hersteller Edelstahlplatten formen und Teile wie Becken, Abkantungen etc. eingeschweißt werden. Aber in und mit Messing macht das keiner. Einfach, weil Messing ein Nischenprodukt ist, und aufgrund seiner Eigenschaften ist es auch kaum sinnvoll für den breiten Küchenmarkt einsetzbar.
Warum das?
Man kann es nicht einfach schweißen, kurz gesagt, es ist eine Diva. Schwer in einen automatisierten Prozess zu integrieren, denn wo immer Edelstahl durchläuft kann man nicht einfach Messing einsetzen. Beim Laserschweißen oder Laserschneiden brauche ich andere Zusätze, andere Temperaturen, andere Linsen, muss mit anderen Gasen arbeiten. Es ist einfach eine komplett andere Materialität, die nicht austauschbar ist und nur wenige haben wirklich Erfahrung damit. Es reagiert auf Säuren, Essig, Wein, das Thema mit Fingerprint, es hat sehr schnell einen Used-Look. Eine einfache Edelstahlreinigung funktioniert nicht. Aber für besondere Kunden ist es durchaus ein interessantes Küchenmaterial. Speziell für Leute die anders sein wollen. Normale Hersteller sind da der falsche Ansprechpartner. Küchen wie diese sind sehr beratungsintensiv, du musst auf vieles achten und die Verarbeitung ist sehr speziell. Wir sind diesen Weg gegangen. Und obwohl diese Küche bis heute eine Seltenheit ist, und sogar prämiert, haben wir inzwischen weitere Messing-Küchen gebaut.
Sind individuelle Küchenbauer wie Sie und Herr Pirkelmann also die perfekten Ansprechpartner für alles, was „anders“ ist?
Ja und nein. Ich kann nicht für andere Küchenbauer sprechen, aber wir probieren gerne Neues aus und sind oft selbst von den Ideen und Wünschen der Kunden überrascht. Aber solche speziellen Sonderwünsche sind gerade zurzeit schwerer unterzubringen.
Warum das?
Im Moment ist viel Druck auf dem Kessel, um es mal umgangssprachlich zu sagen. Alle, die in unserem Segment tätig sind, sind komplett dicht. Die Auftragsbücher sind voll. Die niedrigen Zinsen, der damit zusammenhängende Immobilienboom und die ins Zentrum des Wohnens gerückte Küche fordern alle in unserem Segment bis aufs Äußerste.
Wie hat sich der Küchenmarkt aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren verändert?
Im Grunde fand in den letzten Jahren eine starke Verdichtung statt. So wird auch im Bereich Küche immer alles noch spezialisierter. Ich habe das Gefühl, dass in den letzten Jahren sehr viel passiert ist, zentralisiert und zusammengefasst wurde, wie bei den Systemlieferanten. Wir sind Fachhandelspartner von ein paar wenigen, ausgesuchten Herstellern, die verbauen wir auch schwerpunktmäßig.
Das bedeutet?
Da die Komplexität der Technik extrem zugenommen hat, kann man leider nicht mehr so einfach zwischen verschiedenen Herstellern oder Systemen switchen wie früher. Heute das, morgen das und übermorgen ein anderes System zu integrieren, ist in meinen Augen nicht mehr möglich. Man muss sich mit den jeweiligen Systemdetails intensiv auseinandersetzen um auch die volle Funktion und bestmögliche Integration der Bauteile zu gewährleisten. Das Grundschema ist zwar ähnlich, aber die Feinheiten unterscheiden sich oft deutlich voneinander. So kann z. B. ein Bora Professional Umluft-System ganz schön komplex werden. Ein Küchenbauer und vor allem auch die folgende Kette bis zum Monteur sollte im besten Fall das Produkt im Detail kennen, also von den Planungshinweisen, über die Eigenheiten bei der Montage bis zur richtigen Nutzung. Dann kann man bei der Übergabe an den Kunden bestenfalls auch noch Tipps zum Gebrauch und zur Reinigung weitergeben, damit der Kunde von Beginn an Freude an der neuen Küche hat und möglichst wenig offene Fragen.
Zum Unternehmen Pirkelmann + Schmidt
Die Pirkelmann + Schmidt Möbel- und Küchenmanufaktur wurde 2003 von Sebastian Schmidt und Andreas Pirkelmann gegründet. Beide haben nach ihrer Schreinerlehre den Abschluss als Holztechniker erhalten und direkt im Anschluss die Schreinerei gegründet. Seit 2011 entwerfen und fertigen sie an ihrem Standort in Ismaning, im Münchner Norden, auf 1200 m<sub>2</sub> Werkstattfläche mit circa 10 Mitarbeitern Küchen und Möbelelemente. Sebastian Schmidt übernimmt die konzeptionelle Phase und überwacht den Verkauf. Andreas Pirkelmann ist für die Arbeitsvorbereitung und Werkstattleitung verantwortlich. Ein hochmoderner Maschinenpark mit liegender Plattensäge, Breitbandautomat, CNC etc. bildet die technische Basis. Im Showroom „raumwerk“ im Zentrum Münchens finden sich Ausstellungsstücke der Manufaktur.
Das Gespräch führte Jacqueline Koch