11.12.2018

E.G.O. zeigt die Technik dahinter

Messen wie LivingKitchen, IFA oder Küchenmeile stellen Aspekte wie Nutzen und Komfort von Hausgeräten in den Mittelpunkt. Doch welche Technik arbeitet hinter den Fronten und unter der Glaskeramik? Das zeigte E.G.O. seinen Kunden in der Orangerie von Schloss Charlottenburg.

Die Technik für vollflächige Induktionsbeheizung mit freier Platzwahl für Topf und Pfanne. Auch die stand bei den E.G.O.-Innovationstagen in Berlin im Mittelpunkt. Foto: Biermann

Kleines Bauteil, große Wirkung: der neu entwickelte Dampferzeuger für Backöfen. Foto: E.G.O.

Welche Technologien ermöglichen die Vollflächen-Induktion? Was macht einen Geschirrspüler zu einem leistungsfähigen und zugleich energieeffizienten Gerät? Zwei Fragen von vielen, die Elektronikspezialist E.G.O. im Rahmen seiner Innovationstage in Berlin beantwortete. An drei Tagen begrüßte das Unternehmen mehr als 450 Gäste. Abseits des Messetrubels konnten diese die aktuellen und künftigen Entwicklungen studieren und mit den Entwicklern ins persönliche Gespräch kommen. „Erfrischend anders“ lautete das Motto. Im Bereich HOT, der das Produktportfolio zum Kochen und Backen zusammenfasst, zeigte E.G.O. vor allem Innovationen im Bereich des Induktionskochens und der Dickschicht-Technologie. Bei den Lösungen für das Waschen und Spülen (E.G.O. nennt diesen Produktbereich WET) standen ebenfalls Entwicklungen auf Basis der Dickschicht-Technologie sowie virtuelle Sensoren im Vordergrund.

Neue Maßstäbe für induktive Flächenkochfelder
Das künftige Flaggschiff im Induktionsportfolio von E.G.O. ermöglicht induktives Flächenkochen. Köche können fortan auf Kochfeldern mit den Einbaumaßen 60 bis 90 cm auf jeder Position mit teilweise bis zu sechs Töpfen gleichzeitig kochen. Die klassische Kochzone mit starr begrenzter Fläche gibt es beim „EGO Area Cooking“ nicht mehr. Zahlreiche Sensoren sorgen nicht nur für eine präzise Hitzeregelung, sie erkennen auch auf der gesamten Fläche, wo Töpfe stehen. Die Größe des Kochgeschirrs ist dabei unerheblich: Das Kochfeld erfasst Topfgröße und -position automatisch. Bei einer Positionsänderung des Topfes übernimmt das Kochfeld die Hitzeeinstellungen. Verschiedene Warmhaltefunktionen und die von E.G.O. entwickelten „MagiC“-Funktionen zur Kochunterstützung bieten zusätzlichen Mehrwert. „EGO Area Cooking“ wird mit zwei unterschiedlichen Steuerungsvarianten erhältlich sein: einem vollfarbigen TFT-Touchdisplay („Lumio TC“) oder einer dynamischen Slider-Steuerung („VArio TC“). „LumioTC“ bietet eine intuitive Bedienung und laut Unternehmen „höchste Flexibilität für die Gestaltung kundenspezifischer Designs.“ Die „VArio TC“-Steuerung ist dagegen kleiner und lässt so mehr Platz für eine größtmögliche Kochfläche.

High-end-Technik wird erschwinglich
Mit dem neuen Modell der „EGO Basic“ Reihe bietet das Unternehmen nach eigenen Aussagen erstmals High-End-Induktionssysteme im mittleren Preissegment an. Ein optimierter Taktzyklus gegenüber der heutigen Parallelschwingkreistechnologie macht dies möglich. „EGO Basic 4“ bietet Flexibilität und passt sich den Kundenwünschen an und ist bereits als Produkt verfügbar. Aktuell arbeitet das Unternehmen an weiteren Varianten. So soll „Basic 4“ bald als Mix-Kochfeld verfügbar sein, einer Kombination aus Induktion und Strahlungsheizkörperzonen. Darüber hinaus plant das Unternehmen eine Ausführung mit „EGO WAVE Touch TC“. „Das wäre die erste Basic-Induktionslösung mit Touchdisplay für das mittlere Preissegment“, heißt es. Zudem entwickelt E.G.O. eine Produktvariante, die sich mit intelligentem, sensorgesteuertem Kochgeschirr vernetzt und eine Kochzonenbeleuchtung bietet.

Große Flächen gleichmäßig beheizen
E.G.O.s neue Heiztechnik auf Basis einer Dickschicht-Technologie mit dem Trägerwerkstoff Mikanit ist zum Patent angemeldet. Durch die Kooperation mit dem kanadischen Partner Datec kann E.G.O. das Heizelement auf ganze Flächen drucken. Statt einzelner Heizplatten lassen sich so die Heizelemente in beliebigen Flächen fertigen und genau an produktspezifische Platz- und Leistungsbedürfnisse anpassen. Mit der Mikanit-Dickschicht-Technologie ist so die präzise und gleichmäßige Beheizung auch von großen Flächen möglich. Installation und Produktion seien einfach. Hersteller können die Heiztechnik in Kombination mit verschiedenen Abdeckungen wie Glas-Keramik oder Metall verbauen.
Gleichzeitig arbeitet E.G.O. bereits an Anwendungen der neuen Technologie. So sind großflächige Warmhaltezonen bei einer Variante des „BASIC 4“ Induktionskochfelds geplant. Eine zweite Anwendung ermöglicht speziell den Einsatz der Heizelemente in der Herstellung des traditionellen äthiopischen Brots Injera. Das ersetzt die Zubereitung über dem offenen Feuer. Der Teppan Yaki Grill bietet dank der neuen Technologie großformatige Grillzonen und eine gleichmäßige Wärmeverteilung.

Dampfgaren auf kleinem Raum
Dampfbacköfen kombinieren die Nutzungsarten Dampf und Beheizung in einem Gerät. Dabei können sie sowohl in Kombination als auch separat voneinander genutzt werden. Bei Endkunden seien die Geräte beliebt, so das Unternehmen, „weil sie besonders platzsparend sind und die Vorzüge beider Geräte in einem vereinen“. Das Oberderdinger Unternehmen hat diesen Trend erkannt und arbeitet aktuell an einem Dickschicht-Dampfgenerator für den Ofen. Dieser wird einfach und flexibel in bestehende Ofenkonstruktionen eingebaut werden können. Die Dickschicht-Technologie eignet sich für Dampfbacköfen besonders gut, weil sie auf kleinstem Raum konstant Dampf erzeugt und sogar einen höheren Dampfausstoß als konventionelle Dampfgarsysteme erzielt. E.G.O. erläutert: „Der Dampf ist zudem trockener und entsteht schneller. Dank der Dickschicht-Technologie können Nutzer Dampfausstoß und Temperatur einfach anpassen und kontrollieren. Die geringe thermische Masse macht das Multifunktionsgerät sehr energieeffizient.“

Neuer Standard für Spülmaschinenbeheizung
Mit dem neuen Dickschicht-Heizelement „TF+“ verbessert E.G.O. nach eigener Einschätzung die Spülmaschinenbeheizung erheblich und sorgt für Energieeffizienz. Dank der Dickschicht-Technologie verbessert sich die Aufheizleistung um rund 14%. Das senkt die Stromkosten. Das Dickschicht-Heizelement hat eine verbesserte Innenbeschichtung und nutzt die ganze zur Verfügung stehende Fläche des Heizelements aus, sodass sich die Wärme schneller und besser verteilt. Dabei kombiniert das Unternehmen jetzt eine „einzigartige Heizflächeneffizienz“ mit der größten Dickschicht-Heizkraft für Motorheizpumpen. Auch die Robustheit des Heizsystems habe man optimiert. Das EGO Dickschicht-Heizelement „TF+“ befindet sich derzeit noch in der Projektphase.

Sauberes Geschirr bei minimalem Verbrauch
Mit „EGO Impulse Flushing“ präsentiert der Hausgeräte-Zulieferer einen Spülmodus, der als „besonders ressourcenschonend“ gilt. Möglich macht das ein verbesserter Spülprozess mit einem neuen Modus der Motorheizpumpe und der Steuerung: Der Wasserdruck im Sprüharm variiert in wechselnder Intensität. Eine angepasste Wassersteuerung reduziert die Wassermenge. Weniger Wasser führt zu einem geringeren Energieverbrauch für die Erhitzung und verkürzt die Spülprogramme. Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen wird so Wasser gespart, weil nur noch so viel Wasser aus dem Sprüharm spritzt, wie für die Geschirrreinigung tatsächlich nötig ist.

Big Data für Kunden und Hersteller
E.G.O. hat mit den „EGO Connectivity Solutions“ schon seit einigen Jahren immer wieder Lösungen für die Vernetzung von Küchengeräten vorgestellt. Jetzt erweitert das Unternehmen sein Angebot um neue Cloud-Lösungen und Software-Modi für die Datensammlung, -auswertung und -präsentation. So können die Gerätehersteller im Betrieb erzeugte Daten leichter nutzen – beispielsweise für Produktions- und Qualitätsverfolgung, Predictive Maintenance, Standort-Dienste oder Informationen zum Lebenszyklus des Produkts. „Diese zukunftsweisende Technologie wird künftig in alle neuen Produkte eingebaut“, kündigte das Unternehmen in Berlin an.

www.egoproducts.com

 



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