Kochfeldabzüge in großer Vielfalt
Oder besser gesagt die große Vielfalt an Kochfeldabzügen. Denn inzwischen gehören sechs Modelle zum Sortiment. „Und alle in verschiedenen Designs“, betont Jörg Bunde, der als „Head of elica brands central europe“ von München aus die Vertriebsaktivitäten DACH steuert. Also in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und zusätzlich ab sofort auch im niederländischen Markt. Dem Fachhandel sei diese Vielfalt wichtig, weiß der erfahrene Hausgerätemanager, „deshalb spielen wir unsere Kochfeldabzüge auch als Designobjekt.“ Es gibt die Produktlinie „NikolaTesla“ inzwischen mit Abzugselementen komplett flächenbündig, in rund und eckig sowie mit Waage, in Schwarz und Weiß. Den Anfang machte 2016 das Modell „NikolaTesla One“, zur Eurocucina 2018 kamen drei Varianten hinzu: „Prime“ (mit herkömmlicher Induktion und eckigem Abzugelement), „Libra“ (eckiges Abzugelement mit integrierter Waage) und „Switch“ (komplett flächenbündiges rundes Abzugelement und Flächeninduktion). Ab Sommer 2019 ergänzt „Prime Plus“ das Angebot: Dank einer „Bridge Zone“ können bei diesem Modell zwei aneinandergrenzende Kochbereiche zu einem großen Induktionskochfeld zusammengefügt werden. Zeitgleich wird die Gas-Variante „Flame“ vorgestellt. Eine Lösung, die in Deutschland wohl eher Liebhaber bzw. Profiköche anspricht, in anderen europäischen Ländern jedoch auf ein breites Interesse stoßen dürfte. Zum Beispiel in Holland, wo der Anteil an Gaskochfeldern laut Jörg Bunde rund 50% beträgt. Dieser Markt wird wie erwähnt künftig ebenfalls vom Team in München direkt bearbeitet.
Die Nr. 4 bei Kochfeldabzügen
In Deutschland ist Elica seit Sommer 2017 mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft aktiv, seit 1. Januar 2018 werden die Geschäfte von München aus geführt. Das Team besteht neben Jörg Bunde aus Vertriebsleiter Lars Ritter und sieben Außendienstmitarbeitern. Angesichts dieser vergleichsweise kleinen Vertriebsmannschaft und dem namhaften Wettbewerb ist der momentane Erfolg beachtlich. „Wir sind die Nr. 4 im Markt für Kochfeldabzüge in Deutschland“, berichtet Jörg Bunde und verweist für 2018 auf ein zweistelliges Wachstum. Diesen Erfolg führt er maßgeblich auf die eigenen Vertriebsaktivitäten zurück. Und auf die deutliche Steigerung der Markenbekanntheit über die Rolle als traditioneller OEM-Lieferant hinaus. Die Kooperationen mit marktführenden Küchenmöbelherstellern wie nobilia und Nolte Küchen werde zwar keinen Deut infrage gestellt, hinzu kommen aber längst eigene Marktaktivitäten mit direkten Fachhandelskontakten. So ist die Marke bei allen mittelständischen Verbänden gelistet. Dazu gehören MHK, DER KREIS, Küchenring, KüchenTreff, Garant, EMV und Dross & Schaffer. Vertreten ist das Unternehmen auf den wichtigen Fach- und Publikumsmessen. Hinzu kommen Präsentationen im eigenen Show-Truck bei Fachhändlern vor Ort oder wie vor wenigen Wochen im Rahmen von Verbandsmessen (DER KREIS in Stuttgart). Keine Vertriebsaktivitäten gibt es hingegen über die Kanäle Elektrofachhandel und Baumarkt. Online arbeitet das Unternehmen mit sechs Internethändlern zusammen, die aber in ihren jeweiligen Verbänden organisiert sind und von Vertriebsleiter Lars Ritter direkt betreut werden.
Hohe technische Kompetenz
So wichtig die Vielfalt im Design für den Markterfolg auch ist – die Technik muss mithalten können, um im Fachhandel zu überzeugen. Das weiß auch Jörg Bunde, der vor seiner Zeit bei Elica unter anderem bei Hausgeräteherstellern wie Electrolux und Bora in Verantwortung war. Technologisch setzt Elica auf Qualitätslieferanten wie E.G.O., eurokera, Schott Ceran und Naber. Und parallel auf eigene Expertise. Die eigene Kunststofffertigung zählt ebenso dazu wie Motoren der Konzerntochter Fimo, die jährlich rund 15 Mio. Elektromotoren für Dunstabzüge, Herde und Heizkessel produziert und auf diesem Gebiet als einer der führenden Anbieter in Europa gilt. Ein weiteres nutzenorientiertes Beispiel für technische Kompetenz sei zum Beispiel die Vertikalhaube „Majestic No Drip“ mit beheizbarer Glasfront. So wird die Bildung von Kondenswasser vermieden bzw. minimiert. Und auch das „Smart Sensor System“: Damit kann der Abzug automatisch Dämpfe und Kocharten unterscheiden und wählt die jeweils passende Absaugkraft. Die Ansauggeschwindigkeit der „Nikola Tesla“-Muldenlüfter beträgt ca. 5 m/sek. Bei dem patentierten System lassen sich alle Filter von oben entnehmen. So lässt sich auch das Innere leicht reinigen. Alle Modelle eignen sich laut Hersteller für die Betriebsarten Abluft und Umluft.
Komplett bis zum Sockelgitter
Die technische Plattform unterhalb der Glaskeramik ist bei allen „NikolaTesla“-Varianten identisch. Die Einbautiefe ab Oberkante Ceranfläche beträgt 210 mm. Damit entfällt in der Einbausituation der oberste Schubkastenauszug. Im hinteren Bereich werden 100 mm Platz benötigt: für Flachkanäle von Naber. „In der Umluftvariante liefern wir alle Kochfeldabzüge komplett mit Naber-Zubehör bis zur Sockelentlüftung aus“, erläutert Jörg Bunde. Die Verlegung des Luftaustritts sei natürlich möglich. Alle Maße wurden auf die Zubehörelemente des Nordhorner Großhändlers abgestimmt.
Eigene Plattform für Deckenhauben
Als Vollsortimenter bedient Elica sämtliche Einbaugattungen. Auf der Internetseite des Unternehmens sind 79 Modelle abgebildet. Bewusst umfangreich erweitert wurde zuletzt auch das Segment der Deckenhauben. Hier hat Elica in eine eigenständige technische Plattform investiert. Besonders das zur Eurocucina 2018 erstmals vorgestellte Modell „Cloud 7“ sei gut im Markt angekommen. Auf breite Zustimmung stößt auch die neue Vertikalhaube „Stripe“ im Industrial Style mit einer Haubenfront wahlweise in Zink oder Gusseisen. Erste Fachhandelsplatzierungen gebe es zudem für die weitere Eurocucina-Neuheit „Lullaby“. Bei dieser Decken-Dunstabzug-Licht-Kombination können Lichtfarbe und Lichtstärke aller Lichtquellen individuell eingestellt und aufeinander abgestimmt werden.
Alle diese Themen fördern derzeit die Zufriedenheit von Jörg Bunde enorm. Und doch nehmen die Kochfeldabzüge eine Sonderstellung ein. „Das Thema ist seit der Eurocucina 2018 quasi explodiert“, sagt er macht gar nicht erst den Versuch, seine Begeisterung darüber zu verheimlichen.
Dirk Biermann