10 Millionen Euro Sonderbonus für die Mitarbeiter
Auch bei nobilia war im vergangenen Jahr das Inlandsgeschäft der maßgebliche Wachstumstreiber. Das Unternehmen erwirtschaftete in Deutschland einen Umsatz von 710,9 Mio. Euro (+ 64,2 Mio. Euro). Dieses Plus in Höhe von 9,9 % liegt deutlich über dem Marktniveau. Im Export legte nobilia um 2,8 % im Umsatz zu. Das sind 17,8 Mio. Euro auf jetzt 658,9 Mio. Euro. Die Exportquote stieg auf 48,1 %. Damit ist das Unternehmen auch im „außergewöhnlich schwierigen Exportgeschäft deutlich stärker gewachsen als die Branche in Gänze“, wird Dr. Lars Bopf, Vorsitzender der Geschäftsführung, in einer Pressemitteilung zitiert. Angesichts der weiterhin schwierigen Pandemie-Rahmenbedingungen gab das Unternehmen die Bilanzzahlen in diesem Jahr per E-Mail bekannt. Traditionell steht die Geschäftsleitung den Journalisten der Fach-, Lokal- und Wirtschaftspresse persönlich Rede und Antwort.
Lob für die Belegschaft
„Mit diesem Zuwachs liegt nobilia deutlich oberhalb der Branchenentwicklung und hat seine Position als Marktführer abermals souverän ausgebaut“, kommentiert Dr. Lars Bopf die Zahlen des vergangenen Jahrs. Zufrieden mit dem Wachstum zeigte sich auch Inhaber Werner Stickling. Die Ertragslage sei auch in 2020 „auskömmlich“. Werner Stickling lobt insbesondere das Engagement der Belegschaft während der Pandemie. Diese Einschätzung teilt er mit Dr. Lars Bopf: „Im Laufe des letzten Jahres mussten wir in allen Unternehmensbereichen immer wieder schnell neue Wege und kreative Lösungen finden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind diesen Weg überzeugt und sehr engagiert gemeinsam mitgegangen und haben ebenso wie unsere Kunden, von denen wir in 2020 großen Zuspruch erhalten haben, damit die Grundlage für das Wachstum gelegt“, bekräftigt der Vorsitzender der Geschäftsleitung.
Analog zum weiteren Wachstum stieg die Zahl der Beschäftigten auch in 2020. Und zwar um 207 auf jetzt 3945 Personen. Aktuell erlernen 121 junge Menschen einen von neun kaufmännischen oder technischen Berufen im Unternehmen. Als Dank für das „außergewöhnliche Engagement, die große Disziplin im Umgang mit den Maßnahmen und Regeln der Corona-Pandemie und die damit verbundene hohe Flexibilität“ hat jeder Mitarbeiter neben dem Urlaub- und Weihnachtsgeld eine Sonderprämie in Höhe von 2500 Euro erhalten. Der Aufwand für das Unternehmen belief sich in Summe auf mehr als 10 Millionen Euro.
Zahlen, Daten, Fakten
Zur Unternehmensgruppe gehören seit einigen Jahren auch eigene Handelsaktivitäten. Mit denen ist nobilia aber weiterhin ausschließlich auf Auslandsmärkten aktiv. Unter Einbeziehung dieser Aktivitäten stieg der Umsatz der Unternehmensgruppe nobilia um 6,5 % (+ 93,7 Mio. Euro) und erreichte einen Wert von 1,5542 Mrd. Euro.
Das Produktionsvolumen ist gegenüber dem Vorjahr um rund 300.000 Schränke gestiegen. Mit mehr als 783.000 Küchenkommissionen, ca. 7,83 Millionen Schränken und 1,73 Millionen Arbeitsplatten haben die beiden Werke in Verl (Sürenheide und Kaunitz) neue Bestmarken erzielt. Laut Frank Kramer, Geschäftsführer Technik, ist die tägliche Produktionsleistung auf etwa 34.900 Holzteile pro Arbeitstag gestiegen – und damit auf 3.490 Küchen täglich.
Die Investitionen beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 134 Mio. Euro. Im Fokus standen der Aufbau sowie die weitere Industrialisierung der neuen Produktionsstandorte Werk III in Gütersloh und Werk V in Saarlouis. Laut Frank Kramer haben beide Werke planmäßig zum Jahreswechsel den Betrieb aufgenommen.
Während Werk V in Saarlouis als autarke Produktionsstätte konzipiert ist, handele es sich bei Werk III in Gütersloh primär um eine Erweiterung des Werkes I in Verl-Sürenheide. Wobei die beiden Standorte rechts und links der Autobahn A2 die Logistik herausfordert. Vielleicht könnte schon bald eine Brücke über die Autobahn beide Areale verbinden und somit den Produktionsfluss erleichtern sowie den Pendelverkehr zwischen den Werken reduzieren.
Im Fokus der seit vielen Jahren vorangetriebenen Nachhaltigkeitsprozesse standen 2020 die Ermittlung und Verbesserung des CO2-Fußabdrucks. Ebenso „weitere Optimierungen der Lieferkette und Produktentwicklung sowie Aspekte der sozialen Verantwortung“.
„Sehen uns gut aufgestellt“
Ein konkreter Ausblick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten fällt aufgrund der Unwägbarkeiten der Pandemie naturgemäß schwer. Entscheidend seien der Zeitpunkt der Wiedereröffnung des Küchen- und Möbelhandels sowie der Erfolg der Impfstrategie. Dr. Lars Bopf zeigt im Bilanzbericht grundsätzliche Zuversicht: „Mit unserem vielseitigen Produktspektrum, das wir gerade in den Themenfeldern Bad und Wohnen noch weiter ausdifferenziert haben, sowie unseren hohen Ansprüchen an Produkt- und Servicequalität sehen wir uns für die individuellen und komplexen Anforderungen unserer Handelspartner und Verbraucher gut aufgestellt.“
Und er fährt in seinem Ausblick fort: „Mit unseren Investitionen in die neuen Standorte Werk III am Gütersloher Hüttenbrink und Werk V in Saarlouis haben wir die Weichen für weiteres Wachstum gestellt. Mit unserem ganzheitlichen und präventiv ausgerichteten Corona-Management, unseren umfangreichen Schutzmaßnahmen sowie der großen Disziplin und dem umsichtigen Miteinander der Belegschaft fühlen wir uns grundsätzlich für die Herausforderungen im Jahr 2021 gut gewappnet. Daher sind wir optimistisch, für die vor uns liegenden Aufgaben gut gerüstet zu sein und die positive Entwicklung unseres Unternehmens auch 2021 voranzutreiben. Insofern verfolgen wir weiterhin unsere langfristige Strategie zur Fortsetzung eines organischen Wachstums.“