15.01.2020

Eigene LivingKitchen-Halle für die digitale Welt

Dass die Elektrogeräteindustrie zuletzt mit der LivingKitchen fremdelte, will die Koelnmesse nicht auf sich sitzen lassen. Zur Veranstaltung im Januar 2021 sollen Unternehmen wie Miele, die BSH und andere wieder am Rhein ausstellen. Und das mit einem komplett neuen Konzept in der neuen Messehalle 1+.

Gerald Böse, Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse (Foto links), und Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse, skizzierten die digitale Zukunft der LivingKitchen – und wie die Elektrogeräteindustrie mit diesem Konzept von einer Rückkehr nach Köln überzeugt werden soll. Foto: Koelnmesse

Urban Connected Living – unter dieser Überschrift stellt sich die Koelnmesse in Sachen vernetztes Wohnen neu auf. Damit soll der Digitalisierung von Industrie, Handel und Publikumsgewohnheiten Rechnung getragen werden. „Unsere Aufgabe ist es, diese Veränderungen gemeinsam mit der Industrie aufzunehmen und darzustellen“, sagte Messe-Chef Gerald Böse im Rahmen einer Pressekonferenz gestern während der imm cologne. Böse: „Einen wichtigen Schritt gehen wir im nächsten Jahr, indem wir in der Halle 1+ das Thema Urban Connected Living zeigen. Damit entwickeln sich die imm cologne und LivingKitchen immer mehr zu dem Platz, der die Frage beantwortet, wie wir in Zukunft leben werden.“

Viele weitere Aussteller
„Dieses Konzept sehen wir als einen Anknüpfungspunkt zur Rückgewinnung wichtiger LivingKitchen-Aussteller aus der Einbauelektrogeräte-Industrie“, nahm Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse, den thematischen Faden auf und nannte konkret die Namen Miele und BSH Gruppe. Aber auch mit Unternehmen wie Haier, Panasonic, LG und anderen wolle man sprechen. Zudem sehen die Messemanager Anknüpfungspunkte in den Bereichen Vernetzung und Steuerung, Gebäudesicherheit, Komfort und Licht sowie Home Entertainment. Hinzu kommen digitale Dienstleister. Eine solche Präsentation bot im Kern bereits die aktuelle imm cologne 2020 mit der Sonderausstellung „Let’s be smart“. Doch die Koelnmesse will künftig noch größer denken und setzt Telekommunikationsriesen wie die Telekom und Vodafone auf die Zielkundenliste. Ebenso wie Energie-Konzerne (Innogy, Rheinenergie). Eingebettet werden die Angebote dann in die thematischen Messe-Schwerpunkte „Smart Village“, „Connected Kitchen“, „Supermarket and Food Delivery“, „Infrastructure“, „Telecommunication & Energy“ und „Education“. Diese deutlich erweiterte thematische Bandbreite rund um die Digitalisierung soll auch den Handel einschließen. Mit Antworten auf die Frage, wie Küchen in der Zukunft verkauft werden.

Forum für digitale Plattformen
„Gerade in Zielgruppe Handel sehen wir in den nächsten Jahren deutliche Veränderungsprozesse bei der Kundenansprache“, nahm Gerald Böse den Gedanken Pollmanns auf. Für den Handel seien digitale Angebote insbesondere dort interessant, wo Wohnräume und Küchen virtuell dargestellt werden. „Hier gibt es immer mehr Unternehmen, die sich mit Augmented Reality, der computergestützten Wahrnehmungserweiterung, in die Öffentlichkeit begeben werden“, so Böse. Und weiter: „Die ganze Bandbreite an digitalen Möglichkeiten nutzen – diesem Credo hat sich die imm cologne verschrieben.
Langfristiges Ziel ist es, einen eigenen Schwerpunkt für die Digitalwirtschaft zu schaffen und Online-Händlern, Plattformen und Portalen sowie Zulieferern ein eigenes Forum zu bieten.

Erlebnisraum auf drei Säulen
Mit dem, was die Koelnmesse zur imm cologne und LivingKitchen 2021 in der Halle 1+ plant, richtet sie sich an eine Vielzahl innovativer Unternehmen aus den Bereichen Elektrogeräte, Telekommunikation, Energie und Mobilität. Das Konzept für die Halle 1+ soll einen Erlebnisraum schaffen, der auf drei Säulen basiert: 1. dem inhaltlichen Rahmen, 2 einer aufeinander abgestimmten räumlichen Inszenierung und 3. einem Wissenstransfer durch Eventformate. Ziel des Austausches zwischen Experten, Wissenschaftlern und Industrievertretern sei die Gewinnung neuer Besucherzielgruppen aus den Bereichen B2C sowie B2B und dem Handel.

Mehr als eine reine Produktschau
„Mit dem weiteren Ausbau solcher übergreifenden Inszenierungen wollen wir in der Zukunft den Ausstellern die Möglichkeit bieten, ihre Produkte und Dienstleistungen in einem lebensweltlichen Kontext der Nutzer zu positionieren“, machte Gerald Böse den konkreten Weg deutlich. „Dabei erhalten die Aussteller die Möglichkeit, ihre Markenwelt und ihre Ideen zu präsentieren oder sich wie jetzt schon in der Sonderschau ‚Let`s be Smart‘ umgesetzt, thematisch zu integrieren. Unser Ziel ist es, dass die Darstellung einzelner Unternehmen noch mehr zum thematischen Teil des gezeigten Gesamtbildes wird, das es so bis heute nirgendwo gibt.

700-Mio.-Euro-Invest
Die neue Halle 1+ ist Teil des Maßnahmenplanes „Koelnmesse 3.0“, der bis 2030 Investitionen von rund 700 Millionen Euro umfasst. So soll das Gelände und die Infrastruktur auf die Anforderungen des Messegeschäfts in den kommenden Jahren ausgerichtet werden.

www.imm-cologne.de
www.livingkitchen-cologne.de

 



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