Küchenarmaturen mit Mehrwert (1)
Mit der Küchenarmatur ist es von jeher so eine Sache. Traditionell gilt sie als ein Ausstattungsdetail, das eher zurückhaltend kommuniziert wird. Besonders im preisgetriebenen Küchenverkauf spielt sie oft eine untergeordnete Rolle. In der absichtsvolleren Küchenplanung hingegen kann sie ihre Stärken bewusst ausspielen. Als Designobjekt mit edlen Formen und Oberflächen oder aktuell durch und durch in Schwarz matt, was toll zu Beton- und Holzoptiken passt.
Noch interessanter wird es, wenn neben Formen und Materialien die Funktion eine tragende Rolle zu spielen beginnt. Und zwar über die traditionelle Kernkompetenz als Wasserspender hinaus. Mit Armaturen, besser Wassersystemen, die auf Knopfdruck Leitungswasser von Restschadstoffen befreien und den Geschmack verbessern, die kochend heißes Wasser bevorraten oder gekühltes und/oder gesprudeltes Nass offerieren, lassen sich konkrete Kundenbedürfnisse erfüllen. Und die sind oft derart emotional durchwirkt, dass die realisierten Lösungen bleibenden Eindruck bei Kunden und Kundinnen hinterlassen. Als i-Tüpfelchen und gefühltes Highlight einer ohnehin bestens ausgestatteten Küche. Küchenplanern bietet sich mit „Mehrwert-Armaturen“ unter Umständen eine ganz besondere Möglichkeit der Kundenbindung.
Konkrete Bedürfnisse erfüllen
Wo genau der Mehrwert am Wasserplatz beginnt, ist im wahrsten Sinne ein fließender Prozess. Dieser orientiert sich an den Bedürfnissen der Nutzer und den Gegebenheiten vor Ort.
Wer besonderen Wert auf gesunde Lebensmittel legt oder in einer Gegend mit miserabler Wasserqualität lebt, dürfte für Argumente zur Wasserveredlung besonders empfänglich sein. Solche Filter können das Trinkwasser zusätzlich von allerlei Stoffen befreien. Zum Beispiel Chlor, Schwermetalle, Rost, Bakterien, Viren, Keime, Arzneimittelreste und sonstige Rückstände.
Wer gerne und oft Tee trinkt, kommt gut ohne die Extraportion Kalk aus. Auf befremdliche Gerüche und Geschmackserlebnisse auch.
Wer Last mit dem Heben schwerer Gegenstände hat oder in einem der Obergeschosse eines Mehrfamilienhauses wohnt, freut sich über jeden Kasten mit gesprudeltem Wasser, der nicht getragen werden muss.
Und in kleinen Küchen kann eine Armatur mit kombinierten Funktionen andere Kleingeräte ersetzen. Das spart wertvollen Raum auf der Arbeitsfläche. Prägnantestes Beispiel ist der Wasserkocher. Über die Armatur kochend heißes Wasser zapfen zu können, ist beim schnellen Convenience-Happen ebenso praktisch wie bei der Befüllung der Wärmflasche.
Platz für alles
Herausforderungen gibt es natürlich auch. Denn mit dem schicken Armaturenkörper oberhalb der Arbeitsfläche ist es meist nicht getan. Heißwasserboiler, Filterkartuschen und CO2-Flaschen beanspruchen Stauraum, und dann wird es schnell eng im Spülenunterschrank. Dort hat schließlich die Abfalltrennung ihren Stammplatz. So wird eine schlanke Technologie zum relevanten Planungskriterium. Zum Glück bieten manche Küchentechnik-Spezialisten inzwischen in der Tiefe gekürzte Abfalltrenn-Systeme, die speziell für die friedliche Koexistenz von Abfallsortierung und Behälter- bzw. Filterunterbringung konzipiert wurden.
Mehrwert hat viele Gesichter
Was genau unter Mehrwert am Wasserplatz zu verstehen ist, darf mit ruhigem Gewissen weit gefasst werden. Denn die Bandbreite ist groß und beginnt bereits mit der ausziehbaren Schlauchbrause, die einen deutlichen Gewinn an Flexibilität ermöglicht. Der Brausekopf mit Umschaltfunktion des Wasserstrahls von kraftvoll auf sanft ist ebenfalls ein praktisches Detail mit Mehrwert. Hinzu kommen die Ideen für variable Vorfenster-Armaturen. Angebote und Bedürfniserfüller wie diese gehören unbedingt ins Planungsrepertoire. Deshalb werden sie an dieser Stelle erwähnt und ausdrücklich gewürdigt. Zusätzliche Dynamik gewinnt das Thema „Mehrwert am Wasserplatz“ jedoch mit den erwähnten Filter-, Koch-, Kühl- und Sprudelfunktionen der Armatur. Beziehungsweise mit neuartigen Bedienkonzepten und Strahlarten. Wir haben einige aktuelle Beispiele zusammengetragen. Manche Produkte wurden erst im Herbst 2019 vorgestellt, andere sind schon einige (wenige) Jahre auf dem Markt – aber noch immer
topaktuell.