26.01.2022

130 Tonnen über das Hallendach gehievt

Die umfangreichen Investitionen von Miele in das Werk Bünde nehmen Gestalt an. Anfang Januar wurde eine neue Pressanlage zur Edelstahlbearbeitung installiert. Der Bezug eines neuen Entwicklungsgebäudes ist zum Jahresende geplant. 28 Mio. Euro steckt das Unternehmen in die Kochgerätesparte.

Mit der Drohne festgehalten: Ein Spezialkran, von dem es laut Miele nur wenige in Deutschland gibt, hievte Anfang Januar eine der drei Pressen über das Dach in die Halle. In der linken Bildhälfte entsteht das neue Gebäude für die Konstruktion und Entwicklung. Foto: Miele

130 Tonnen schwer: Die erste der neuen Pressen für das Miele-Werk Bünde ist an ihrem Platz. Foto: Miele

In der Miele Gruppe ist Bünde das Kompetenzzentrum für Dampfgarer, Kochfelder und Wärmeschubladen. Die Pressenanlage – hier investiert das Unternehmen rund 9,5 Mio. Euro – wird zunächst für die Fertigung von Dampfgarer-Garräumen eingesetzt, später kommen Bauteile für andere Produkte hinzu. Die Anlage besteht aus drei in Reihe geschalteten Maschinen, von denen jede einzelne knapp 130 Tonnen wiegt. Die jetzt realisierte Installation über das Hallendach lieferte spektakuläre Bilder, da dafür ein Schwerlastkran erforderlich war, der sonst beim Aufbau großer Windräder zum Einsatz kommt. „Die neuen Pressen sind wesentlich produktiver als die Altanlagen, weil der Teiledurchlauf höher ist und auch die Werkzeugwechsel automatisiert vonstattengehen“, erläutert das Unternehmen.

„Deutlich besser aufgestellt“
Zweites großes Projekt ist ein neues Domizil für die Forschung und Entwicklung, das inklusive Laborausstattung für 18 Millionen Euro auf dem Werkgelände errichtet wird. Auf vier Etagen entstehen fast 4.000 Quadratmeter für Labor- und Büroarbeitsplätze. Dort ziehen Bereiche ein, die zuvor auf dem Betriebsgelände verstreut lagen, unter anderem Betriebsmittelkonstruktion, Technische Dokumentation, Vorentwicklung, verschiedene Labore und Qualitätsmanagement. „Mit den beiden Investitionen sind wir für die Entwicklung neuer Gerätegenerationen deutlich besser aufgestellt und in vielen Bereichen effizienter. Damit stellen wir die Weichen für weiteres Wachstum“, so Dr. Uwe Brunkhorst, Senior Vice President der Business Unit Cooking der Miele Gruppe und zugleich Werkleiter in Bünde.

Energiebedarf halbiert
Pressenanlage und Gebäude entlasten laut Miele auch Umwelt und Klima. Der servo-hydraulische Antrieb der neuen Pressen benötigt nach Firmenangaben etwa 50% weniger Energie als herkömmliche Anlagen, für Ölwechsel braucht es nur noch ein Drittel des Hydrauliköls. Der Energiestandard des neuen Entwicklungsgebäudes übertrifft die gesetzlichen Vorgaben um bis zu 20%, weil die Prozesswärme aus den Laborbereichen genutzt wird und die Klimatisierung des gesamten Gebäudekomplexes mithilfe von Luftwärmepumpen erfolgt. „Das senkt die CO2-Emissionen am Standort deutlich“, so das Unternehmen.

Größtes Werk der Business Unit Cooking
Aktuell sind cirka 710 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bünde tätig. Hier fertigt Miele Kochfelder (Induktion, Elektro, Gas), Dampfgarer, Combi-Dampfgarer und Dampfgarer mit Mikrowelle. Hinzu kommen Gourmet-Wärmeschubladen zum Niedertemperaturgaren, Warmhalten von Speisen und Vorwärmen von Geschirr. Bünde ist das größte Werk der Business Unit Cooking mit ihren weiteren Standorten Oelde (Herde/Backöfen/Dialoggarer) und Arnsberg (Dunstabzugshauben).

www.miele.de

 



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