Immobilieninvestor übernimmt Lechner
LIVOS übernimmt zum 1. März 2022 das Traditionsunternehmen Lechner aus Rothenburg ob der Tauber, Anbieter von maßgefertigten Küchenarbeitsplatten und -rückwänden im Premium-Segment. Der Betrieb der D. Lechner GmbH geht in einer übertragenden Sanierung an die neue Gesellschaft, zukünftig „Lechner GmbH“, über. Die Anteile an der Lechner Svenska AB sind ebenfalls Bestandteil der Übertragung. Die Arbeitsplätze der rund 600 Mitarbeiter aus Rothenburg o.d.T., Deutschland, und Strömsnäsbruk, Schweden, sollen erhalten bleiben. Die Investorensuche wurde damit von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC erfolgreich abgeschlossen. Die notariellen Verträge wurden am 4. März beurkundet. Mit dem Verkauf sei der Geschäftsbetrieb sichergestellt, teilt das Unternehmen mit. Das Produktportfolio und die Bearbeitung der Kernmärkte in der DACH-Region und Frankreich bleiben bestehen.
Außerhalb der Küchenbranche
In der Eigendarstellung auf der Unternehmenswebsite teilt der neue Lechner-Eigentümer mit, in mehreren „Asset-Klassen“ zu Hause zu sein. Dazu zählen Segmente, die keinen direkten Bezug zur Küche haben: „Quartierentwicklung, Bürogebäude, Wohnungsneubau oder -refurbishment sowie Light Industrial, Logistik und Einkaufszentren“. Im Gewerbesegment agiere man deutschlandweit, im Wohnsegment liege der Fokus auf die Metropolregion Berlin/Brandenburg.
In einer Pressemitteilung von Lechner heißt es: „Die LIVOS Gruppe ist ein erfahrener Investor im deutschen Mittelstand. Neben dem Erwerb von Immobilien liegt der Fokus auf der Entwicklung deutscher Industriestandorte und der Beteiligung an sanierungsbedürftigen Unternehmen. Inzwischen gehören neben Immobilienunternehmen auch produzierende Unternehmen zum Portfolio des Investors.“
Neue Verantwortliche
Die Verantwortung in Rothenburg übernehmen Hartmut Müller, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der börsennotierten Grammer AG, und Florian Mitzscherlich von der LIVOS Gruppe. Sie wollen „den eingeschlagenen Sanierungsweg vorantreiben“. Müller habe Erfahrung im Bereich strategische Unternehmensentwicklung und in der Umsetzung von Sanierungsprojekten, heißt es in der Mitteilung. Unterstützt wird die neue Geschäftsführung von Christian Eichenberg, Vertriebsleiter, sowie Produktionsleiter Emin Güner. Beide haben den Investorenprozess von Anfang an begleitet.
Viel ungenutztes Potenzial
„Wir sind überzeugt, mit Lechner ein zukunftsfähiges Unternehmen erworben zu haben, welches wir kurzfristig profitabel aufstellen müssen. Die vielen noch ungenutzten Potentiale aufzuarbeiten, ist unsere Aufgabe für die nächsten Monate“, erklärt Hartmut Müller. Mitzscherlich ergänzt: „Die letzten Wochen haben wir das Unternehmen und das Marktumfeld intensiv analysiert und sehen nachhaltige Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung des Geschäftsmodells.“
Kapital für weitere Investitionen
Dr. Hubert Ampferl, Insolvenzverwalter von Lechner, kommentiert den Abschluss des Insolvenzverfahrens so: „Mit der LIVOS Gruppe haben wir einen finanzstarken Investor gefunden, der die Gewähr dafür bietet, den Geschäftsbetrieb nachhaltig zu entwickeln und Lechner mit weiteren Innovationen zukunftsfähig auszurichten.“