Wasserveredlung (1/10): Schicke Hähne, schlanke Technik
Wer bietet was und setzt welche Schwerpunkte in Technik und Design? Diese Frage stand am Anfang der Recherche zum Thema „Wasserveredlung“. Dabei offenbarte sich schnell ein weites Feld an Lösungen, Möglichkeiten und Kombinationen. Denn unter der Überschrift Veredlung bzw. Aufbereitung setzen die Hersteller recht unterschiedliche Schwerpunkte. Es wird monothematisch oder nebeneinander gefiltert, erwärmt, gekocht und immer häufiger gekühlt, gesprudelt und sogar mineralisiert. Und das entweder separat mit eigenständiger Technik im Unterschrank oder direkt an der Armatur. Eigenständig (Stand-alone) oder Alles in einem (All-in-one)? Vieles ist möglich im Zusammenwirken von Armatur auf der Platte und der Technik darunter.
Während sich der Hahn an der Spüle möglichst designbetont und vielleicht sogar sensorgesteuert zu geben hat, sollte sich die Technik im Unterschrank möglichst schlank machen. Denn Platz ist dort gewöhnlich heiß begehrt und immer knapp. Wie diese Anforderungen optisch und technisch gelöst werden, haben wir uns bei ausgewählten Anbietern angeschaut. Dabei geht es um Sortimente, Modelle, Oberflächen und Kombinationen von Funktionen. Aber ausdrücklich nicht um spezielle Methoden der Filterung von Ionisierung bis Umkehrosmose und deren subjektiv empfundene Sinnhaftigkeit. Auf diese Aspekte ist der KÜCHENPLANER ausführlich im Beitrag „Glaubenskampf ums Wasser“ eingegangen. Dieser Artikel stammt zwar aus dem Jahr 2013, ist inhaltlich aber noch aktuell. https://www.kuechenplaner-magazin.de/suche/news-detail/news/glaubenskrieg-ums-wasser/
Für Nachhaltigkeit ausgezeichnet
Das besondere Potenzial von Wassersystemen im Rahmen einer auf Nachhaltigkeit basierenden Küchenplanung dokumentierte im Dezember 2021 sogar die Jury des DNP. Hinter dem Kürzel verbirgt sich der Deutsche Nachhaltigkeitspreis. Die 3-Wege-Küchenarmatur von Brita mit dem Filter „mypure“ wurde hier einer der Sieger 2022. „Weil sie gefiltertes Wasser direkt aus dem Wasserhahn spendet und damit zur Reduktion von Wasserflaschen und Plastikmüll beiträgt“, argumentierte die Jury. „Nachhaltiges Design hat vielleicht den größten Hebel der Transformation“, betonte der Initiator des Preises, Stefan Schulze-Hausmann. Denn die Hersteller „versetzen so vor allem die Konsumenten in die Lage, einen eigenen Beitrag zu leisten.“ Diese Begründung dürfen sich alle genannten Anbieter zu eigen machen.
Die Liste des möglichen Nutzens von Wasseraufbereitungssystemen umfasst viele weitere Aspekte. Über die zweifelfrei wichtige Vermeidung von Plastikmüll sowie die Reduktion von Lkw-Fahrten mit leeren Getränkekisten hinaus. Kochend heißes Wasser aus dem Hahn zum Beispiel fördert Komfort beim Kochen und die Hygiene auf vielfältige Weise und macht einen extra Wasserkocher überflüssig. Gefiltertes Wasser wiederum schmeckt oft einfach besser und kann – je nach Einsatzort – deutlich gesünder sein als die Rohsubstanz aus dem Hahn. Zudem schützt weniger kalkhaltiges Wasser Leitungen und Geräte und verlängert deren Lebensdauer.