23.05.2022

Mit Wasserstoff zum Service-Termin

Die ersten Tests mit batteriegetriebenen Kundendienst-Transportern waren erfolgreich. Jetzt setzt Hausgerätehersteller Miele auch auf Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb. Erster Einsatzort ist das Rhein-Main-Gebiet.

Hans Krug (Senior Vice President Procurement bei Miele; Foto links) und Opel-CEO Uwe Hochgeschurtz (Foto rechts) mit dem Opel „Vivaro-e HYDROGEN“ am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim. Foto: Opel

Der bei Opel in Rüsselsheim gefertigte „Vivaro-e HYDROGEN“ mit Brennstoffzelle besitzt ein Ladevolumen von bis zu 6,1 Kubikmetern und 960 Kilogramm Nutzlast. Nach der Testphase wird der Transporter jetzt an die individuellen Anforderungen des Miele-Kundendienstes angepasst, um im Anschluss Servicefahrten im Rhein-Main-Gebiet zu übernehmen.

Unabhängig von der Ladesäule
„Um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wollen wir alle Technologien betrachten, die auf dem Markt zur Verfügung stehen. Deshalb spielt für uns auch das Thema Wasserstoff eine zentrale Rolle, etwa für unseren Kundendienst-Fuhrpark“, erklärt Hans Krug, Senior Vice President Procurement der Miele Gruppe. Mit dem Opel „Vivaro-e HYDROGEN“ könne das Unternehmen zukünftig auch den Servicetechnikerinnen und Servicetechnikern eine umweltfreundliche Alternative bieten, die ihr Fahrzeug über Nacht an der Straße parken müssen und über keine eigene Elektroladesäule verfügen, um morgens mit dem aufgeladenen Fahrzeug zum Kunden oder zur Kundin zu fahren.

Positive Erfahrungen
Das erste Fahrzeug wird aktuell an die individuellen Anforderungen des Miele-Kundenservices angepasst. Dazu gehört unter anderem der Einbau eines Regalsystems für die Ersatzteile und Werkzeuge, die ein Miele-Servicetechniker bei jedem Einsatz vorrätig hat, um Reparaturen sofort vor Ort durchführen zu können. „Durch die drei am Unterboden installierten Wasserstofftanks ist der Laderaum hinsichtlich des Volumens vollständig erhalten geblieben“, sagt Milan Dajic, Director Vehicle Fleet Management bei Miele.
Vollgetankt hat der Opel „Vivaro-e HYDROGEN“ eine Reichweite von mehr als 400 Kilometer (WLTP) – wobei das Nachtanken vom Zeitaufwand ungefähr dem eines herkömmlichen Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor entspricht. Darüber hinaus lässt sich der Transporter nahezu geräuschlos bewegen – und das mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. „Wir haben den Vivaro mittlerweile mehr als 2.000 Kilometer getestet und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Nach der Testphase in Gütersloh und dem Einbau des Regalsystems werden wir ihn an einen unserer Kundendienst-Servicetechniker übergeben und im täglichen Praxiseinsatz testen“, so Dajic weiter.

Alternative für alle
Die Umstellung des Miele-Fuhrparks auf alternative Antriebssysteme ist laut Unternehmen ein wichtiger Schritt, um bis 2030 mindestens 30 Prozent der CO2-Emissionen in der Fahrzeugflotte einzusparen. Dafür ist neben dem Opel „Vivaro-e HYDROGEN“ in Deutschland die Anschaffung von 80 vollelektrischen Kundenservice-Transportern für dieses Jahr geplant. Auch hier böte sich der batterie-elektrische Opel „Vivaro-e“ als interessante Alternative an.
Darüber hinaus hat Miele in Deutschland eigenen Angaben zufolge 31 Elektro-PKW bestellt, die überwiegend als Poolfahrzeug oder Dienstwagen zum Einsatz kommen werden – noch in diesem Jahr sollen mindestens 50 weitere Elektro-PKW dazukommen. „Im letzten Jahr haben wir unsere Car Policy umgestellt und bieten unseren Mitarbeitenden nun in jeder Fahrzeugklasse auch mindestens ein Elektromodell als Dienstwagen an“, erklärt Dajic. Miele sorgt mit einem dreigeteilten Konzept dafür, dass die neuen E-Autos auch geladen werden können. Dies reicht von der Möglichkeit, über externe Abrechnungspartner mehr als 130.000 öffentliche Ladepunkte zu nutzen, über Lademöglichkeiten am Arbeitsort mit zertifiziertem Ökostrom durch einen lokalen Anbieter bis zur Unterstützung bei der Errichtung einer privaten Wallbox.

Elektromobilität auch international im Fokus
International haben ebenfalls mehrere Miele-Vertriebsgesellschaften damit begonnen, ihre Fahrzeugflotte auf alternative Antriebe umzustellen. Zuletzt bestellte die Niederlassung in Großbritannien 14 Elektrofahrzeuge. Dazu Milan Dajic: „Unser Ziel ist es, den weltweiten Fuhrpark der Miele Gruppe sukzessive auf erneuerbare Energien umzustellen und damit einen Beitrag zur Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele zu leisten.“

www.miele.de

 



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