Badmöbel im Küchenstudio: „Jede Menge Potenzial“
Das Einrichtungshaus wurde in den 1960er-Jahren von den Eltern der jetzigen Inhaber Bernd und Stefan Konken gegründet. Das ursprünglich nur „nebenbei“ laufende Geschäft entwickelte sich so erfolgreich, dass ziemlich schnell die erste Möbelhalle gebaut wurde. Bereits damals wurden mehr Küchen als Möbel präsentiert. Als Vollsortimenter setzten die Konkens immer schon erfolgreich auf das Küchenthema. Die Bad-Abteilung kam 30 Jahre später dazu und ist seitdem – wie das gesamte Möbelhaus – kontinuierlich gewachsen. Heute gehört Konken dem Alliance-Verband an.
Das Unternehmen verfügt über eine Ausstellungsfläche von 20.000 Quadratmetern. Auf 5.000 Quadratmetern werden Küchen gezeigt. Die Badabteilung mit 50 Bädern nimmt etwa 3.000 Quadratmeter ein. „Bisher haben wir hauptsächlich mit dem Unternehmen Pelipal zusammengearbeitet“, so Stefan Konken. „Im letzten Jahr haben wir die Marke Badea dazu genommen, um weitere Badlösungen zu präsentieren und das Sortiment aufzufrischen.“ Mit der Badabteilung ist er sehr zufrieden, denn sie zeigt seiner Meinung nach einen guten Querschnitt. Man könne zwar noch weitere Hersteller mit dazunehmen, aber das würde sich wirtschaftlich nicht lohnen.
Bad mit Wohlfühlfaktor
Bei den Kunden hat Konken zwei verschiedene Typen ausgemacht. Die einen, die zunächst nur eine neue Küche wollen. Diese könne man im Zuge dessen auch aktiv auf das Thema Bad ansprechen. Der andere Kundentyp kommt gezielt, um sein Badezimmer neu auszustatten. Eine lange Zeit betraf die Nachfrage hauptsächlich den Renovierungsbereich. „Die Kunden wollen nach etwa 10 bis 15 Jahren einfach ihr Bad erneuern.“ In den letzten Jahren sei aber auch der Neubau-Bereich sehr stark gewachsen. Das Bad würde nicht mehr nur eine Nebenrolle beim Bauen spielen. Viele Kunden setzen von Anfang an darauf, sich eine Wellness-Oase zu schaffen mit einem besonderen Augenmerk auf dem Wohlfühlfaktor und der sei insbesondere mit Badmöbeln umzusetzen.
Kompetente Beratung ist unabdingbar
Wichtig ist es außerdem, dass nicht nur die Küchen-, sondern auch die Badausstellung anspruchsvoll ist. „Es reicht nicht aus, zehn Bäder einfach an der Wand aufzureihen. Wir treten in den Wettbewerb mit Sanitärausstellungen. Und da müssen wir mit unserer Ausstellungsgestaltung einfach punkten.“ Kunden, die eine neue Badeinrichtung suchen, seien allerdings häufig sehr unsicher bei Gestaltungsfragen. „Diese unterstützen wir mit einer ausführlichen Beratung und 3-D-Planung mit anschließender Visualisierung“, so Stefan Konken. Grundsätzlich ist es wichtig, dass das Thema „Bad“ in der Ausstellung nicht nebenbei behandelt wird. Man müsse kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen, die eine Bad wirklich planen können und mit Herz dabei sind. Wenn die Beratung fachgerecht erfolge, dann sei auch die Abschlussquote sehr hoch. Wichtig sei die passende Planungssoftware, denn mit einer Handzeichnung seien Kunden heute nicht mehr zu begeistern.
Der komplette Badeinbau mit Sanitärinstallationen gehört nicht zum Angebot. „Wir haben zwar schon einmal mit einem Installateur kooperiert, aber die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dem dreistufigen Vertriebsweg ist zu kompliziert und war für uns nicht machbar.“
Nachholbedarf im Renovierungsbereich
Stefan Konken sieht im Badbereich weitere Wachstumschancen. Das merke man auch daran, dass sich zum Beispiel viele Küchenhersteller mit dem Thema Bad auseinandersetzen. „Für uns ist das Bad ja schon seit Jahrzehnten eine feste Umsatzgröße. Wenn man einmal für einen Kunden eine Küche geplant und umgesetzt hat, dann ist es relativ einfach, auch weiteren Umsatz durch den Einbau eines Bades zu generieren“, ist die Meinung von Stefan Konken. Zwar schwächelt der Bausektor, aber der Nachholbedarf beim Renovieren werde steigen. „Und da liegt auch für das Thema Bad jede Menge Potenzial.“
Sybille Hilgert