Erstes Werk außerhalb Vorarlbergs in Sicht
Der Vorarlberger Beschlägehersteller Blum kauft im Zentrum von St. Pölten ein Industriegebiet von 100.000 Quadratmetern Fläche und belebt das Areal – gemeinsam mit der Voith Group – wieder. In Summe wird in der niederösterreichischen Hauptstadt eine Fläche von rund 155.000 Quadratmetern revitalisiert: „Wir freuen uns, dass wir mit dem Voith-Areal in St. Pölten einen Standort gefunden haben, der sehr gut in unseren europäischen Produktions- und Logistikverbund passt. Bei der Suche nach dem idealen Standort für ein künftiges neuntes Werk in Österreich war für uns wichtig, dass genügend Grundflächen, Arbeitskräfte und eine gute logistische Anbindung verfügbar sind”, erklärt Blum-Geschäftsführer Martin Blum die Beweggründe für das erste österreichische Werk des Höchster Familienunternehmens außerhalb von Vorarlberg. Das Ländle bleibt Unternehmensangaben zufolge aber weiter Hauptstandort sowie Kompetenz- und Entwicklungszentrum. Hoechst und St. Pölten liegen fast 600 Autobahnkilometer voneinander entfernt.
Planungsphase beginnt
Blum übernimmt die bestehenden Verträge der aktuell ansässigen Mieter der Voith-Gruppe und wird dann Teile des Areals für die eigenen Bedürfnisse umbauen. Der genaue Zeitpunkt hängt auch davon ab, wie sich die Nachfrage nach Möbelbeschlägen entwickelt: „Wann in unserem Werk 9 die ersten Beschläge vom Förderband fallen, können wir noch nicht sagen. Da spielt die wirtschaftliche Entwicklung eine entscheidende Rolle, aber aktuell beginnen wir mit der Planungsphase“, erklärt Martin Blum und ergänzt abschließend: „Wir sind vom Standort Österreich und St. Pölten im Speziellen überzeugt. Um im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben, ist in Österreich aber noch einiges zu tun – eine Senkung der Lohnnebenkosten wäre beispielsweise dringend notwendig. Wir sind mit der Politik und der Sozialpartnerschaft auch diesbezüglich im stetigen Austausch.”
Keine neue Flächenversiegelung
Der direkte Bahnanschluss des Areals sei für Blum im Sinne eines nachhaltigen Warenflusses ein entscheidendes Kriterium bei der Standortauswahl gewesen. „Nachhaltigkeit heißt für uns aber auch, dass wir gemeinsam mit unserem Partner Voith die Möglichkeit haben, ein bestehendes Industriegebiet in St. Pölten zu nutzen, statt Boden auf grüner Wiese zu versiegeln. Dass zwei Familienunternehmen auf diese Art zusammenarbeiten, ist nicht alltäglich und für uns eine große Chance, Synergien zu nutzen, um die Region gemeinsam voranzubringen”, erklärt Gerhard Humpeler, Mitglied der Geschäftsführung bei Blum und verantwortlich für das Thema Nachhaltigkeit. Er fügt an: „Wir bedanken uns bei Voith für das Vertrauen und freuen uns auf die zukünftige Kooperation.”
Vorfreude auf den neuen Nachbarn
„Wir heißen unsere neuen Nachbarn herzlich willkommen und freuen uns auf frische Impulse. Die räumliche Nähe der Traditionsunternehmen eröffnet Chancen für beide Unternehmen, etwa bei der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen und Einrichtungen“, so Reinhold Schneider, Managing Director Voith Hydro St. Pölten. Die Geschichte von Voith in St. Pölten reicht bis ins Jahr 1903 zurück, als an diesem Standort die erste Auslandsniederlassung von Voith gegründet wurde. Die Voith Gruppe fertigt und montiert hier Kernkomponenten der Wasserkraftwerkstechnik sowie Umrichtertechnik für die E-Mobilität.