Rotpunkt Küchen meldet: „Stabil in Umsatz und Ertrag“
„Angesichts der bekannt schwierigen Marktbedingungen, die auf die überaus nachfragestarken Corona-Jahre folgten, ist es ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis“, kommentieren Andreas Wagner und Heinz-Jürgen Meyer, geschäftsführende Gesellschafter des Küchenmöbelherstellers. Was Sven Herden, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, identisch betrachtet. Und er fügt hinzu: „Auch wenn wir uns einen weiteren Zuwachs im Umsatz gewünscht hätten und dieser Anfang des Jahres auch realistisch schien.“ Zur Einordnung: Der Umsatz von Rotpunkt Küchen stieg in den letzten Jahren dynamisch. Konkret von 65 Mio. Euro im Jahr 2018 auf jeweils 100 Mio. Euro in den Jahren 2022 und 2023.
Mehr Wert pro Küche
Die Mengenbetrachtung weist für das Jahr 2023 einen leichten Rückgang der produzierten Schränke aus. Dem gegenüber steht der anhaltend positive Trend steigender Umsätze pro Kommission. Der Handel verkauft Rotpunkt Küchen immer wertiger und nutzt zunehmend die Planungsmöglichkeiten über die Küche hinaus. Dafür bietet der Hersteller Lösungen für den Hauswirtschaftsraum, die Garderobe und das Ankleidezimmer. Sämtliche Umsätze beziehen sich allein auf Möbel und deren Ausstattung. Elektrogeräte vertreibt Rotpunkt nicht.
Bodenständiger Modernisierungskurs
Betriebswirtschaftlich anspruchsvoll waren im vergangenen Jahr die weiter gestiegenen Material- und Energiepreise. Auf diese Belastungen auf der Kostenseite reagierte Rotpunkt mit moderaten Preisanpassungen. In Summe aller Faktoren konnte der Umsatz auf dem 100-Millionen-Euro-Niveau gehalten werden. Und was für Sven Herden und die geschäftsführenden Gesellschafter Andreas Wagner und Heinz-Jürgen Meyer noch wichtiger ist: Unter dem Strich stehen positive Erträge. Diese erlauben es dem Unternehmen, seinen bodenständigen Modernisierungskurs fortzusetzen. Gegenwärtig mit einem Hallenneubau am Firmensitz in Bünde-Ahle sowie kontinuierlichen Investitionen in den Maschinenpark, die Logistik, den Fuhrpark, die Digitalisierung der Produktions- und Geschäftsprozesse und soziale Themen der Belegschaft. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 beschäftigte das Unternehmen 370 Männer und Frauen an den beiden Standorten in Bünde und Preußisch Oldendorf. Damit konnte Rotpunkt seine Rolle als wichtiger Arbeitgeber der Region untermauern. Ein Jahr zuvor, Ende 2022, gehörten 369 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Unternehmen an. Auf Kurzarbeit konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr verzichten.
Zuwächse in Frankreich
Der Großteil des Umsatzes erwirtschaftet der Küchenmöbelhersteller in den westeuropäischen Ländern. Die Exportquote liegt nach wie vor bei 80 %. Der für Rotpunkt traditionell starke niederländische Markt konnte sein Vorjahresniveau halten. Ebenso die Märkte in Skandinavien, die zudem von einem starken Objektgeschäft profitieren. Weiter auf Wachstumskurs mit „überproportionalen Zuwächsen“ ist für den Hersteller der Markt in Frankreich. Positiv gestaltet sich auch die Entwicklung in Österreich und der Schweiz.
Engagement auf den Inseln
Weniger zufriedenstellend lief das Geschäft auf den britischen Inseln. Dort wirkte sich eine im europäischen Vergleich besonders hohe Inflationsrate negativ auf das Marktgeschehen aus. Darauf reagiert Rotpunkt mit Investitionen in den Vertrieb. „Großbritannien ist einer der größten Märkte in Europa und für uns von besonderer Bedeutung, deshalb investieren wir weiter in diesen Markt.“ So wurde unter anderem zum 1. Januar 2024 ein erfahrener Außendienstmitarbeiter für den Norden der britischen Inseln (Nordengland, Schottland) eingestellt.
Markteintritt in China
Parallel zu den vorherrschenden westeuropäischen Exportaktivitäten erfolgte im vergangenen Jahr der Markteintritt in China. Hier arbeitet Rotpunkt mit einem Partner zusammen, der sich auf das Retail-Geschäft spezialisiert hat. „China ist einer der strategischen globalen Zukunftsmärkte, den wir Schritt für Schritt zusammen entwickeln“, sagt Sven Herden.
Kontakte zu den Verbänden intensiviert
Auch der Vertrieb in Deutschland steuert Zahlen auf Vorjahresniveau zum Gesamtumsatz bei. Und das bei leichten Rückgängen in der Menge und mehr Wert pro Küche. Die verschiedenen Regionen reagierten unterschiedlich und teils mit starken Schwankungen auf die oben genannten konjunkturellen Marktbedingungen. Gleichzeitig konnte Rotpunkt im Inland neue Händler gewinnen, seine Position bei einzelnen Handelspartnern stärken und das Objektgeschäft punktuell ausbauen. Das Objektgeschäft läuft stets in Zusammenarbeit mit und über die Handelspartner. Investiert wurde zudem in den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit den Verbänden.
Küchenmeile bedeutendste Messe
Die Hausmesse im September im Rahmen der Küchenmeile ist für Rotpunkt Küchen die wichtigste Veranstaltung im Jahr. Das Unternehmen betont, auch in Zukunft seinen Anteil zu leisten, die nationale und internationale Bedeutung der Küchenmeile für die Branche weiter zu stärken. Parallel werden in Europa weitere lokale Messen in Birmingham (KBB), Paris (Esprit Meubles) und Salzburg (küchenwohntrends) genutzt, um sich dort zusammen mit den Vertriebsorganisationen vor Ort landesspezifisch darzustellen, Partnerschaften zu festigen und neue Kontakte zu knüpfen.
Ausblick auf das Jahr 2024
„Es wird kurzfristig nicht einfacher, wir müssen aber auch nicht schwarzmalen.“ So lautet der fokussierte Ausblick von Andreas Wagner, Heinz-Jürgen Meyer und Sven Herden auf das gerade begonnene Geschäftsjahr 2024. Ein guter Auftragsbestand lässt die Geschäftsführung des Küchenmöbelherstellers derzeit zuversichtlich auf die nächsten Monate schauen. Und das mit einem Realitätssinn, der auf weit in die Zukunft reichende Prognosen verzichtet. Sven Herden drückt es so aus: „Derzeit gilt es, die wirtschaftlich gute Position von Rotpunkt zu wahren, bestehende Partnerschaften zu stärken und bei der Auswahl von Lieferanten und neuen Geschäftskontakten noch genauer hinzuschauen.“ Risikoabschätzungen dieser Art seien jedoch keine exklusive Rotpunkt-Strategie. „Auch der Handel prüft gerade genau, auf wen er sich verlassen kann“, sagt der Vertriebschef. Was die Chancen „für gute und produktive Gespräche, aus denen etwas erwachsen kann, erhöht“.