Bei der Lehrfabrik läuft alles nach Plan
„Wir liegen genau im Zeitplan“, bestätigt Markus Kamann, Geschäftsführer der Lehrfabrik Möbelindustrie. Im Rahmen einer Generalversammlung durften sich die Mitglieder der Genossenschaft, die als Träger der Lehrfabrik fungiert, einen Eindruck vom Stand der Bauarbeiten verschaffen. Diese laufen auf Hochtouren: Das Außengelände befindet sich in der Fertigstellung, Werbung und Marketing werden finalisiert, und auch der Innenausbau lässt bereits das Ergebnis erahnen.
Breites Bildungsangebot
Das hochmoderne Trainingszentrum bildet den Produktionsprozess eines typischen möbelverarbeitenden Unternehmens ab. Unmittelbar mit der offiziellen Eröffnung wird es seinen Betrieb aufnehmen und ein breit gefächertes Bildungsangebot bereitstellen. „Von der Berufsorientierung über die klassische duale Ausbildung und berufliche Weiterbildung bis hin zu spezialisierten Zusatzqualifikationen decken wir die gesamte Bandbreite der Berufsbilder in der industriellen Möbelfertigung ab“, stellte Lehrfabrik-Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Wagner fest. „Wir freuen uns auf den Start dieses Leuchtturmprojekts zur Gewinnung von Nachwuchs- und Fachkräften für unsere Branche und geben damit eine überzeugende Antwort auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel“, ergänzte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der Holz- und Möbelindustrie NRW und Vorstand der Lehrfabrik.
Modernste Umgebung
„Unsere Ausstattung auf dem aktuellen Stand der Technik ermöglicht eine Aus- und Weiterbildung, die praxisnah und am Puls der Zeit ist“, erläuterte Geschäftsführer Markus Kamann. „Wir bereiten angehende Holzmechaniker/innen, Mechatroniker/innen, Fachinformatiker/innen, Maschinen- und Anlagenführer/innen, kaufmännische Auszubildende und viele weitere Berufseinsteiger umfassend auf die Herausforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt vor, ergänzt durch Angebote wie Stapler- oder Kranscheine.“
Die Lehrfabrik Möbelindustrie stellt dabei die dritte Säule in der dualen Ausbildung dar: Neben der praktischen Arbeit im Betrieb und der theoretischen Bildung im Berufskolleg kommen die Berufseinsteiger für Ausbildungsmodule in die Lehrfabrik in Löhne. Ziel der neu geschaffenen Einrichtung ist es, durch modernste Lehrmethoden und Technologien nicht nur Fachwissen zu vermitteln, sondern auch den Weg für Innovationen in der Möbelindustrie zu ebnen und auf diese Weise den digitalen Wandel in der Branche aktiv mitzugestalten.
Technik und Digitalisierung
Für Fachkräfte der Möbelindustrie werden Weiterbildungsprogramme und Spezialisierungskurse im technischen Bereich und zum Thema Digitalisierung angeboten, z.B. Robotik und industrielle Bildverarbeitungssysteme. Für Führungskräfte gibt es spezielle Trainings zu Führungskompetenz und strategischer Unternehmensführung. Das Programm umfasst zudem Angebote für Umschüler/innen in verschiedenen Berufen der Holzverarbeitung und Elektrotechnik, Schnupperpraktika für Schüler/innen sowie berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen.
Für bis zu 250 Personen
Ab dem Ausbildungsjahr 2024/25 werden Ausbildungsmodule für ca. 200 bis 250 Teilnehmer pro Jahr angeboten. Das zweigeschossige Gebäude mit einer Fläche von 3.800 Quadratmetern ist mit kompletten Fertigungsstraßen der industriellen Möbelfertigung ausgestattet. Darüber hinaus stehen modern ausgestattete Schulungsräume mit Laboren für Robotik, Elektronik, Pneumatik und Logistik für die praxisnahe Ausbildung in Spezialgebieten zur Verfügung.
Bereits in diesem Jahr wird es zwei Highlights geben: Die „Personaltage OWL“ am 5. und 6. November 2024 und die „Nacht der Ausbildung“ Ende November 2024.
„Herausragende Antwort“
Das Projekt der Lehrfabrik Möbelindustrie haben die Möbelverbände unter Federführung des VHK Westfalen-Lippe gemeinsam mit dem Dienstleistungspartner Zeus GmbH entwickelt. Im Juli 2021 wurde mit zahlreichen Kooperationspartnern aus der Möbelindustrie sowie den beteiligten Kommunen eine als Träger fungierende Genossenschaft (Lehrfabrik Möbelindustrie eG) gegründet.
Als neues Mitglied der Genossenschaft konnte die Stadt Löhne begrüßt werden. Bürgermeister Bernd Poggemöller betonte in seinem Grußwort die Stellung der Lehrfabrik als Leuchtturmprojekt für die Region. „Die Gesellschaft fragt nach Lösungen für das Fachkräfteproblem. Die Lehrfabrik ist eine herausragende Antwort.“ Sie werde den Standort auf vielfältige Weise stärken. Deswegen habe sich die Stadt von Anfang an aktiv an der Entwicklung des Projekts beteiligt.