30.10.2023

Leo Lübke ist neuer VDM-Präsident

Leo Lübke ist neuer Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Die Mitgliederversammlung wählte den Unternehmer (59) einstimmig zum Nachfolger von Elmar Duffner. Verstärkt wird das Präsidium durch Sabine Brockschnieder, Christine Disselkamp, Katharina Hartmann und Martin Kaus.

Leo Lübke ist neuer Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Foto: VDM

Der scheidende VDM-Präsident Elmar Duffner (Mitte) mit seinem Nachfolger Leo Lübke (rechts) und Verbandsgeschäftsführer Jan Kurth. Foto: VDM

Verstärken das Präsidium: Sabine Brockschnieder (Bauformat Küchen, Foto links) und Katharina Hartmann (Hartmann Möbelwerke). Ebenfalls neu ins Präsidium gewählt wurden Christine Disselkamp (C. Disselkamp Schlafraumsysteme) und Martin Kaus (Schramm). Foto: VDM

Die VDM-Mitgliederversammlung tagte in Frankfurt. Foto: VDM

Lübke leitet als geschäftsführender Gesellschafter den Polstermöbelhersteller Cor Sitzmöbel Helmut Lübke GmbH & Co. KG. Dem VDM-Präsidium gehört Lübke bereits seit 2011 an, seit 2020 fungierte er als Vizepräsident. Zudem sitzt er dem Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie vor. Seine Amtszeit als VDM-Präsident beträgt drei Jahre.
In einer ersten Stellungnahme dankte er seinem Vorgänger Elmar Duffner für dessen enormes Engagement in der herausfordernden Corona-Zeit. „Elmar Duffner hinterlässt große Fußspuren und ein hervorragend bestelltes Feld. Er hat diesen Verband mit professioneller Hand und Weitblick durch eine von besonderen Herausforderungen geprägte Zeit geführt und die Branche weiter zusammenrücken lassen.“ Der 63 Jahre alte Duffner war im Herbst 2020 zum zweiten Mal zum VDM-Präsidenten gewählt worden. Er hatte das Amt schon von 2008 bis 2014 innegehabt.

Die Sichtbarkeit weiter erhöhen
In seiner neuen Funktion wolle er die Sichtbarkeit der Möbelindustrie in der Öffentlichkeit und bei der Politik weiter erhöhen, sagte Lübke. Dabei setze er auch auf die im Frühjahr 2023 gemeinsam mit dem Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) gestartete Brancheninteressenvertretung „Möbel in Deutschland“. Ferner gelte es, den Export der Branche zu forcieren und der zunehmenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit noch stärker Rechnung zu tragen.
In einer Mitteilung des Verbands wird Leo Lübke so zitiert: „Ich freue mich auf diese Aufgabe und sehe es als große Ehre an, auf dieser besonderen Position für eine besondere Branche arbeiten zu dürfen. Mit ein bisschen Respekt und Ehrfurcht schaue ich dennoch auf diese Aufgabe: Ich stehe schließlich in einer langen Reihe namhafter Persönlichkeiten, zu denen viele Jahre auch mein Vater gezählt hat.“ Sein Vater Helmut Lübke war von 1997 bis zu seinem Tod im Jahr 2006 VDM-Präsident. Für ihn sei es wichtig, so Leo Lübke, „die Besonderheit und Heterogenität dieser schönen Möbelbranche nach innen und außen zu vertreten“. Als führende Möbelnation in Europa könnten die deutschen Produzenten mit breiter Brust auftreten und stolz auf ihre Produkte „Made in Germany“ sein. „Möbel sind ein emotionales Produkt und diese Emotionalität müssen wir vermitteln.“

Vorfreude auf die Zusammenarbeit
VDM-Geschäftsführer Jan Kurth freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten. „Leo Lübke ist ein erfahrener und wirklich visionärer Unternehmer. Er verfügt über tiefe Einblicke in die Branche und bereichert unsere Verbandsarbeit schon seit vielen Jahren.“ Nach einer Bankausbildung studierte Lübke Industriedesign in Kiel. Seit 1994 führt er den in Rheda-Wiedenbrück ansässigen Sitzmöbelhersteller Cor (Umsatz 2022: 50 Millionen Euro), den sein Vater 1954 gegründet hat. Bis zum Verkauf im Jahr 2014 leitete Leo Lübke zudem den Markenmöbelproduzenten Interlübke.

Große Namen im Präsidium
Unterstützung erhält Lübke von den zu seinen Stellvertretern gewählten Präsidiumsmitgliedern Andreas Wagner (Rotpunkt Küchen) und Markus Wiemann (Oeseder Möbel-Industrie). Neu in das Präsidium berufen wurden Sabine Brockschnieder (Bauformat Küchen), Christine Disselkamp (C. Disselkamp Schlafraumsysteme), Katharina Hartmann (Hartmann Möbelwerke) sowie Martin Kaus (Schramm). „Ich freue mich sehr über die – längst überfällige – Bereicherung unseres Präsidiums durch drei engagierte Unternehmerinnen“, sagte Lübke. Weiterhin dem Präsidium gehören an: Elko Beeg (Sachsenküchen), Ralph Bestgen (Himolla), Daniel Böllhoff (Gebr. Nehl), Stefan Bornemann (Erpo), Andreas Decker (Möbelwerke A. Decker), Wolfgang Kettnaker (Kettnaker) und Stefan Waldenmaier (Leicht Küchen). Großer Dank ging an Michael Stiehl (Rauch Möbelwerke), der nach 17 Jahren aus dem VDM-Präsidium ausscheidet, sowie an Dirk Krupka (Häcker Küchen), der sich ebenfalls nicht zur Wiederwahl stellte.

Rückläufige Nachfrage
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde auch die aktuelle Lage beleuchtet. Demnach verzeichnet die deutsche Möbelindustrie seit Monaten eine rückläufige Nachfrage. Bis August 2023 lagen die mengenmäßigen Auftragseingänge der Branche vor dem Hintergrund hoher Inflationsraten und einer rückläufigen Baukonjunktur um rund 10 Prozent unter den Vorjahreswerten. Für das Gesamtjahr 2023 rechnet die Branche mit einem Umsatzminus von 5 bis 7 Prozent bei Gesamterlösen von rund 18 Milliarden Euro.

Achterbahn der Weltwirtschaft
Edgar Walk, Chefvolkswirt von Metzler Asset Management, prognostizierte in seinem Vortrag für die kommenden Quartale eine Achterbahnfahrt der Weltwirtschaft. Zunächst würden sich erst noch die Abschwungtendenzen durchsetzen. Im Verlauf des kommenden Jahres könnten diese durch einen neuen Aufschwung abgelöst werden. Gleichzeitig sei für 2024 mit einem deutlichen Rückgang der Inflation zu rechnen. Vor diesem Hintergrund könne es gegen Ende des kommenden Jahres unter Umständen zu ersten Leitzinssenkungen durch die Europäische Zentralbank kommen, sagte Walk voraus.

www.moebelindustrie.de

 



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