14.12.2023

Massivholz macht den Unterschied

Wer das Echte sucht, landet früher oder später bei Massivholz. Komplette Küchen werden daraus gefertigt oder die Fronten. Aber auch einzelne Elemente wie Arbeitsplatten, Nischenrückwände, Bartheken, Anbautische und vieles mehr. Für Küchen jeder Stilrichtung und gerne auch als Partner für Stein. Einer der Spezialisten auf dem Markt ist Wagner & Schönherr in Salzwedel.

Frank Schönherr (Foto links) und sein Sohn Philipp, beide geschäftsführende Gesellschafter, haben die Firma Wagner & Schönherr zu einem bundesweit tätigen Spezialisten für Massivholzprodukte entwickelt. Foto: Wagner & Schönherr

Massivholz ist immer ein Unikat. Foto: Biermann

Neuheiten: Linoleum für Fronten („Olive“) und Arbeitsplatten, Regale als Standard-Katalogprodukt mit 19 mm Plattenstärke (auf Gehrung gearbeitet) bzw. als Designregal in 12 mm sowie eine Nischengestaltung (Foto rechts) im Fischgrätdesign auf Verbund. Foto: Biermann

Die Ausstellung von Wagner & Schönherr auf Gut Böckel im September zur Küchenmeile 2023. Foto: Wagner & Schönherr

Das Sortiment bietet verschiedene Hölzer mit Schwerpunkt Eiche in 24 Farben. Hinzu kommen acht Linoleumvarianten für Fronten und Arbeitsplatten. Foto: Biermann

Für exklusive Planungen: Die Werkbank wird individuell nach Kundenwunsch gefertigt und kann auch mit Wasserstelle und Kochfeld ausgestattet werden. Das Foto wurde im September 2023 auf Gut Böckel aufgenommen. Foto: Biermann

Die Produktion von Wagner & Schönherr am Firmensitz in Salzwedel verbindet einen modernen Maschinenpark mit handwerklichem Know-how. Foto: Biermann

„Einfach, schnell und pünktlich.“ Selten fällt die Antwort auf die Frage nach den besonderen Stärken des besuchten Unternehmens so prägnant aus. Doch bei Frank Schönherr und seinem Sohn Philipp, beide geschäftsführende Gesellschafter von Wagner & Schönherr, kommt sie ohne Umschweife. Und mit dem Zusatz: „Wir liefern direkt aus der Produktion zum Kunden“.
„Einfach“ bezieht sich bei Wagner & Schönherr auf die Planbarkeit und Kalkulation. „Wir berechnen nicht jede einzelne Kante und Rundung, sondern kalkulieren mit dem Quadratmeterpreis“, erklärt Frank Schönherr. So haben Planerinnen und Planer eine schnelle und solide Grundlage für das Kundengespräch. In allen Varianten sind die Produkte in die gängigen Planungsprogramme integriert.
„Schnell“ beschreibt die interne Auftragsbearbeitung. „Jede Bestellung erhält noch am nächsten Werktag eine Auftragsbestätigung und eine AB-Nummer“, berichtet Philipp Schönherr. Details oder Änderungen können dank „guter Erreichbarkeit“ sofort besprochen und umgesetzt werden.
Und worauf basiert die Pünktlichkeit? „Auf die Lieferung mit eigenen Fahrzeugen und Fahrern innerhalb von fünf bis sechs Wochen, nach Absprache auch früher.“ Die eigenständige Logistik ist den beiden Geschäftsführern besonders wichtig. Denn manche Massivholzprodukte wie rechteckige Anbautische sind von Natur aus sperrig. Das kann herkömmliche Spediteure überfordern. „Mit unseren eigenen Fahrzeugen bringen wir jede Bestellung gut verpackt und gesichert direkt zum Kunden.“

Kreativität und Know-how
Die eingangs beschriebenen Stärken lassen sich um die Aspekte Kreativität und Know-how ergänzen. Denn bei den Massivholzspezialisten aus dem Norden gibt es nichts von der Stange. „Wir setzen die Kreativität der Planer um“, sagt Frank Schönherr. So komme es immer wieder vor, dass Handelskunden auf Pinterest oder Facebook entdeckte Fotos nach Salzwedel schicken. Verbunden mit der Frage: „Könnt ihr so etwas bauen?“ In den allermeisten Fällen lautet die Antwort: Ja. „Denn wir haben kompetente Mitarbeiter und einen modernen Maschinenpark“, sagt der 59-jährige Geschäftsführer. Was der Eindruck beim Rundgang durch die Produktion bestätigt: Die manufakturartige Fertigung verbindet moderne Technik mit traditionellem Handwerk.

Aufwertung für die Standardküche
Selbst rund und gebogen können die fertigen Massivholzprodukte auf die Reise zu den Kunden gehen. Vieles ist mit dem Naturmaterial möglich. Und doch bleibt das karierte Maiglöckchen eher die Ausnahme. Das Hauptgeschäft des Unternehmens sind Arbeitsplatten. Manchmal sind es komplette Arbeitsplattensysteme, oft werden aber auch einzelne Holzelemente von den Planern im Handel mit Steinoberflächen oder Quarzmaterialien kombiniert. „Das bringt Wärme in die Küche“, beschreibt Philipp Schönherr die wohltuende Wirkung des Naturprodukts.
Zu diesen Ausstattungselementen aus Massivholz gehören Bartheken, Ansatztische, Nischenrückwände, Wangen und Einzelmöbel wie Esstische. Auch exklusive Schneidebretter werden bei Wagner & Schönherr gefertigt. Rund 5.000 Kommissionen sind es derzeit im Jahr. Alles auf Basis von Losgröße 1 und meist als Ergänzung zur bestehenden Standardküche, die sich mit Accessoires aus Massivholz mit einfachen Mitteln aufwerten lässt. „Diese Applikationen bringen den Pfiff in die Planung“, lautet ein wichtiges Argument. Und Individualität. Denn jedes Massivholzprodukt ist ein Unikat. Auch die exklusive Werkbank als Inselelement wird nach individuellen Kundenwünschen gefertigt. Wozu die Integration der Wasserstelle und des Kochfelds gehören kann.
Produziert werden auch Möbelfronten aus Massivholz. Ebenso Fronten und Arbeitsplatten mit Linoleum-Oberfläche auf Multiplex-Träger (in acht Farben). Neu im Portfolio sind Regalelemente. Auch diese werden nach individuellen Vorgaben gefertigt: auf Gehrung gearbeitet und in 19 oder 12 mm Plattenstärke. Durch die Aufnahme der Regale als „Standard“ in den Katalog wurde auch in diesem Produktsegment der Bestellvorgang und die Kalkulation vereinfacht.

80 Prozent Eiche
Wer bei Massivholz nach Trends fragt, bewegt sich auf dünnem Eis. Denn das Material besticht durch seine zeitlose Aktualität, wenngleich analog zu den allgemeinen Küchentrends derzeit dunkle Oberflächen stärker nachgefragt werden.
Unter den Hölzern ist Eiche mit einem Anteil von 80 Prozent die klare Nummer eins im Produktportfolio. Es gibt verschiedene Ausführungen in hellen und dunklen Tönen. Eine Eigenentwicklung im Sortiment ist die „Salzeiche“, ein dunkles Eichenholz, das mit weiß pigmentiertem Öl behandelt wurde und dadurch eine charakteristische weiß-graue Struktur erhält. Ebenso gefragt sind amerikanischer Nussbaum und Kernesche. Insgesamt bietet der Hersteller sein Sortiment in 24 Holzfarben an. Dazu gehören auch Ahorn, Bambus, Buche, Kirsche, Teak, Mahagoni, Thermoesche, Wenge und Zebrano.

Wachstum mit Augenmaß
Derzeit arbeitet das Unternehmen mit rund 1.000 bestellenden Handelskunden in Deutschland und Luxemburg zusammen. Den Schwerpunkt bilden inhabergeführte Küchenstudios und Möbelhäuser. Aber auch Tischlereien und Häuser der Großfläche. Die Konditionen seien für alle Kunden gleich, sagen die Geschäftsführer. Privatkunden werden nicht direkt beliefert.
Mit der geplanten Erweiterung der Produktion am Standort Salzwedel/Brietz von jetzt 4.000 Quadratmeter auf bald 5.500 Quadratmeter Fläche bereitet sich das Unternehmen auf weiteres Wachstum vor. Dieses soll „Schritt für Schritt“ und mit Augenmaß erfolgen. „Damit wir unsere Stärken weiter so ausspielen können, wie es unsere Kunden von uns gewohnt sind“, unterstreichen die beiden Geschäftsführer die zukunftsorientierte und zugleich bodenständige Strategie, die sich auch so beschreiben lässt: einfach, schnell und pünktlich.

Dirk Biermann


Das Unternehmen
Aktuell beschäftigt das Unternehmen Wagner & Schönherr Massivholzprodukte am Standort Salzwedel 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Produktion, Verwaltung, Vertrieb und Logistik. Geschäftsführende Gesellschafter sind Vater und Sohn Frank und Philipp Schönherr. Das Unternehmen wurde am 1. August 2007 von Bernd Wagner und Frank Schönherr gegründet. Mitgründer Bernd Wagner ist Ende 2018 in den Ruhestand getreten. Die rund 1.000 bestellenden Handelskunden (Küchenstudios, Möbelhäuser, Schreinereien, Großflächen) in Deutschland und Luxemburg werden von zwei fest angestellten Außendienstmitarbeitern und vier freien Handelsvertretern betreut.



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