Miele steigert Umsatz und blickt zuversichtlich nach vorn
„Trotz Kaufzurückhaltung und hohem Preisdruck konnten wir uns gut behaupten“, sagte Dr. Reinhard Zinkann, geschäftsführender Gesellschafter, auf der heutigen Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Detaillierte Zahlen zu einzelnen Märkten und zur Ertragslage nannte das Unternehmen nicht. Es wurde jedoch deutlich, dass Deutschland ein schwieriges Jahr mit Umsatzrückgängen hinter sich hat. Deutschland ist nach wie vor der umsatzstärkste Markt für Miele, gefolgt von den USA, der Schweiz, Australien und den Niederlanden. Zukünftiges Wachstum erwartet der geschäftsführende Gesellschafter Markus Miele vor allem von den internationalen Märkten.
Dem genannten Umsatzwachstum von 1,7 Prozent steht ein Stückzahlrückgang von 2,9 Prozent gegenüber.
Ohne betriebsbedingte Kündigungen
Das 2024 gestartete Transformationsprogramm Miele Performance Program (MPP) zielt auf Effizienzsteigerungen und Ertragsverbesserungen in Höhe von 500 Millionen Euro - 50 Prozent davon sind laut Unternehmen bereits realisiert. „Ein großer Erfolg ist, dass betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland ausgeschlossen werden konnten“, so Geschäftsführerin Rebecca Steinhage. Das Medizintechnik-Joint-Venture SteelcoBelimed (Anbieter von Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationslösungen für Krankenhäuser und die Pharmaindustrie auf dem Weltmarkt) trug dazu bei, dass die Zahl der Beschäftigten um 3,4 Prozent auf 23.500 stieg. Ohne diesen Effekt sank die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern um 2,4 Prozent, in Deutschland sogar um 4,2 Prozent auf rund 11.300.
Innovationen als Wachstumstreiber
In den kommenden drei Jahren sollen in Deutschland rund 500 Millionen Euro investiert werden. In Anlagen und Werkzeuge für neue Produkte, IT, digitale Geschäftsmodelle und ein neues Prototyping-Center in Gütersloh. Außerdem soll der Kundenservice gestärkt werden. Bis 2028 will das Unternehmen rund 60 Prozent seines Produktportfolios erneuern. Für 2025 werden neue Produkte und Technologien in den Bereichen Wäschepflege, Bodenpflege und Kochen für den privaten Bereich genannt. Die „Nova Edition“ der Baureihe „W2/T2“ mit der weltweit ersten rippenlosen „InfinityCare“-Trommel bietet eine besonders schonende Wäschepflege. Außerdem wird die neue Staubsauger-Serie „Guard“ eingeführt, der laut Miele „leiseste Miele-Staubsauger aller Zeiten“. Für die IFA im September 2025 kündigt Miele zudem Innovationen im Bereich Kochen an.
Auch in der Medizintechnik treibt Miele Innovationen voran, darunter optimierte Reinigungs- und Desinfektionsautomaten für Arzt- und Zahnarztpraxen. Mit "appWash" bietet das Unternehmen eine digitale Lösung für gemeinschaftlich genutzte Waschmaschinen.
KI und Nachhaltigkeit im Fokus
Miele setzt verstärkt auf KI-gestützte Lösungen wie „Smart Food ID“ zur automatischen Gerichterkennung im Backofen und „AI Diagnostics“ zur vorausschauenden Wartung. In der Produktion optimiert KI die Qualitätskontrolle durch das Erkennen kleinster Fehler.
Ein weiteres zentrales Thema bleibt die Nachhaltigkeit: Miele investiert u.a. in ressourcenschonende Verpackungen und nutzt an seinen Standorten regenerative Energien. Das Unternehmen betreibt 20 Photovoltaikanlagen mit einer Jahresleistung von 12 Millionen kWh – genug für 3.500 Haushalte. Zudem wurden 48 Projekte zur Kreislaufwirtschaft initiiert oder abgeschlossen. Der wichtigsten Nachhaltigkeitsfaktoren im Produktleben der Geräte sind die lange Lebensdauer sowie die großen Erfolge bei der Energieeffizienz, die durch den Einsatz digitaler Tools weiter gesteigert werden kann.
Strategischer Kurs und Marktperspektiven
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten sieht Miele positive Impulse für 2025. „Unsere strategische Ausrichtung ist klar, und wir sind gut aufgestellt, um weiteres Wachstum zu erzielen“, betont Zinkann. Die Geschäftsentwicklung zu Jahresbeginn und das Händlerfeedback zu den Produktneuheiten stimmen das Unternehmen optimistisch.