Schön, aber diffizil
Hochwertig und edel wirken die neuen Einbauspülen und Küchenarmaturen im oberen Preissegment. Besonders gut kommen sie in einer entsprechenden Arbeitsplatte zur Geltung. Vor allem exklusive Glasflächen setzen dabei stilvolle Akzente; hinzu kommt, dass Glas hygienisch, pflegeleicht, vielseitig einsetzbar ist und für Abwechslung sorgt, z.B. als transluzentes, hochglänzendes, satiniertes, farbig lackiertes, hinterleuchtetes und rückwändig bedrucktes Design-Element mit Tiefenwirkung.
Diffiziler Einbau
Ein weiterer Trend weist in Richtung „slim-Design: So sind beispielsweise die Ränder der neuen Spülen – in Edelstahl, Verbundwerkstoff, aber auch in Keramik – besonders flach. Slim und geradezu filigran wirken auch zahlreiche neue Kochfelder und Gaskochmulden. Besonders schlank zeigen sich vor allem die neuen Küchenarbeitsplatten, vorzugsweise in Glas und Naturstein, aber auch Edelstahl. Ihre Materialstärke variiert dabei um die 10 mm bis 16 mm. Da wird sich manch Küchenspezialist fragen, wie schwierig der Einbau von Küchenspülen und Kochfeldern in diese neuen „Slim-Arbeitsplatten“ ist? Rudolf Huber, Entwicklungschef bei Franke, kennt das Problem: „Optimale Lösungen für den sehr hochwertigen Bereich, in dem diese exklusiven Glasarbeitsplatten eingesetzt werden, gibt es, aber noch nicht serienmäßig, da die Nachfrage bisher eher gering ist. Die standardmäßigen Halteklammern sind für Arbeitsplattenstärken von 30 mm bis 40 mm ausgelegt. Diese Krallen müssten ausgetauscht oder mit Adapter-Stücken ergänzt werden. Daher tüfteln die Anbieter hochwertiger Arbeitsplatten in der neuen Materialstärke an eigenen Lösungen.“
So hat beispielsweise Lechner keine Probleme beim Einbau von Spülen oder Kochfeldern, denn für jede Plattenstärke und für jedes Plattenmaterial gibt es individuell angepasste Einbauverfahren. Sie sind auf jedes Produkt spezifisch abgestimmt, wie das Unternehmen auf Nachfrage mitteilt.
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Zusätzlich unterfüttern
Auch bei Blanco befasst man sich mit diesem Thema. Dazu Bernhard Kirchknopf vom Technischen Kundendienst: „Wir beobachten derzeit einen Trend zu deutlich dünneren Platten, sogar bis unter 10 mm. Doch je dünner eine Platte ist, umso aufwendiger gestalten sich die Vorbereitungen an der Arbeitsplatte. In der Regel werden die Platten unterfüttert, wie etwa unsere SteelArt Edelstahl-Arbeitsplatten, um einen problemlosen und qualitativ hochwertigen Einbau der Spüle zu gewährleisten. Doch ist der Einbau von Becken und Spülen in dünnen Arbeitsplatten (z.B. Glas, Naturstein etc.) generell arbeitsintensiver und erfordert viel Erfahrung. Die vorbereitenden Maßnahmen hängen ganz von der Einbauart – von oben, flächenbündiger Einbau, Unterbau – sowie vom Material der Spüle ab. Auch sollte bei der Planung berücksichtigt werden, dass unter der Abtropffläche der Spüle oft eine Spülmaschine gewünscht wird. Bei sehr dünnen Arbeitsplatten könnte dies unter Umständen problematisch werden – je nach Art des Einbaus, da es z.B. zu wenig Platz für die Haltewinkel gibt.“ Hier hilft eine zusätzliche Unterfütterung.
Lösung für Keramikspülen
„Soll beispielsweise ein Keramikbecken in eine hochwertige Glas-Arbeitsplatte unterbaut werden“, ergänzt Bernhard Kirchknopf, „so ist man mit Glasplatten, die die Farbstrukturierung oder Dekore mittels Siebdruckverfahren erzeugen, in puncto Unterbau auf der sicheren Seite.“ Denn diese Platten ließen sich problemlos mit der Spüle verkleben. In der Regel werden Unterbaubecken ausschließlich durch den Einsatz spezieller Zweikomponenten-Kleber ohne Verschraubung mit der Arbeitsplatte montiert. Ebenso Becken zum flächenbündigen Einbau und bei IF-Einzelbecken. (IF steht für einen extra flachen Einbaurand.)
30 mm bei IF-Spülen
„Bei den sogenannten IF-Spülen aus Edelstahl mit integrierter Tropffläche, die von oben oder flächenbündig montiert werden, wird nach heutigem Stand eine Arbeitsplattenstärke bzw. Unterfütterung von mindestens 30 mm benötigt“, sagt Jens Kaehler, zuständig für Key Account SteelArt. Dies hänge zum einen mit den bei Blanco verwendeten Befestigungselementen zusammen. Zum anderen damit, dass die Tropfmulden, je nach Modell, eine gewisse Tiefe hätten. So weisen beispielsweise SteelArt-IF-Modelle eine Tiefe von 16 mm auf, darunter einen zusätzlichen Versteifungswinkel, der nochmals etwa 10 bis 12 mm aufträgt. „Einen großen Vorteil bieten hier unsere SteelArt Edelstahl-Arbeitsplatten“, so Kaehler, „denn hier werden Becken und Spülen direkt eingeschweißt und fugenlos mit der Arbeitsplatte verbunden. Damit entfällt die Montage von Becken und Spülen komplett.“ (acg)
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