Abschied bei den Möbelverbänden
„Ohne zu übertreiben, muss ich sagen, dass mit ihm eine fachliche Institution - und echtes Original - unserer Verbandsgeschäftsstelle geht“, so Andreas Wagner, Vorsitzender des Verbandes der Holzindustrie und Kunststoffverarbeitung Westfalen-Lippe sowie des Serienmöbelverbandes. Brands Laufbahn bei den Verbänden begann im Jahr 1990 als rechtlicher Beistand des Fachverbandes Serienmöbelhersteller des Handwerks. Schon 1991 wurde er zum stellvertretenden, ein Jahr später zum ordentlichen Geschäftsführer dieses Verbandes bestellt. Neben der Tätigkeit für den Serienmöbelverband folgten ab dem Jahr 1995 auch die juristischen Beratungen in den Tarifträgerverbänden VHK und Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie (VdDP) sowie die Geschäftsführung für die Service GmbH. Seit 2020 führte er gemeinsam mit Jan Kurth den VHK und den Polstermöbel- sowie Serienmöbelverband.
Neben der Expertise und der erbrachten Leistung werde Klemens Brand vor allem durch seine praxisorientierte Art in Erinnerung bleiben, führte Wagner aus. „Du bist im besten Sinne ein echter Ostwestfale: Ohne Schnörkel und geradeaus.“ Ob in Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften oder im täglichen Verbandsgeschäft, die ehrliche und pragmatische Arbeitsweise und das freundliche und zugewandte Auftreten habe ihn stets ausgezeichnet.“
Nachfolger vorgestellt
Klemens Brand selbst blickt zufrieden auf seine Laufbahn zurück: „Ich habe all die Jahre gern für die Verbände und die Mitgliedsunternehmen gearbeitet und dabei eine sich laufend wandelnde Branche begleitet, die mir wirklich ans Herz gewachsen ist.“ Brands Nachfolge als Leiter der juristischen Abteilung tritt Rechtsanwalt Dr. Marcus Kondziela an. Gemeinsam mit Dr. Martina Kütemann, Johanna Bruckamp und Ralf Fischer vertritt er die Verbände und ihre Mitglieder in allen rechtlichen Belangen.
Kampeter macht Mut
Beim traditionellen Sommerfest begrüßte Andreas Wagner gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer Jan Kurth rund 120 Gäste auf der Terrasse des Marta-Cafés in Herford. Beide werteten die gute Beteiligung als Zeichen des Zusammenhalts der Branche. Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, machte als Hauptredner der Veranstaltung Mut für die Zukunft. „Auch wenn die Möbelindustrie derzeit vor großen Herausforderungen steht, bin ich überzeugt, dass sie mit den richtigen Rahmenbedingungen gestärkt aus dieser Krise hervorgehen kann.“ Die Möbelindustrie habe das Potenzial, sich neu zu erfinden und wieder als starker Wirtschaftsmotor zu wirken. Jetzt sei die Zeit, optimistisch nach vorn zu schauen und durch Handeln die notwendigen Schritte einzuleiten, führte er aus.
Besonders in Ostwestfalen-Lippe gebe es eine gute Wirtschaftsstruktur, sagte er. „Man muss uns nur machen lassen.“ An die anwesenden Unternehmer appellierte er, sich auch gegenüber der Politik für mehr Anreize zur Arbeit einzusetzen. „Der Aufschwung wird nur gelingen, wenn alle die Ärmel hochkrempeln und fleißig sind.“ Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ein in die Zeit passendes Bildungssystem und der Abbau von bürokratischen Hürden seien nur einige von vielen Ansätzen.
Besonders der Bürokratieabbau war auch Thema bei der anschließenden Diskussionsrunde mit der Landtagsabgeordneten Bianca Winkelmann (CDU), dem Herforder Landrat Jürgen Müller (SPD), Steffen Kampeter, Jan Kurth und Andreas Wagner.