Armaturenfabrik in Serbien eröffnet
„Mit dieser Investition stärken wir unseren Fertigungsverbund in Europa“, sagt Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands der Hansgrohe SE, während der Eröffnung, an der auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić und die deutsche Botschafterin Anke Konrad teilnahmen. „Das Werk ist Teil unserer globalen Fertigungsstrategie, damit Lieferketten und Transportwege kurz und sicher bleiben.“
Kalmbach weiter: „Das Werk in Serbien stärkt unsere Kompetenz im Bereich Armaturen weiter. Jetzt haben wir zusätzliche Kapazitäten, insbesondere für den europäischen Markt, um nah beim Kunden zu sein.“
Produkte mit hansgrohe-Label
Künftig werden in Valjevo vor allem Produkte der Marke hansgrohe hergestellt. Das bestehende Armaturenwerk in Schiltach konzentriert sich auf die Produkte der Designmarke AXOR. Auch hier wurden in den letzten beiden Jahren Millionen in die Modernisierung des Werkes investiert. Hansgrohe produziert zudem in Schanghai (China) Armaturen. Ein weiteres Werk in Offenburg ist insbesondere auf Kunststoffprodukte wie Brausen, Oberflächentechnologie und die Montage von Armaturen für Bad und Küche spezialisiert. Ebenso werden dort Kartuschen und Thermostate hergestellt. Weitere Werke hat das Unternehmen in Willstätt, Bad Bentheim (Deutschland), Wasselonne (Frankreich) und Atlanta (USA).
Weltweite Investitionen
Hansgrohe investiert aber nicht nur in Serbien. In Schanghai, China, eröffnete der Bad- und Küchenspezialist Anfang Juni ein neues Zentrum für Innovation: den Hansgrohe InnovationParc. Hier sollen vor allem Produktideen für den asiatischen Markt entwickelt werden. Damit forciert Hansgrohe die Lokalisierung seiner Produkte und Marken in China und dem asiatisch-pazifischen Raum.
Auch an den deutschen Standorten wird investiert. Allein ins AXOR Center for Excellence floss in den letzten drei Jahren ein zweistelliger Millionenbetrag – unter anderem in neue Montagelinien und Anlagen. Hier fertigt Hansgrohe die hochwertigen Armaturen der Designmarke AXOR. In Alpirsbach entstand 2022 der „InnovationsPark“, an dem unter anderen Prototypen entstehen. Der größte Produktionsstandort in Offenburg bleibt das Kompetenzzentrum für Kunststoffprodukte, Oberflächentechnologie und die Montage von Armaturen für Bad und Küche. 2018 wurden hier 30 Millionen Euro in eine neue Kunststoffgalvanik investiert. „Unsere aktuellen Produktionsstandorte im Schwarzwald bleiben selbstverständlich auch künftig eine äußerst wichtige Säule für Hansgrohe“, so Produktionsvorstand Frank Semling.
Nachhaltigstes Werk im Fertigungsverbund
Das neue Hansgrohe Werk wurde in der Gemeinde Valjevo, etwa 100 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Belgrad, auf einem 130.000 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. Es ist laut Unternehmen der nachhaltigste Standort innerhalb der Hansgrohe Group. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, ein Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung, Grauwassernutzung für die Toiletten, eine 26 Zentimeter dicke Dachdämmung und eine Dreifachverglasung der Fenster sind nur einige Beispiele, die das Gebäude und seine Nutzung nachhaltig machen. Dafür erhält Hansgrohe eine LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design), ein international anerkanntes Zertifizierungssystem für ökologisches Bauen.
Bis zu 1.000 Arbeitsplätze
Im Juni haben die serbischen Mitarbeitenden bereits in der Montage angefangen zu arbeiten. Weitere Bereiche folgen in den nächsten Wochen. Alle neuen Kolleginnen und Kollegen werden vorab für mehrere Wochen in Schiltach eingearbeitet. Aktuell arbeiten knapp 100 Personen am neuen Standort. Langfristig sollen in Valjevo bis 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Insgesamt arbeiten für Hansgrohe weltweit rund 5.600 Menschen (Stand 31.12.2022), davon mehr als 60 Prozent an den Standorten Schiltach und Offenburg/Willstätt. Das Unternehmen erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 1,528 Milliarden Euro.