Ausgebuchte „Möbelvisionen 2015“
Neu im servicepoint A30: Hannes Bäuerle von der Materialbibliothek „Raumprobe“ hat eine Dauerausstellung in Bünde eingerichtet. Hier zeigt er die Materialpreisträger 2014. Foto: servicepoint A30
Gastredner Dr. Martin Grunwald vom Haptiklabor in Leipzig gilt als führend in Europa zum Thema Haptik. Foto: servicepoint A30
Wohnformen der Zukunft
Ein weiterer Vortrag bei dem Herbstevent Mitte November im Materialtrendforum lautete: „Wohnformen der Zukunft: Wachstumspotenziale im demografischen Wandel“ und wurde vorgetragen von Michael Schlenke, Gründer des Beratungsunternehmens „The Caretakers“. Das Unternehmen hat sich auf die Strategieentwicklung in der Gesundheitswirtschaft konzentriert und fokussiert dabei die Möbel- und Einrichtungssysteme für lebenserleichterndes Wohnen im Alter. Er zeigte den riesigen Bedarf an altersgerechtem Wohnraum auf, der in Form von Umbauten zukünftig einen großen Teil des Bauvolumens ausmachen wird. Dabei betonte er, dass es oft sehr kleine Räume sind, wofür die ältere Gesellschaft Möbel und Einrichtung benötigt.
Wie wichtig das Fühlen ist
Der abschließende Vortrag „Haptik als Marketinginstrument oder wie steuert man Kaufentscheidungen“ wurde von Dr. Martin Grunwald gehalten, ein international anerkannter Fachmann auf diesem Gebiet und europaweit führend. Er ist Leiter des Haptik-Forschungslabors Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung an der Universität in Leipzig und erforscht dort die Welt des Tastsinns. Er zeigte auf, dass der Tastsinn extrem unterschätzt werde. Es sei wissenschaftlich erwiesen, so Dr. Grundwald, dass der Mensch seine Welt über den Tastsinn begreift. Und er betonte, dass es der einzige Sinn der Säugetiere sei, ohne den sie nicht existieren können. Dabei zeigte er dem Publikum, dass nicht nur das wichtig ist, was der Mensch bewusst berührt, sondern auch das Unbewusste. Weich sei nicht gleich weich, sondern müsse in Zonen der Ergonomie angepasst werden, wie es uns die Autoindustrie vormache. Auch stellte er dar, wie wichtig das Umfeld eines Produktes für den Konsumenten ist, z.B. die Verpackung. Aber Achtung: Diese solle nichts versprechen, was man innen nicht halten könne.
Besucher aus allen Sparten
Die Besucherstruktur der rund 140 Gäste bei den „Möbelvisionen 2015“ war laut Veranstalter erstklassig: Mit mehr als 50% Besuchern aus der Möbel- und Möbelzuliefererindustrie waren unter den Teilnehmern aus der Industrie sowohl die Designführer als auch die umsatzstärksten Möbelhersteller aus Deutschland zu Gast und das aus allen Sparten der Möbelwelt: Neben Küchen auch Wohn- und Schlafraumhersteller, Bad- und Büromöbelhersteller. Neu hingegen ist der hohe Anteil an Innenarchitekten, Designern und Planern, die fast 40% der Gäste ausmachten. Hier sieht der servicepoint A30 sich zukünftig verstärkt als „Kommunikator“. Katrin de Louw, Managerin des Netzwerkes in Bünde, sieht hier einen riesigen Bedarf, Industrie und Planer näher zusammenzubringen. „Möbeldesign und Innenarchitektur wird mehr und mehr zusammenwachsen. Beide Seiten können nur voneinander profitieren, wenn sie lernen, miteinander zu arbeiten.“ Ende November bot der servicepoint A30 hier ein erstes Seminar für die Industrie an zur Verbesserung ihrer Architekturkommunikation.
Nächster Trendfilter im Juni 2015
Die nächste Hauptveranstaltung, „Trendfilter 2015“, findet am 11. Juni 2015 in Bünde statt. Beleuchtet wird unter anderem das Thema der „Sharing Economy“ und wie sich der Trend zum Teilen statt Besitzen auf unser Leben und unsere Arbeit auswirken wird. Eingeladen zur Teilnahme sind die Entwickler der Möbelindustrie sowie Möbeldesigner und Innenarchitekten. Wer eingeladen werden möchte, sollte eine E-Mail schreiben an: ausstellung@servicepointa30.de. Eine Anmeldung unter der genannten E-Mail-Adresse sei zwingend erforderlich, da die Plätze begrenzt sind. Weitere Partnerunternehmen für das Möbelzulieferernetzwerk im servicepoint A30 seien ebenfalls willkommen. Informationen zur Ausstellung, den Netzwerkern und weiteren Terminen gibt es online.
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