Bundesarbeitsminister zu Besuch bei Impuls Küchen
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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zusammen mit Markus Schüller und Jan Kurth (im Bild von links nach rechts). Foto: Impuls Küchen
Heil war zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese (SPD) und dem Vertreter der IG Metall, Helmut Kreutzmann, vor Ort. Markus Schüller, Gesellschafter des Briloner Unternehmens, betonte im Gespräch mit dem Minister, dass ein wesentlicher Baustein zum unternehmerischen Erfolg des Standortes Deutschland nun eine Stärkung des Mittelstands sein müsse. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir hierzulande die Wettbewerbsfähigkeit unseres Industriestandortes erhalten“, so der Unternehmer. Besonders von Bedeutung in diesem Kontext: Ein branchenübergreifendes Handeln der Politik, der nicht regelmäßig den Fokus schwerpunktmäßig nur auf die Automobil-Branche setze. Inmitten eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds, geprägt von Inflation, Kaufzurückhaltung und einer Krise in der Baubranche, steht die Impuls Küchen, wie viele deutsche Industriebetriebe, vor großen Herausforderungen. „Spätestens jetzt ist die Zeit gekommen, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, Arbeitsplätze hinauszusichern und sich den Problemen, mitunter dem Fachkräftemangel zu stellen“, so Schüller weiter.
Drei Jahrzehnte zu wenig gemacht
Minister Heil betonte im Gespräch, dass das Thema Wohnen weiter eine große soziale Frage bleibt. „Dass kein öffentlicher, sozialgebundener Wohnungsbau stattgefunden hat, war ein Fehler in den vergangenen rund 30 Jahren“, so Heil. Mit Blick auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sprach sich der Minister dafür aus, die Berichtspflichten deutlich zu reduzieren. Abschließend betonte er, dass Investitionen in der Privatwirtschaft wieder verstärkt nach vorne gestellt werden müssen.
Die Politik muss handeln
Sowohl die Geschäftsführung als auch die Gesellschafter fordern dringend politische Aktivität, um die Bau- und somit die Möbelbranche zu unterstützen, um soziale und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. „Die Verunsicherung im Wohnungsbau schlägt massiv durch auf die Möbelindustrie. Zuvorderst fehlt es an Neubauten und damit verbunden bezahlbarem Wohnraum hierzulande.“ Auch sei zu beobachten, dass die Menschen eigentlich anstehende Renovierungen aufgrund von Verunsicherungen bei Förderungen und generellen politischen Entscheidungen aufschöben. Klar sei auch: „Die überbordende Bürokratie samt Verwaltung hemmt die Industrie hierzulande“, so Schüller. Im Ergebnis brauche es endlich den seit Jahren dringend erforderlichen Bürokratieabbau – und dies sowohl für die Wirtschaft wie auch die Gesellschaft generell.
Erfreulich bleibe die gute Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft. Hier hob MdB Dirk Wiese (SPD) die Bedeutung eines starken Dialogs zwischen Unternehmen, Gewerkschaften und Politik hervor. Durch Abschluss der Tarifverträge auf Hausebene ist es gelungen, die Arbeitsplätze zu sichern und das Unternehmen auf mögliches Wachstum in der Zukunft vorzubereiten. „Die Verhandlungen waren intensiv, aber fair und konstruktiv“, betonten alle Seiten, die im Jahr zuvor bereits eine innovative Entlohnungsvereinbarung gemeinsam eingeführt haben.
Absenkung der Grunderwerbssteuer gefordert
„Der aktuelle Mangel an Wohnraum und hier speziell bezahlbaren Wohnraum führt neben den negativen wirtschaftlichen Aspekten für die gesamte Prozesskette Bauen und Wohnen auch zu enormen sozialpolitischen Verwerfungen. Die Mieten steigen, das Einkommen geht zurück und es droht eine Spaltung der Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund muss die Politik dringend gegensteuern und den Neubau ankurbeln“, so Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbands der Möbelindustrie beim Ministerbesuch. Weiter betonte er: Geeignete Maßnahmen sind hierzu bspw. die Absenkung der Grunderwerbssteuer, Bündelung der Förderprogramme und Schaffung von Nachrangdarlehen von Selbstnutzern, so Kurth. Neben ihm nahmen unter anderem auch der Briloner Bürgermeister Christof Bartsch (SPD) sowie die Geschäftsführer Stefan Kükenhöhner und Dr. Mehdi Al-Radhi teil.
Die Geschäftsführer hoben abschließend das unternehmerische Engagement für nachhaltige Produkte hervor und betonten den Einsatz umweltfreundlicher Materialien in der Produktion. Darüber hinaus verwiesen sie auf die größte Photovoltaikanlage im Hochsauerland, die einen bedeutenden Beitrag zur Nutzung erneuerbarer Energien leistet und den CO₂-Fußabdruck reduziert.