„Das zweiterfolgreichste Jahre der Firmengeschichte“
„2023 war auch für die Hansgrohe Group sehr herausfordernd“, sagte Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Hansgrohe Vorstands bei der digital verbreiteten Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Als einer der führenden Anbieter von Design- und Premiumprodukten für Bad und Küche erzielte das Unternehmen aus Schiltach/Baden-Württemberg 2023 demnach einen Gesamtumsatz von 1,406 Mrd. Euro. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (1,550 Mrd. Euro) einem Rückgang von minus 9,3%. Währungsbereinigt liegt der Umsatz 6,2% unter dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis sank auf 201,7 Mio. Euro, ein Minus von 18,3% gegenüber 2022 (246,8 Mio. Euro
„Trotz allem zufriedenstellend“
„In Anbetracht der konjunkturellen Entwicklungen insbesondere auch im Bausektor ist der Geschäftsverlauf 2023 für die Hansgrohe Group trotz allem zufriedenstellend, es ist immerhin das zweiterfolgreichste Geschäftsjahr unserer Unternehmensgeschichte“, resümiert CEO Kalmbach. „Besonders hervorheben möchte ich die hohe Flexibilität aller unserer Mitarbeitenden an sämtlichen Standorten. Dank ihres Entgegenkommens bei der Anpassung der Arbeitszeiten und Nutzung ihrer Zeitkonten, hatten wir die Möglichkeiten, entsprechend auf die geänderte Nachfrage zu reagieren ohne Kurzarbeit anzuberaumen“, sagt Kalmbach, „dafür möchte ich dem internationalen Hansgrohe Team auch im Namen meiner Vorstandskollegen unseren ausdrücklichen Dank aussprechen.“
Entwicklung Zahl der Mitarbeitenden
2023 beschäftigte die Hansgrohe Group weltweit 5.448 Mitarbeitende (2022: 5.639). Davon arbeiteten zum Stichtag am 31. Dezember in Deutschland 3.419 (2022: 3.554) Personen, an den internationalen Standorten der Hansgrohe Group waren es 2.029 (2022: 2.085). Aufgrund des absehbaren Umsatzrückgangs hat die Hansgrohe Group im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres die Personalkostenstruktur durch einvernehmliche Maßnahmen angepasst. Der überwiegende Teil der reduzierten Stellen resultierte aus der Nicht-Nachbesetzung von offenen Stellen sowie der Umsetzung von attraktiven Altersangeboten.
Kontinuierliche Investitionen
Die 2023 getätigten Investitionen betrugen trotz des rückläufigen Marktes 81,6 Mio. Euro (2022: 89,2 Mio. Euro). Das ist der zweithöchste Betrag in der Unternehmensgeschichte. In den davorliegenden fünf Jahren (2018-2022) lagen die jährlichen Investitionen im Schnitt bei 52 Mio. Euro. Ein großer Teil davon floss in den neuen Produktionsstandort in Serbien, der im Juni 2023 offiziell eröffnet wurde. Dort werden ausschließlich Armaturen der Marke hansgrohe produziert. Ebenfalls im Juni 2023 eröffnete das global tätige Unternehmen den Hansgrohe InnovationParc in Shanghai. Neben einem repräsentativen Ausstellungsbereich für Besucherinnen und Besucher bietet der InnovationParc gezielt auch Raum für die eigene Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der Region. „Mit dieser Investition schafft die Hansgrohe Group die Voraussetzungen für zukünftiges Wachstum in diesen Märkten.“ ). Die Hansgrohe Group vertreibt Armaturen, Brausen und Badaccessoires in über 150 Länder.
Neue Produkte
In die Erweiterung und Aktualisierung des Produktsortiments investierte das Unternehmen ebenfalls fortlaufend. Zur ISH, der Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Luft präsentierte das Unternehmen erstmals in seiner Geschichte unter der Premiummarke hansgrohe ein um Sanitärkeramik und Badezimmermöbel ergänztes Produktportfolio. Zusätzlich wichtige Neuprodukte der Marke hansgrohe waren das weiterentwickelte Unterputzsystem „iBox Universal 2“, das neue Armaturensortiment „Tecturis E+S“ sowie die Vervollständigung der Brausenkollektionen „Pulsify E+S“. Die Marke AXOR wartete mit dem Brausensortiment „AXOR ShowerComposition“, den „AXOR Drain“-Ablaufrinnen sowie beim „AXOR Suite“-Programm mit Waschbecken und Badewanne auf.
Engagierte Nachhaltigkeit
Ein weiterer Aspekt bei den Investitionen ist die Umsetzung der Hansgrohe Nachhaltigkeitsstrategie in unterschiedlichsten Bereichen, von der Produktion bis hin zur Produktentwicklung. Seit Ende 2022 wurden sämtliche Produktionsstandorte weltweit auf grünen Strom umgestellt und zusätzlich in allen weltweiten Standorten Klimaneutralität in Bezug auf die direkten Emissionen und die konsumierte Energie erreicht. Für alle bisherigen Initiativen nachhaltiges Handeln und Wirtschaften in die Unternehmensstrategie zu integrieren, erhielt das Unternehmen aus dem Schwarzwald 2023 zahlreiche Auszeichnungen. Besonders hervorzuheben ist die Honorierung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie Sanitärtechnik.
„Fahren weiterhin auf Sicht“
„Bereits im vergangenen Jahr war eine verlässliche Prognose quasi unmöglich und dies gilt auch für 2024“, so Hansgrohe CEO Hans Jürgen Kalmbach, „das Einzige, was sicher ist: Wir alle stehen vor immensen Herausforderungen. Das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld bleibt nach wie vor unsicher, die Marktverhältnisse ändern sich in immer kürzeren Abständen. Daher planen wir für das laufende Geschäftsjahr mit kaufmännischer Sorgfalt und fahren weiterhin auf Sicht.“ Das Unternehmen erwartet für 2024 keine sofortige Rückkehr zum gewohnten Wachstum, sondern rechnet mit einer Seitwärtsbewegung der Umsatzkurve.
Flexibel bleiben
Die Hansgrohe Group setzt dabei weiter auf ihre Innovationskraft sowie die Flexibilität ihrer Teams und der Unternehmensstrukturen. Schon während der Corona-Pandemie hat das Unternehmen erfolgreich bewiesen, dass aus Krisen auch Chancen hervorgehen, die man jedoch ergreifen muss. „Im Vergleich zu manch anderen Playern in der Sanitärbranche geht es Hansgrohe gut“, sagt Kalmbach. Man dürfe sich aber keinesfalls auf vergangenen Erfolgen ausruhen. Das Gebot der Stunde heiße „nicht jammern, sondern flexibel agieren“. Kalmbach ist überzeugt: „Mit einer größtmöglichen Anpassungsfähigkeit können wir der Krise begegnen. So schaffen wir die richtigen Voraussetzungen um weiter investieren und wieder profitabel wachsen zu können. Dabei setzen wir auf den Ideenreichtum und flexiblen Einsatz der Hansgrohe Teams weltweit. Dementsprechend stellen wir uns zukunftssicher auf und schaffen zusammen mit unseren Marktpartnern die Grundlage für ein profitables Wachstum in den kommenden Jahren.“