09.06.2021

Blanco hat im Geschäftsjahr 2020 mit 408 Mio. Euro einen Rekordumsatz erwirtschaftet. Doch diese Kennziffer allein ist es nicht, die Finanzchef Rüdiger Böhle veranlasst, von einer „bärenstarken Bilanz“ zu sprechen.

Rück- und Ausblick: Den gab die Geschäftsführung von Blanco anlässlich der virtuellen Pressekonferenz am 9. Juni 2021 (Archivfoto von links): Rüdiger Böhle (CFO), Frank Gfrörer (CEO / Vorsitzender der Geschäftsführung), Andreas Ostermann von Roth (COO). Foto: Blanco

Der Blick zurück auf das Jahr 2020 ist auch bei Blanco in Oberderdingen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Von den Aktivitäten zum Schutz der Mitarbeitenden und der Aufrechterhaltung der Liefersicherheit. Diese Aspekte gleichberechtigt zusammenzubringen und dabei die formulierten Ansprüche an Ökologie und Ökonomie zu wahren, hat die Organisation gefordert. Und sie scheint die Herausforderung gut gemeistert zu haben. „Wir sind stolz auf diese weltweite Teamleistung“, brachte CEO Frank Gfrörer die Stimmungslage der Geschäftsführung im Rahmen der Bilanzpressekonferenz zum Ausdruck. Wobei die zusätzlichen Aufgaben weiterhin reichlich vorhanden sind. Die aktuellen Engpässe bei Materialien aller Art verlangen hohen Einsatz der Blanco-Belegschaft weit über die Kerntätigkeiten hinaus: im Kontakt mit bestehenden Lieferanten und beim Aufspüren neuer Lieferquellen. Für 2021 will das Unternehmen keine zusätzlichen Preiserhöhungen an seine Kunden weitergeben, sondern die Mehrkosten im Einkauf und in der Logistik durch gesteigerte Produktivität ausgleichen.

Liquidität stets gesichert
Das Stichwort Kosten führt zur eingangs erwähnten „bärenstarke Bilanz“. Denn laut CFO Rüdiger Böhle stand die Kontrolle der Ausgaben von Beginn der Pandemie im Mittelpunkt. „Die Sicherung der Liquidität“ sei oberstes Gebot gewesen und habe die finanziellen Abläufe durchgehend gesichert. Denn Mitarbeiter wollen trotz Lockdowns entlohnt und Lieferanten pünktlich bezahlt werden. Unter dem Strich habe Blanco ein „sehr zufriedenstellendes Ergebnis“ erwirtschaftet. Konkrete Zahlen hierzu teilt das Unternehmen traditionell nicht mit. Bleiben die Umsatzzahlen, die sich trotz der massiven globalen Umsatzeinbrüche in den ersten beiden Quartalen zu neuen Höhen aufschwangen. 408 Mio. Euro bedeuten einen Rekordumsatz in der 97-Jährigen Geschichte Blancos. Das Wachstum beträgt damit 3,1 %. Im Inland stiegen die Erlöse auf 151 Mio. Euro (plus 6,7%), in den internationalen Märkten auf 257 Mio. Euro (plus 2,9 %). Die Exportquote beträgt aktuell 63 Prozent.

Die Früchte interner Prozesse
Die weiteren Ziele des Unternehmens sind klar wachstumsorientiert. „Nachhaltig und ambitioniert“, konkretisiert CEO Frank Gfrörer. Für 2021 prognostiziert er eine höhere Steigerung als die 3,1 % aus 2020. Wobei sich seine Zuversicht aus zwei Quellen speist. 1. Die weiterhin hohe Nachfrage nach Küchenprodukten aller Art im Zuge der Besinnung vieler Menschen auf die eigenen vier Wände und dabei besonders auf die Küche. Und 2. auf die eignen Stärken. Gfrörer formuliert es so: „Wir profitieren nicht nur von dem, was uns der Markt anbietet, sondern ernten auch die Früchte unserer internen Prozesse.“ Dabei hat er Investitionen in Werte, Weiterbildung und Produktqualität im Sinn – und rein produktorientiert gedacht die noch relativ neue Unit-Strategie, also die einheitliche Vermarktung von Spüle, Armatur, Abfalltrennsystem und Wasserveredlung. Das macht deutlich: Für Blanco geht es längst um mehr als ums reine Wasserzapfen. Aus dem Spülenproduzenten und erfolgreichen Armaturenanbieter ist vom Selbstverständnis ein Systemlieferant geworden, der Wasser in seiner Rolle als Lebensmittel zum elementaren Bestandteil der Aktivitäten macht. Man mag sich dessen in Deutschland nicht durchgehend bewusst sein: Doch in vielen Märkten weltweit ist Wasser aus dem Hahn nicht für den Verzehr geeignet. So bekommen leistungsstarke und leicht zu bedienende Filtersysteme eine zunehmend höhere und umsatzsteigernde Bedeutung. Münden könnten diese strategischen Aktivitäten in einem individuell konfigurierbaren Wasserplatz aus einer Hand. Dies ist zwar noch Zukunftsmusik, doch erste Töne sind schon klar vernehmbar. Ebenso wie zu weiteren Projekten zu den Themen Outdoor und Mini-Küche („K2“), die Blanco derzeit mit Konzernschwester E.G.O. vorbereitet. Konkrete Pläne gibt es dazu aber noch nicht.

Einen ausführlichen Bericht mit weiteren Details von der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens lesen Sie in der Ausgabe KÜCHENPLANER 7/8 2021. Die gedruckte Ausgabe erscheint am 6. August 2021, das E-Paper bereits Ende Juli.

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