07.05.2019

Die drei wichtigsten Arbeitsgeräte eines Küchenmonteurs sind: 1. Akkuschrauber, 2. Akkuschrauber, 3. Akkuschrauber. Grund genug, einmal tief in die Welt von Ladezeiten, Winkelschraubaufsätzen und Gewichtsangaben einzutauchen.

Dirk Biermann.

Ich weiß nicht, ob es je eine Zeit gab, in der mit dem Begriff Küchenhandel alles gesagt war. Heute sicher nicht. Wenn in diesen Tagen auf Tagungen und Kongressen von der Zukunft des Küchenhandels die Rede ist, stellt sich automatisch die Frage, welcher Teilaspekt genau gemeint ist. Reden wir vom preisgetriebenen Küchenverkauf, von der anspruchsvollen Küchenplanung oder gar von einer ganzheitlichen Innenraumgestaltung? Das sind grundlegend unterschiedliche Geschäftsfelder mit grundlegend eigenen Gesetzen. Und wie sieht es in der Tiefe aus? Soll es um das Design fertiger Küchen gehen? Um einzelne Küchenprodukte? Oder um den Vertrieb derselben? Im Block oder nicht? Über den Küchenverband organisiert oder nicht? Vertrieb und Produkt – auch diese beiden Bereiche lassen sich zwar mit dem Begriff „Küche“ hervorragend in Zusammenhang stellen, doch auch hier handelt es sich im Grunde um Äpfel und Birnen. Von welcher Zukunft ist also genau die Rede, wenn es um die Zukunft unserer Branche geht?

Ein findiger Marketingstratege hat einst den griffigen Begriff der Erlebniswelten kreiert, um damit Herangehensweisen zu veranschaulichen, wie unterschiedliche Kundenbedürfnisse erfüllt werden können. Branchenintern funktioniert das auch, weil es Klarheit schafft und alle über dasselbe reden: Erlebniswelt Küchenverkauf, Erlebniswelt Küchenplanung, Erlebniswelt Innenraumgestaltung, Erlebniswelt Produktdesign, Erlebniswelt Vertrieb, Erlebniswelt Studiogestaltung... die Liste ließe sich locker ergänzen.

Und dann ist da noch die Küchenmontage. Von der hört man vergleichsweise wenig. Dabei entscheidet sich erst in den heimischen vier Kundenwänden, ob die Theorie der Planung der Praxis gewachsen ist und ob die Marge stimmt, weil sich die Gründe zur Reklamation in Grenzen halten. Der allgegenwärtige Fachkräftemangel macht sich längst auch bei der Montage von Küchen bemerkbar und immer zuverlässiger schleichen sich nach einem Messebesuch subversive Überlegungen ob der fachkundigen Umsetzung des Gesehenen ein.

Weil es zwei Paar Schuhe sein können, wie eine Küche konzipiert und geplant wird und wie sie aufgebaut werden kann, widmen wir uns dem Thema Küchenmontage schon seit einigen Ausgaben intensiver. Unter anderem haben wir bereits bei den Beschlägeherstellern Hettich und Blum nachgefragt, wie sie den Monteur vor Ort ganz praktisch unterstützen. Die Ergebnisse waren erstaunlich kreativ und von ausgefeilter Professionalität geprägt.
In dieser Ausgabe setzen wir die Berichterstattung fort. So wägt Volker Schmidt von der SEB Steuerberatung das Für und Wider der Montage in Eigenregie ab. „Selbst montieren oder outsourcen – was ist besser? fragt er und führt hochinteressante Aspekte an.

Die Erlebniswelt Küchenmontage ist vielfältig und erlaubt 1001 Blickwinkel. Die nach dem geeignetsten Akkuschrauber beantwortet unsere umfangreiche Marktübersicht in diesem Heft. Haben Sie weitere Anregungen zum Thema? Aus der Praxis heraus oder konzeptioneller Natur? Schreiben Sie mir. Wir setzen Anregungen gern um: in einer der nächsten Ausgaben vom KÜCHENPLANER und online auf www.kuechenplaner-magazin.de.

Dirk Biermann
meinemeinung@kuechenplaner-magazin.de