17.03.2021

Die GARANT Gruppe aus Rheda-Wiedenbrück verzeichnete im Jahr 2020 ein Umsatzwachstum von + 15,5 Prozent zum Vorjahr. Dabei konnte die Verbundgruppe in allen Geschäftsbereichen einen deutlichen Zuwachs verzeichnen. Besonders im Segment Küche mit +19,4%.

Foto: Garant

Der anhaltende Bauboom sowie der spürbare Trend des Cocoonings sorgten im Corona-Jahr 2020 für eine starke Nachfrage in allen Warengruppen. Geschäftsführer Torsten Goldbecker betrachtet zusätzlich zwei weitere Aspekte als maßgeblich für die sehr erfreulichen Entwicklungen. „Natürlich hat die Möbelbranche gerade nach dem ersten Lockdown von der Umverteilung der privaten Budgets profitiert. Wo Urlaube ausfielen und sich das Leben zunehmend in das eigene Zuhause verlagerte, waren sowohl der Bedarf als auch die notwendigen finanziellen Mittel vorhanden, um in die Einrichtung zu investieren“, so seine Einschätzung. „Andererseits hat die Garant Handelsstruktur stärker als andere Vertriebsstrukturen von der klar erkennbaren Tendenz zum spezialisierten Fachhandel profitiert. Der Endkunde schätzt die persönliche Beratung und Servicekompetenz sowie die Qualität, Wertigkeit und Individualität der Sortimente im Fachhandel.“ Dort, wo der Kundenkontakt teilweise über Monate nur online stattfand, diente das umfangreiche Digital-Marketing-Angebot der Gruppe als wichtiges Instrument in der Kundenkommunikation für die Partner. So wurde etwa die Online-Planung frühzeitig in den Fokus gerückt und verbandsseitig unterstützt.

In sieben Jahren mehr als verdoppelt
Neben dem Rückenwind aus dem Markt sorgte „die starke Aufstellung und Entwicklung der Spezialverbände dafür, dass die Gruppe ihren Wachstumskurs auch im 7. Jahr in Folge fortsetzen konnte“, meldet der Verband. Und dies erneut deutlich über dem Gesamtmarktniveau. Damit legte der Verband über diesen gesamten Zeitraum hinweg nach eigenen Angaben um mehr als 50% zu. Geschäftsführer Jens Hölper: „Die Küche ist und bleibt das neue Statussymbol. Kein Wunder also, dass dieser Trend gerade in einem Jahr, in dem sich das Sozialleben vornehmlich auf die eigenen vier Wände konzentrierte, noch einmal verstärkt wurde. So konnte Garant Küchen Areal um 19,4% wachsen. Darüber hinaus haben unsere Partner und wir auch in allen anderen Geschäftsfeldern und Warengruppen eine sehr erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen – verbunden mit einer hohen Ausgabebereitschaft der Konsumenten und in der Folge einer deutlichen Tendenz zum ‚Trading up“ bei den verkauften Produkten.
Im Geschäftsfeld Wohnen und Schlafen, das ebenfalls zweistellig um 11,9% gewachsen ist, haben insbesondere der Bettenbereich sowie die Polstermöbel hiervon überproportional stark profitiert. Und bei den Partnern von Bad + Haus waren bei einem Plus von 7,7% insbesondere die staatlich geförderten, energetischen Sanierungen im Heizungsbereich – trotz eigentlich voll ausgelasteter Kapazitäten in den Betrieben – der wesentliche Wachstumstreiber.

Gelungener Start ins Jahr
Dank zahlreicher Auftragsüberhänge aus 2020 sei auch das Jahr 2021 für die Garant Gruppe per Ende Februar mit + 11 Prozent bei den über den Verband regulierten Umsätzen bisher sehr erfreulich angelaufen. Während sich die Küchenhändler im Auftragseingang auch während des langen (und in Teilen des Landes ja nach wie vor ganz oder mit Beschränkungen andauernden) zweiten Lockdowns recht gut behaupten konnten, sei es allerdings für die Segmente Möbel und Betten deutlich schwieriger gewesen, zu Abschlüssen zu kommen, so Torsten Goldbecker: „Die Haptik und das Erleben sind für die typischen Zielkunden des Fachhandels in Bezug auf die Beratung und die angebotenen Produktlösungen in diesen Warengruppen elementar. Digital ist vieles möglich – aber Probeliegen oder -sitzen eben nicht. Mit den Frequenzen bzw. Terminvereinbarungen sowie vor allem auch den Abschlüssen sind unsere Partner aber in den ersten ein bis zwei Wochen der Lockerung insgesamt sehr zufrieden.“ Das Segment Bad + Haus sei hingegen vom erneuten Lockdown weitestgehend nicht betroffen, da der Schwerpunkt hier auf der Handwerksleistung liege, wie Jens Hölper ergänzend anmerkt.

Folgen werden später sichtbar
„Ungeachtet des zunächst auf dem Papier (noch) guten Jahresstarts bleiben wir jedoch natürlich in unserem Ausblick für das Gesamtjahr 2021 realistisch und sind uns im Klaren darüber, dass der Lockdown mit einigen Monaten Verzögerung seine Spuren in den fakturierten Umsätzen hinterlassen wird.“ Denn ob das entstandene Auftragsloch so schnell wieder aufzuholen wäre wie nach dem Frühjahr 2020, sei nicht zuletzt vor dem Hintergrund fraglich, dass zum Jahresende hin die Kapazitäten in Produktion und Montage knapp werden dürften – und auch die Verbraucherstimmung sei eine andere als noch nach dem ersten Lockdown. Zudem dürften in diesem Jahr auch wieder deutlich mehr verfügbare Mittel in Freizeit und Urlaub fließen, sofern die Impfungen es zuließen. Jens Hölper resümiert: „Dennoch sind wir optimistisch, dass sich der mittelständische Fachhandel und das Handwerk vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen aufgrund seiner Struktur und Arbeitsweise erneut besser entwickeln werden als der Gesamtmarkt – zumindest im stationären Bereich.“

Nicht nur auf die Inzidenz blicken
Die Garant Geschäftsführung erhofft sich von den aktuellen ersten Öffnungsschritten eine deutliche Verbesserung der Lage für die angeschlossenen Fachhändler. Diesen Schritten müssen aber nun rasch weitere und weitreichendere folgen, verbunden mit einer klaren Strategie und vor allem Umsetzung in Testung, breit angelegter Impfung und digitaler Kontaktnachverfolgung. Hierbei gelte es auch, sich von einer rein inzidenzbasierten Betrachtungsweise zu lösen, die ansonsten nahezu zwangsläufig wieder zu neuen Verschärfungen bzw. Schließungen führen würde. Stattdessen plädiert die Geschäftsführung dafür, intelligente Maßnahmen auf Basis der vorhandenen Erkenntnisse und längst einsatzbereiter Technologien zu ergreifen. Es gelte nun zu zeigen, dass die akribisch ausgearbeiteten Öffnungs- und Hygienekonzepte funktionieren, und dass unter Einhaltung entsprechender Vorsichtsmaßnahmen der Kundenkontakt wieder persönlich stattfinden könne, so Hölper und Goldbecker einstimmig. Zudem sei der inhabergeführte Fachhandel sehr gut darauf eingestellt, auf Termin zu arbeiten – wenngleich gerade im Möbel- und Bettenbereich auch eine „ungesteuerte“ Frequenz für den Gesamterfolg ganz wesentlich sei.

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