Ganz groß kühlen
Siemens präsentierte sich während der IFA ganz bewusst als Global Player. Seine Neuheiten stellte der Gerätehersteller per virtueller Weltreise vor. Vom Startpunkt Berlin ging es über Kapstadt nach Shanghai, New York und Rio de Janeiro. In der Bundeshauptstadt wurden die neuen, smarten „iQ800“ Waschmaschinen und Wäschetrockner verortet, weil sie dort entwickelt und im nahegelegenen Nauen (Brandenburg) hergestellt werden.
Südafrika steht für guten Rotwein. Deshalb war Kapstadt der Fixpunkt für die neue Premium-Kühlreihe „aCool“. Dazu gehören Weinlager-, Kühl- und Gefrierschrank oder Multi-Door Kombinationen – alle können passend zum persönlichen Lifestyle ausgewählt und beliebig angeordnet werden. Eine Fülle an Front- und Zubehörteilen eröffnet vielfältige Individualisierungsmöglichkeiten. Die Ausstattung kann in Echtmetall, Glas und Eichenholz gewählt werden.
Von Kapstadt ging es ins knapp 13.000 Kilometer entfernte Shanghai. „Das ist eine Megametropole mit beeindruckender Architektur. Minimalistische Lösungen mit hochwertigem Design sind hier gefragt“, sagte Siemens-Geschäftsführer Roland Hagenbucher. Die Küche ist im Wohnraum integriert, deshalb müssen sich die Geräte elegant zurücknehmen. Die neue Generation der Induktionskochfelder mit integriertem Dunstabzug „inductionAir Plus“ erfülle genau diese Voraussetzungen.
Die 80 Zentimeter breiten Modelle sind mit der „varioInduktion“ ausgestattet, bei der zwei hintereinanderliegende Kochzonen zu einer großen Fläche verschmelzen können. Ebenso flexibel: Die Bedienung, die wahlweise über das User Interface auf der Glaskeramik, Smartphone oder Tablet erfolgt. Alle „iQ700 inductionAir Plus“-Modelle sind vernetzt und über die Home Connect App ist der Zugriff auf die Siemens Rezeptwelt möglich, es gibt Hilfe für die Einkaufsplanung oder einen rechtzeitigen Hinweis, wenn der Filter gewechselt werden muss.
New York stehe für außergewöhnliches Design, das Siemens mit seinen neuen Side-by-Side-Kühl-Gefrierkombination gerecht werde. Dank integrierter, vernetzter Kamera kann von überall und jederzeit ein aktuelles Bild von den Kühlvorräten gemacht werden. Der neue „varioLift Deckenlüfter“ lässt sich auf eine beliebige Höhe über dem Kochfeld herunterfahren. Die Leistung passt sich automatisch an die Dunstentwicklung an.
Die digitale Weltreise endete schließlich in Rio de Janeiro, wo der Kaffeevollautomat „EQ.500“ vorgestellt wurde. Das Gerät sei mit dem „coffeeSelect Display“ intuitive bedienbar.
Die Fäden der Reise durch die Siemens World laufen im Home-Connect-Bereich zusammen. Die Sprachsteuerung werde immer bedeutender, so dass der Hausgerätehersteller seine Geräte über alle relevanten smarten Lautsprecher auf dem Markt und über Smartwatch steuern kann. Deutlich machte Siemens das auch mit den ersten Backöfen, die auf Kommando die Türe öffnen.
Alle Produkte verfolgen ein Ziel: Das komplexe Alltagsleben soll vor allem durch smarte Unterstützung erleichtert werden. Komfort steht also an erster Stelle, direkt dahinter rangiert aber das Design. Schließlich ist die Küche ein Prestigeobjekt. „Die Produkte stehen nicht mehr für sich alleine, es geht um das Gesamtkonzept“, sagte Hagenbucher.
Samsung hatte mit 400 Quadratmetern erneut die größte Ausstellungsfläche auf der area30. Dort fanden neue Geschirrspüler mit Schlepptürtechnik sowie erstmals ein Induktionskochfeld mit integriertem Dunstabzug Platz. Großen Stellenwert hatte das Thema des vernetzten Wohnens. Mit der Erweiterung auf Produktebene will Samsung dem Küchen- und Möbelfachhandel noch mehr Flexibilität bieten. Kontinuierlich erweitert der Hersteller das Einbau-Portfolio im Bereich der vernetzten Hausgeräte. Mit der „SmartThings“-App (Software) und dem „SmartThings“-Hub (Hardware) zeigt das Unternehmen ein intelligentes Ökosystem – weg von der Insellösung, hin zum vernetzten Wohnen. „Wir haben zahlreiche Partner mit ins Boot geholt“, sagt Diana Diefenbach, Head of Communicaion Home Appliance. Damit will Samsung einen bedeutsamen Mehrwert für den Handel liefern. Auf dem Messestand erlebten die Fachbesucher, wie unterschiedliche Geräte verschiedener Produktkategorien und auch Geräte zahlreicher Drittanbieter miteinander kommunizieren.
Zusätzlich zum Bereich Connected Living hielt Samsung zwei besondere Messehighlights für den Küchenfachhandel bereit. Zum einen verdeutlichten zwei smarte Küche, wie einfach und unkompliziert vernetzte Einbaugeräte auf den eigenen Verkaufsflächen erlebbar gemacht und somit neue Kunden für den Besuch des Studios begeistert werden können. Zum anderen zeigte das koreanische Unternehmen hinter verschlossenen Türen eine neue Designlinie für Europa. Die wird im April bei der Eurocucina offiziell vorgestellt.
Weiter ausgebaut hat Bosch seine 2018 eingeführte „accent line carbon black“ mit ihrer tiefschwarzen Optik weiter. Neben neuen Dunstabzugshauben und einem Kochfeld mit interaktiver Beleuchtung wird es ab Anfang 2020 zwei neue Kochfelder mit integriertem Dunstabzug in der Premium-Design-Linie geben: Das 80 Zentimeter breite Serie 8 Kochfeld „PXX821D66E“ und das 70 Zentimeter breite Serie 6 Kochfeld „PVQ795F25E“ stechen mit ihrem reduzierten Oberflächendesign hervor. Mit dem „PVQ795F25E“ präsentierte der Gerätehersteller zudem ein Kochfeld, dass trotz seiner 70 Zentimeter Breite in einen 60 Zentimeter breiten Unterschrank eingebaut werden kann. Der Einbau ist damit selbst in kompakten Küchen möglich.
Neben den neuen Kühlgefrier-Kombinationen (siehe Foto-Bericht an anderer Stelle) zeigte Grundig auf Gut Böckel auch technologische Weiterentwicklungen bei Spülmaschinen. Dazu gehört die „Direct Access“-Steuerung, die eine direkte Wahl der Programme ermöglicht, und auch die neue „Corner Wash“-Funktion, mit der das Geschirr auch in den äußersten Ecken einwandfrei sauber werden soll. Schließlich präsentierte Grundig mit 1,92 Meter eine neue Höhe für seine Geräte. „Wir präsentieren uns hier als Vollsortimenter, der für jedes Zimmer eine Lösung hat“, sagte Marketing- und Kommunikationsleiter Christian Struck.
Dank intuitiver, vernetzter Technologien macht AEG neue Erfahrungen bei Kochen, Kühlen und Spülen erlebbar. Das Induktions-Kochfeld „SensePro“ ist mit dem ersten kabellosen und batterielosen Lebensmittelsensor ausgestattet. Der Touchscreen informiert darüber, wann die Pfanne oder das Öl zum Kochen bereit ist und bietet eine präzise Temperaturregelung innerhalb von einem Grad an. Dies ermöglichen Sensoren, die die Temperatur der Pfanne oder des Topfes messen und die Leistung je nach Bedarf automatisch anpassen.
Der vernetzte Kühlschrank AEG „French Door“ mit Gefrierteil und smarter „FridgeCam“ verfügt über die „MultiChill“-Technologie für ein intuitives Temperaturmanagement. Die mittlere Schublade lässt sich nach Bedarf auf Temperaturen von -2 bis +7 Grad einstellen. Praktischer Vorteil: Über die My AEG Kitchen App kann bereits im Supermarkt die Schnell-Gefrierfunktion „Frostmatic“ aktiviert werden.
Faber ist einer der weltweit führenden Hersteller von Dunstabzugshauben – und doch im Handel oder gar bei Konsumenten kaum oder gar nicht bekannt. Das Unternehmen mit Sitz im mittelitalienischen Fabriano gehört zur Franke-Gruppe und zeichnete sich bislang als Lieferant der Küchenmöbelindustrie und als OEM-Produzent aus. Und natürlich als Hersteller der konzerneigenen Franke-Hauben. Nun tritt Faber zusätzlich eigenständig an den deutschen Fachhandel heran und hat dafür Marco Schneider als Sales Manager Germany verpflichtet. Längere Zeit habe sich das Unternehmen auf diese Ausweitung der Vertriebsaktivitäten vorbereitet und fühle sich nun gewappnet. Dass dies kein Spaziergang wird, ist Schneider wohl bewusst, auch wenn er zuversichtlich auftritt. „Wir haben die richtigen Hauben für den deutschen Markt“, meint er und geht davon aus, innerhalb des Konzerns zusammen mit den Marken Faber und Franke in Deutschland wachsen zu können. Die Einführung von Faber im Fachhandel beginnt mit ausgewählten Modellen. Angesiedelt sind diese im mittleren Preissegment. Dazu zählt auch eine Vertikal-Haube mit Fenix-Oberfläche („SoftLine“), eine Decken-Haube mit Liftfunktion („SkyLift“) sowie als Ergänzung zur höherwertigen Variante „Galileo“ der Muldenlüfter „Galileo Smart“ mit automatischer Topferkennung und Lüfterregelung (und Technik von E.G.O.). Der Fachhandel wird von externen Handelsagenturen betreut, der Kundendienst über das Unternehmen Elesco organisiert.
Einen farbenfrohen Blickfang boten die Großgeräte der Dolce & Gabana Serie des italienischen Hausgeräteherstellers Smeg. „Sie sind ein echter Hingucker“, meinte auch Olaf Nedorn, Geschäftsführer Smeg Deutschland. Ebenfalls optische Akzente, allerdings dezenter da unifarben, setzten die im Retrostyle ausgestellten Geräte wie Kaffeemühle, Toaster oder Milchschäumer, die an die 1950er- und 1960er-Jahre erinnerten. Neben der Optik hatte Smeg aber auch technische Neuheiten im Gepäck. So stellte das Unternehmen eine neue Baureihe seiner Geschirrspüler vor, die mit Energiesparmotoren ausgestattet sind. Auch einen aus der Profi-Küche übernommenen Schockfroster mit Vakuumierschublade integriert Smeg in die Haushaltsküche. Am Herd präsentierte der italienische Hersteller Kochzentren mit 120 cm Breite, die mit zwei Gas- und zwei Induktionskochstellen sowie zwei Backöfen ausgestattet sind, sowie eine neue integrierte Lüftung mit einer automatischen Lüftungsklappe. „Wir bieten individuelle Lösungen nicht nur mit Geräten, sondern auch im Design“, fasste Nedorn zusammen.
Küchenspezialist Erge präsentierte einen Muldenlüfter mit einer ganz besonderen Nachlauffunktion. Dies ist fast lautlos. Dafür arbeitet sie zwar etwas länger, aber mit weniger Luftleistung. Einen neuen Magnetknopf stellte das Unternehmen ebenfalls vor. Die komplette Steuerung für die jeweilige Herdplatte sitzt nun in dem Bedienknopf. Rechnung getragen wurde auch dem Trend zu matten Tönen. So bietet Erge die Abluftgitter der Muldenlüfter nun auch mit einer matten „Diamond like Carbon“-Beschichtung an. Diese soll die gleichen Material-Vorzüge wie Edelstahl aufweisen. Ein weiterer Hingucker war der mundgeblasene Glaskörper, der zum einen Leuchte, zum anderen Dunstabzug für 60er-Kochfelder ist.
Silverline passt sich dem digitalen Zeitalter an: Die smarte Dunstabzugshaube „Vision Hi“ ist weitaus mehr als nur eine Dunstabzugshaube. Über den integrierten Touch-Bildschirm, die Silverline+ APP oder die Sprachsteuerung „Alexa“ wird das Gerät gesteuert. Dazu bietet es die Möglichkeit zur Kontrolle der Luftqualität. Das lässt sich nicht nur direkt am Gerät überprüfen, sondern auch per Silverline+ App von unterwegs. Über das Kamerasystem können die Kochergebnisse direkt in den sozialen Medien geteilt werden. Zudem kann die Kamera mit der Videotürklingel verbunden werden, um zu sehen, wer vor der Haustür steht. Darüber hinaus ist es während des Kochens möglich, über die angeschlossenen Videoüberwachungssysteme zu beobachten, was sich in den anderen Räumen abspielt und über das integrierte Soundsystem in der Abzugshaube können Musik-Playlisten abgespielt werden. Natürlich ist der Bildschirm auch internetfähig. Die „Vision Hi“ wird im Sommer kommenden Jahres auf den Markt kommen.
Neues Design mit bewährter Technik zeigte O+F A-Line aus Menden. Die Dunstabzugshaube wurde in verschiedenen Varianten mit zusätzlich Abstell- oder Regalfunktion gezeigt. Dabei zeigte sie sich mal schwer und wuchtig, mal durch den Einsatz von durchsichtigen, klaren Flächen lockerer und luftig. Neben dem bewährten Plasmafilter beim Dunstabzug setzt man beim Muldenlüfter auf Edelstahl. „Das ist einfach zu reinigen und es entstehen keine Gerüche“, sagte Geschäftsführer Rainer Luig. Zudem war das Ziel, dass die Muldenlüfter besonders leise sind. Bei seinen Kühlgeräten zeigte O+F A-Line einen neuen Unterbau-Weinkühler. „Das erste Unterbaugerät, in das Magnum- und extra lange Flaschen passen“, so Luig.
Schwarzes Glas und eine weiße Bediengrafik, die nur dann erscheint, wenn das Kochfeld in Betrieb ist: Die neue Induktions-Muldenlüftung von Küppersbusch zeigt sich in einem zurückhaltenden Design. Mittels den direkt unter dem Kochfeld installierten Motor bietet sie zudem Flexibilität bei der Küchenplanung. Die Muldenlüftung ist sowohl für den Umluft- als auch für den Abluftbetrieb geeignet. Die rechte Seite des Induktions-Kochfeldes lässt sich über die Brückenfunktion zu einem großen Kochbereich zusammenschalten.
Die neue Gerätegeneration der Backöfen und Einbauherde im XL-Format von Oranier umfasst sieben Modelle inklusive eines Pyrolyse-Backofens. Die Geräte der neuen 80-Liter-Klasse verfügen über eine Reling mit acht Einschub-Ebenen, die mit bis zu vier Vollauszügen bestückt werden können. Hinzu kommen versenkbare Drehknöpfe, die bei einigen Modellen zusätzlich mit einem beleuchteten Ring um den Knebel ausgestattet sind.
Besondere Produkte, die nicht nur technisch, sondern auch optisch überzeugen sollen, präsentierte der Elektronikkonzern Sharp. „Für uns ist der Designaspekt sehr wichtig“, erklärte Marketingleiter Marek Dietze. Aber eben auch die Technik, und da präsentierte das Unternehmen nun seine Backöfen mit dem „Air Curtain“, einem Luftstrom, der die heiße Luft bei geöffnetem Backofen nicht entweichen lässt. „Das bieten wir jetzt serienmäßig an“, so Dietze. Schwerpunkte zur Küchenmeile waren die Themen Induktion und die Pyrolyse-Reinigung. Gezeigt wurden auch neue Doppel-Kühlgefrier-Kombinationen. Unter anderem Geräte in 54er Breite. Hinzu kommen Kühlgeräte im Retro-Design. Hier erweitert Sharp sein Angebot um den Bordeaux-Ton „Maroone“.
Der authentische natürliche Look des verarbeiteten Materials stand bei Noodles, Noodles & Noodles im Blickpunkt. Da ragte insbesondere die Küchenecke „Cortina“, die mit Geräten des italienischen Herstellers Smeg ausgestattet war, optisch heraus. Schwarzer Industriestahl, nicht lackiert, sondern gewachst, mit goldenen Applikationen wirkten edel, antik und stabil zugleich. „Jedes Produkt ist individuell“, betonte Tobias Steputat, Verkaufsleiter des Berliner Unternehmens. Dabei sind die Küchen der Berliner alle als Modulsysteme aufgebaut. Zeitloses Design in der Kombination von Industriestahl mit Edelstahl oder Farben bietet die Serie „Viktoria“. „Das Material hat eine Ausstrahlung“, so Unternehmens-Mitbegründer Christian Geyr, der betonte: „Wir bauen eben keine Fronten, wir bauen Möbel.“