13.05.2013

Manchmal genügt ein einziges ungewöhnliches Detail, um die Archi­tek­tur und Wirkung eines Raumes zu potenzieren. In diesem Fall ist es ein Hängeschrank aus exklusivem Furnier, der dank LED-Hinter­leuchtung sich und damit auch die Küche effektvoll in Szene setzt.

Bastian Gründer, Mitinhaber und Geschäftsführer der Karlsruher Tischlerei a-mano, plante die Küche.

Als Gestaltungs-Highlight taucht der sanft leuchtende Hängeschrank den Raum in ein warmes Licht. Die Unterschränke wurden passend mit einer identischen Furnierleiste versehen.

Auch bei Tageslicht wirkt die schöne Struktur des Olive-Furniers. Die ­Arbeitsplatte und Möbel-Korpusse bestehen aus schwarzem ­Granit, die Spüle aus schwarzem ­Silestone.

Die Front des 170 cm breiten Oberschrankes bringt ordentlich was auf die Waage. Wie viel genau, kann Bas­tian Gründer gar nicht sagen. „Es ist auf jeden Fall beachtlich“, sagt der Geschäftsführer und Mitinhaber der Karlsruher Tischlerei a-mano. Gründer ist für die Planung dieser Küche verantwortlich. Konkret gewogen haben er und seine Mitarbeiter die furnierte Front zwar nie – doch fachmännisch dafür gesorgt, dass alles hält und leicht bedienbar ist.Verarbeitet wurde ein markantes Olive-Furnier von Schorn & Groh, einem Furnierproduzenten mit Sitz in Karlsruhe. Beim Oberschrank kommt es zum Einsatz – aber auch als Oberfläche für die oberen Schubladenkästen. Das rundet die Gestaltung gekonnt ab. Ein Möbelstück als Blickfang außergewöhnlich in Szene zu setzen, sei von Anfang an die zentrale Idee der Planung gewesen, berichtet Gründer. Dabei sollte auf Wunsch des Bauherren das Material Furnier eine wichtige optische Rolle spielen. Andererseits sollte das Möbel praktisch sein und viel Stauraum für Teller und Tassen bieten. Der Hängeschrank erfüllt die praktischen Voraussetzungen. Dieser setzt mit einer LED-Hinterleuchtung das Olive-Furnier ins richtige Licht und sorgt für den gewünschten optischen Raum-Effekt. Das Furnier läuft wie ein breites Band um den Hängeschrank und wird flächig hinterleuchtet. Die Beleuchtung wurde in die Front eingebaut. So wird vermieden, dass sich der Schrankinhalt auf der transluzenten Front unschön abzeichnet. Außerdem kann der Schrankinhalt blendfrei entnommen werden. Die Kombination aus hellem Furnier und warmem Licht lässt das Möbel wie eine gedämpfte Lampe wirken.

Neun Monate entwickelt

Die Entwicklung des Hängeschrankes dauerte etwa neun Monate. Zunächst wurde ein Prototyp gebaut, um die Konstruktion zu testen. Ein maximal dünnes, biegsames Furnier wurde über eine Acrylglaskappe konstruiert. „Ähnlich werden Furnierapplikationen im Autobau gefertigt“, erläutert der Planer. Dazu benutzte die a-mano-Tischlerei vlieskaschiertes Furnier von Schorn & Groh, das sogenannte fleece´n´flex. Mit einem neuentwickelten Kleber konnte das hauchdünne Material spurlos auf der transluzenten Basis befes­tigt und problemlos um die Rundungen des Schrankes gebogen werden. Die empfindliche Oberfläche wurde mit einem strapazierfähigen DD-Lack versiegelt. „So hält sie den Anforderungen in der Küche langfristig stand“, erläutert ­Bastian Gründer.

www.a-mano.de


 

Flexibles Furnier

Seit drei Jahren bietet der Furnierhersteller Schorn & Groh aus Karlsruhe vlieskaschierte Furniere an. Sie sind glatt, biegbar, besonders rissfest und auf Wunsch bereits vorgeschliffen. Diese fleece´n´flex-Furniere eignen sich für mehrdimensionale Verformungen und schwierig zu verarbeitende Untergründe, aber auch für alle gängigen Einsatzbereiche. Zur Auswahl stehen über 140 Holzarten, die bei Schorn & Groh auch persönlich ausgesucht werden können. Die fleece´n´flex-Furniere können laut Hersteller in allen Fügetechniken mit Harnstoffharzfugen und in individuellen Maßen bis zu einer Größe von circa 3,1 m x 1,25 m gefertigt werden.

www.sg-veneers.com