29.07.2019

Der englische Küchenhersteller OMEGA PLC und der Spezialist für Bewegungssysteme Grass haben eine langfristige Markenpartnerschaft geschlossen. Neue Vertriebskonzepte sollen entwickelt und gemeinsame Marketing-Aktivitäten durchgeführt werden.

 

Foto: Grass

Die Herausforderungen für die europäische Möbelindustrie sind vielfältig. Prägende Stichworte sind Urbanisierung, Wohnraummangel, verändertes Kaufverhalten, zunehmende Bedeutung des Online-Geschäfts, Preisdruck, Digitalisierung, Smart Home, Losgröße-1-Fertigung, wachsender Wettbewerbsdruck und nicht zuletzt der Brexit. Für die beiden Unternehmen Omega und Grass sind dies viele gute Gründe, ihre Kräfte zu bündeln, Synergien zu nutzen und „den Wandel Seite an Seite in Angriff zu nehmen“, wie es heißt. Neben gemeinsamen Marketing-Aktivitäten soll insbesondere auch die Entwicklung neuer Vertriebskonzepte im Fokus stehen.

Allianzen für fortschrittliche Konzepte
Im Rahmen einer Pressekonferenz in Birmingham haben die beiden Unternehmen eine breit angelegte Kooperation bekanntgegeben. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit beider Unternehmen zu stärken und in Zeiten rasanter Veränderungen in der Möbelbranche die Kräfte zu bündeln und sich den Herausforderungen gemeinsam zu stellen. „Fortschritt lebt vom Austausch des Wissens, hat schon Albert Einstein gewusst. Insofern ist es nur konsequent und richtig, für fortschrittliche Möbelkonzepte geeignete Allianzen zu bilden“, erläutert Albert Trebo, CEO der Grass-Gruppe, den Hintergrund der Partnerschaft. Trebo weiter: „Die Kompetenz von Omega ist es, Qualitätsküchen zu bauen. Unsere Kompetenz ist die Entwicklung von funktionalen Bewegungs-Systemen. Gemeinsam sind wir ein einzigartiges Team von Möbelspezialisten, das eine neue Ära des Möbelbaus und dessen Vermarktung einläuten kann.“ Die Markenpartnerschaft soll es beiden Unternehmen ermöglichen, neue Möbelkonzepte zu entwickeln, die Fertigung von Möbelbauteilen und Beschlägen optimal aufeinander anzupassen, das perfekte Angebot für die relevanten Zielgruppen zu schaffen sowie neue Vertriebswege zu ergründen – und dabei trotzdem ihre unverwechselbaren Markeneigenschaften zu bewahren.

Das Wohnen wird sich verändern
Wie wohnen wir in 15 Jahren? Zukunftsforscher sind sich in einem Punkt einig: Die heutigen Metropolen werden bis etwa 2030 zu sogenannten Megacities heranwachsen, in denen dann 70% der Weltbevölkerung leben. Wohnraum wird zur fast unbezahlbaren Mangelware. Zwangsläufig werden sich die Anforderungen an Architektur und Möbel radikal verändern. Und daraus folgt der Gedanke: Wo kaufen wir Möbel in 15 Jahren? Oder wird es vermehrt Leihmöbel bzw. Sharing-Angebote geben? Wird das Möbelstudio am Stadtrand die erste Anlaufstelle sein oder bestellen wir Küchen und Möbel online? Oder gibt es Alternativen zum herkömmlichen Zuhause? „Ich könnte mir vorstellen, dass das zukünftige Wohnen eher einem Hotelaufenthalt gleichen wird. Ähnlich wie heute Ferienapartments werden wir künftig voll ausgestattete Wohnungen nutzen“, sagt Harald Klüh, Global Brand Manager von Grass, der sich seit vielen Jahren weltweit mit Trendforschern und anderen Fachleuten zu den Themen Wohnen, Arbeiten und Leben in der Zukunft austauscht. Bei dieser Vision stellt sich die Frage, wer in Zukunft darüber entscheidet, welche Möbel in den „Apartments“ stehen. An welche Kunden wenden sich dann Omega und Grass? Diesen und vielen weiteren Fragen werden sich beide Unternehmen gemeinsam stellen und nach neuen Lösungen suchen.

Projektgeschäft als Wachstumsmotor
Schon in den nächsten fünf Jahren wird in Europa eine steigende Nachfrage nach komplett ausgestatteten Immobilien erwartet. Was in Asien, im Mittleren Osten und in Nordamerika längst Normalität geworden ist, wird sich demnach auch in Europa etablieren – große Wohnprojekte, die schlüsselfertig und voll ausgestattet an Käufer oder Mieter übergeben werden. Küche, Bad, Wohnraum, Schlafzimmer – die Wohnungen sind komplett eingerichtet und sofort bezugsfertig. Selbst TV-Gerät, Sound-System und Kaffeemaschine sind im Paketpreis enthalten. „Solche Immobilienprojekte haben ihre ganz eigenen Gesetze und stellen besondere Anforderungen“, beschreibt Harald Klüh diese Vision.

Zerlegt und vormontiert
Omega bietet hochwertige Qualitätsmöbel „Made in England“. Das Unternehmen gilt als einer der ambitioniertesten Küchenhersteller im Vereinigten Königreich. Seit der Gründung im Jahr 1992 hat sich das Unternehmen zwischenzeitlich zu einem „Big Player“ entwickelt, der als Vorreiter in den Bereichen Design, automatisierte Herstellung und Marketing gilt und dessen Markenküchen über Fachgeschäfte auf den britischen Inseln vertrieben werden. Ob zerlegte Ware oder vormontierte Küchen – Omega gehört zu den wenigen Möbelherstellern, die beide Optionen bieten. Diese Besonderheit macht den Küchenspezialisten aus Yorkshire nach Meinung von Grass zu einem Experten in Sachen Beratung und Unterstützung nationaler und internationaler Immobilienkunden.

Mehr als die Summe zweier Marken
Markenexperte Harald Klüh bezeichnet Kooperationen als Schlüssel zum Erfolg und bewertet die neue Markenallianz als riesige Chance für beide Partner. Er weiß, dass sich die Kooperation von Marken als hoch erfolgreiches Geschäftsmodell etabliert hat. Marken können sich gegenseitig aufladen und miteinander wachsen. Solche Markenpartnerschaften seien vor allem dann effektiv, wenn sich zwei Kompetenzfelder harmonisch miteinander verbinden lassen und sich schlüssig ergänzen. Neben dem wechselseitigen Transfer von Markeneigenschaften sorge die Hervorhebung von Markenkomponenten für hohe Aufmerksamkeit, für Differenzierung und für zusätzliche Verkaufsargumente.

OMEGA moved by GRASS
Welche bedeutende Rolle Bewegungs-Systeme bei der Beurteilung von Küchen und Möbeln spielen, kann man auf Möbelmessen sehr genau beobachten. Bewegungs-Systeme erwecken Möbel zum Leben: Wenn Verbraucher vor ein ausgestelltes Möbelstück treten, ist die erste Reaktion stets gleich – sie berühren das Möbel, öffnen eine Schublade, eine Tür oder eine Klappe. Erst durch das Öffnen und Schließen werden Möbel haptisch, akustisch und visuell erlebbar. „Genau genommen steuern wir mit unseren Auszugs-, Scharnier- und Klappen-Systemen nicht nur funktionale Spitzentechnologie bei, sondern insbesondere auch ein emotionales Erlebnis“, sagt Harald Klüh. „Damit dieser emotionale Erlebniswert auch vom Verbraucher wahrgenommen und als Mehrwert verstanden wird, gilt es auf die besonderen Qualitäten unserer Bewegungs-Systeme aufmerksam zu machen. Ebendies hoffen wir durch die Markenpartnerschaft mit Omega schaffen zu können.“

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