Intensiver Austausch zur Branchenlage
„Nordrhein-Westfalen ist Möbelstandort Nummer 1 in Deutschland und Europa. Das kraftvolle Herz der Möbelindustrie in NRW schlägt in Ostwestfalen-Lippe. Zahlreiche familiengeführte Unternehmen – darunter viele Küchenhersteller – bilden hier ein dichtes Wertschöpfungsnetzwerk und verbinden traditionelles Handwerk, zukunftsweisende Technologie und Innovationskraft. Es belegt den Wert von Innovationen, dass sich die Möbelindustrie intensiv mit den Chancen einer zirkulären Wirtschaftsweise auseinandersetzt und sich aktiv an unserer Initiative ,Runder Tisch Zirkuläre Wertschöpfung NRW‘ beteiligt. Hochwertige Rohstoffe wie Holz landen somit seltener auf dem Sperrmüll, sondern wandern zurück in den Produktionskreislauf“, sagte Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Neubaur.
Viel zu hoher Bürokratieaufwand
Am Stammsitz der BW Bielefelder Werkstätten Heinz Anstoetz Polstermöbelfabrik KG führte der geschäftsführende Gesellschafter Stephan Anstoetz die Ministerin durch die Produktion der hochwertigen Polstermöbel. Angesichts der schwachen Konjunktur, der stagnierenden Baukonjunktur und des hohen bürokratischen Aufwands sei das Marktumfeld derzeit schwierig, berichtete Anstoetz.
Auf die hohen bürokratischen Belastungen der deutschen Möbelindustrie machten auch die Geschäftsführer des Küchenmöbelherstellers Nolte Küchen GmbH & Co. KG aufmerksam. Als Beispiel nannten Heiko Maibach, Rüdiger Schliekmann und Manfred Wippermann im Gespräch mit Mona Neubaur die europäische Entwaldungsverordnung (EUDR). Für mittelständische Unternehmen sei es nicht möglich, die komplexen Anforderungen an die Dateninfrastruktur sowie die Prozesse im Betrieb und in der Wertschöpfungskette bis Ende des Jahres zu erfüllen. Ab dem 30. Dezember 2024 - so die aktuellen Vorgaben der EUDR - dürfen Produkte, die den Rohstoff Holz enthalten, nur noch mit entsprechenden Nachweispflichten über eine entwaldungsfreie Lieferkette in Verkehr gebracht werden. Darüber hinaus ist seit dem 1. Januar 2023 das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft getreten, das seit Jahresbeginn auch Unternehmen mit mindestens 1.000 Beschäftigten dazu verpflichtet, entlang ihrer gesamten Lieferkette menschenrechtliche und ökologische Sorgfaltspflichten zu erfüllen, indem sie Risiken identifizieren, Maßnahmen ergreifen und darüber berichten.
Wichtiger Austausch
„Es war uns sehr wichtig, dass sich Mona Neubaur erneut die Zeit für den Austausch mit unserer besonders für Nordrhein-Westfalen prägenden Branche genommen hat“, sagte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie. „Auch wenn sich die Möbelindustrie derzeit einer schwierigen Marktlage gegenübersieht, gestaltet sie den Umbau zur Kreislaufwirtschaft weiter aktiv mit und hofft zudem auf mittelstandstaugliche und bürokratiearme Rahmenbedingungen“, ergänzte Kurth.
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