05.03.2024

Was braucht die KI und warum gerät sie mit unstrukturierten Daten an ihre Grenzen? Das beleuchteten Patrick Sönke (Integrated Worlds) und Dr. Olaf Plümer (DCC) beim Interior-KI-Summit der Möbelbranche in Bielefeld.

 

Sorgten auf dem ersten Interior-KI-Summit mit ihrem Vortrag zum „KI-Treibstoff“ Datenstrukturierung und Dateneffizienz für hohe Aufmerksamkeit (Foto von links): die Referenten Dr. Olaf Plümer (DCC) und Patrick Sönke (IWOfurn). Foto: The Wild Goose

In ihrem gemeinsamen Vortrag verdeutlichten die beiden Fachleute den rund 100 Teilnehmern der von The Wild Goose initiierten Veranstaltung, dass KI nur mit einer guten, repräsentativen und vor allem strukturierten – sprich standardisierten – Datenbasis „funktioniert“. Unter anderem hieß es: „Im Unterschied zur oft medial gehypten „Revolution“ um künstliche Intelligenz, beispielsweise mit der Anwendung Chat-GPT, entwickelt sich diese vielmehr in einem dynamischen evolutionären Innovationsprozess, der eine umfangreiche, permanent wachsende Datenbasis ebenso voraussetzt wie eine hoch vernetzte Dateninfrastruktur. Erst damit wird sich der absehbar gewaltige Nutzen von KI für Gesellschaft und Wirtschaft optimal entfalten können.“

Wenn KI an seine Grenzen stößt
Sicher seien zwei Dinge: KI verändert die Welt und daher auch die Möbelbranche. Und: Daten sind das Gold im (zumindest!) 21. Jahrhundert. KI stößt jedoch immer dann schnell an seine Grenzen, wenn Daten unstrukturiert oder nicht vereinheitlicht vorliegen – sprich: für KI-Systeme nicht les-, interpretier- bzw. verarbeitbar sind – oder schlicht der Datenumfang für die (künstliche) Semantik unzureichend ist.

Treibstoff für den KI-Motor
Plümer und Sönke unterstrichen in ihrem Vortrag daher immer wieder, dass sich nur gut strukturierte Daten als Treibstoff für den KI-Motor eignen. Und dass mit wachsendem Datenpool die KI schneller und treffsicherer agieren kann. Ihr Ratschlag deshalb an die versammelten Unternehmensvertreter: „Schauen Sie zuerst, auf welchem Datenschatz Sie sitzen. Heben Sie ihn – und organisieren einheitliche Strukturen.“ Denn viele Produkte der Möbelindustrie haben eine große Variantenvielfalt und die Prozesse in der Wertschöpfungskette bis hin zum Kunden sind oft komplex. Um mit KI erfolgreich zu sein und alle Daten hierzu schnell nutzen zu können, bedarf es zwingend einer inhaltlichen und strukturellen Normierung.

Basisarbeit für viele Anwendungen
In datenbasiertes Arbeiten und eine passende Infrastruktur zu investieren, ist demnach unerlässlich – insbesondere in der mittelständisch geprägten Möbelbranche mit zahlreichen Playern. Die Grundlagen sind laut DCC geschaffen: „Die DCC-Standards wie das Integrierte Daten Modell (IDM) und das Engagement für die Klassifikation von Möbelinformationen in ECLASS oder die IWOfurn-Plattform und der elektronische Datenaustausch (EDI) als Bindeglieder für die digitale Kommunikation gehören beispielsweise hierzu.“
Grundsätzlich ist die Digitalisierung von Daten kein explizites KI-Thema, fast alle Branchenakteure digitalisieren diese bereits. Folglich ist der unternehmerische Aufwand in die nächsten Schritte eher gering. Verschiedene KI-Tools helfen nach der Datenstrukturierung, diese aus unterschiedlichen Programmen miteinander sinnvoll zu verknüpften und größtmöglichen Nutzen zu ziehen.

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