27.02.2018

Leichtbau ist reif für die Serie

Mit einer Sonderschau und dem gemeinsamen Auftritt von 35 Mitgliedsunternehmen hat die Interessengemeinschaft Leichtbau (igeL) e.V. gezeigt: Leichtbau ist reif für die Serie. Ab Oktober 2018 auch mit einer Küche von Beeck.

Die weltweit erste moderne Leichtbauküche von Beeck Küchen, Bad Oeynhausen, geht im Oktober 2018 in Serie. Bei gleicher Stabilität und einem Drittel weniger Material und Gewicht, noch dazu mit integrierter, nicht sichtbarer und damit reinigungsfreundlicher Smart Home-Technologie, zog das Möbel zur ZOW zahlreiche Interessenten an. Darüber freuten sich Peter Kettler (links), Entwickler der in der Küche verbauten Leichtbauplatte „Kettboard“, und Tristan Beeck vom gleichnamigen Küchenmöbelhersteller. Foto: igeL

Drei Tage lang bildete der igeL-Gemeinschaftsstand einen zentralen Anlaufpunkt auf der ZOW in Bad Salzuflen. Vor allem Handwerker aus der Region, aber auch nationale und internationale Fachbesucher aus der Industrie und dem Caravanbau sowie der Tischler-/Schreiner-Nachwuchs nutzten die auf das Wesentliche fokussierten Stände, um sich über die Vielfalt der Leichtbaumaterialien, ihren Mehrwert über das Gewicht hinaus, über Be- und Verarbeitungsverfahren und Verbindungstechniken zu informieren. Viele Besucher nahmen die Möglichkeit wahr, die im Leichtbau eingesetzten Materialien und Werkzeuge an den eigens dafür eingerichteten Werkbänken auszuprobieren.
Auf der 1.000 qm großen Fläche mit Ständen, Werkbänken und serienreifen Exponaten herrschte durchgehend Betrieb. „Wir sind begeistert, dass wir unser zehnjähriges Bestehen in diesem Rahmen feiern durften“, freute sich igeL-Geschäftsführer Peter Kettler. „Genau das hatten wir uns von der ‚neuen‘ ZOW erhofft: eine starke Plattform im Herzen von Ostwestfalen.“

Leichtbau-Küche ab Oktober 2018
Wie die Arbeit der igeL-Partner effektiv ineinandergreift, demonstrierten auch die Unternehmen Beeck Küchen, Henkel, Kettler Consulting & Engineering, Becker Sondermaschinenbau und Hüttenhölscher Maschinenbau. Basis für die von Tristan Beeck entwickelte, weltweit erste moderne Leichtbau-Küche bildet das sogenannte „Kettboard“, ein individuell dimensionierbares Leichtbaumaterial mit hohen Festigkeitswerten; Hüttenhölscher Maschinenbau zeigte zur ZOW eine Roboterzelle zur automatisierten Fertigung dieser Platten. Dass sich deren Verarbeitung durchaus in bewährte Fertigungsprozesse implementieren lässt, beweist die Tatsache, dass Beeck Küchen in Bad Salzuflen stolz verkündete, die Küche gehe zur Küchenmeile 2018 bereits in Serie. Auch ein Küchenvermarkter aus den USA habe Interesse gezeigt – nicht nur wegen der Umweltaspekte und der Integration von smarten Technologien, sondern vor allem, weil die Küche Monteuren die Arbeit erleichtere.

Seriosität des Leichtbaus demonstriert
Unisono sprachen die igeL-Aussteller von einer sehr erfolgreichen Messe, auf der man sich rundum wohlgefühlt, viele qualitative Gespräche geführt und den Workshopcharakter sowie den Netzwerkgedanken intensiv gelebt habe. Friedrich-Wilhelm Struve, Business Development Manager beim igeL-Mitglied Renolit, Worms, betonte darüber hinaus, dass die ZOW den Nerv der Zeit getroffen habe und der Leichtbau jetzt reif sei. Genauso sieht es auch Marcus Wehner: „Wir haben hier in Bad Salzuflen die Seriosität des Leichtbaus demonstriert und einen großen Schritt gemacht, um Vertrauen in Leichtbaumaterialien aufzubauen und zu festigen“, sagte der Leiter Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung bei Lightweight Solutions, Bad Aibling.

Optimistischer Blick in die Zukunft
Der Messemittwoch stand ganz im Zeichen des Leichtbaus. Mit einem umfangreichen Vortragsprogramm und der „langen Nacht des Leichtbaus“, auf der sowohl Gründungsväter und Leichtbaumultiplikatoren als auch Vereinsverantwortliche und Offizielle aus Politik und Wirtschaft zu Wort kamen, feierte die Interessengemeinschaft ihr zehnjähriges Bestehen.
Ein besonderes Geburtstagsgeschenk hatte sich die igeL mit ihrem Engagement in der bundesweiten „Initiative Leichtbau“ allerdings selbst gemacht. Nach dem Unterzeichnen eines Positionspapiers im November 2017 in Berlin freute sich igeL-Geschäftsführer Peter Kettler, dass die neue Bundesregierung das Thema Leichtbau in den Koalitionsvertrag aufgenommen hat.
Optimistisch in die Zukunft blicken konnte nach einem erfolgreichen zweiten Messetag auch Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse. Zur „langen Nacht des Leichtbaus“ verkündete sie: „2020 werden wir erneut eine ZOW veranstalten, und zwar vom 4. bis 6. Februar.“ Dann soll der Interessengemeinschaft Leichtbau erneut Bedeutung beigemessen werden.

www.igel-ev.net