28.08.2019

Miele meldet leichtes Umsatzplus

Die Miele Gruppe hat im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 18/19 erneut an Umsatz zugelegt, wenngleich deutlich geringer als aus den Vorjahren gewohnt. Zu Buche stehen 4,16 Mrd. Euro. Das sind 1,5% mehr als 2017/2018. In Deutschland hat der Hersteller Umsatz verloren.

Die Geschäftsleitung der Miele Gruppe (Foto von links): Dr. Stefan Breit (Technik), Dr. Reinhard Zinkann (Geschäftsführender Gesellschafter), Olaf Bartsch (Finanzen und Hauptverwaltung), Dr. Markus Miele (Geschäftsführender Gesellschafter) sowie Dr. Axel Kniehl (Marketing und Vertrieb). Foto: Miele

In seinem Bilanzbericht spricht das Unternehmen von einer empfindlich abgekühlten Konjunktur weltweit und einer verschärften Wettbewerbsintensität. Dennoch hat der Hersteller von Premium-Haushaltsgeräten im Geschäftsjahr 2018/19, das am 30. Juni 2019 geendet hat, um eineinhalb Prozent an Umsatz zugelegt. Ohne das Geschäft der koreanischen Tochter Yujin Robot, die erstmals in die Konzernrechnung einbezogen ist, läge der Gruppenumsatz nur um 0,2% über dem Vorjahr. In Anbetracht der durchwachsenen Rahmenbedingungen bewertet die Miele-Geschäftsleitung den moderaten Zuwachs beim Konzernumsatz als ein „positives und vielversprechendes Signal“. Zwar bestünden die aktuellen Konjunkturrisiken weiter fort und auch das Wettbewerbsumfeld habe sich nachhaltig verändert, etwa durch einen preisaggressiveren Auftritt asiatischer Konzerne, dennoch habe man sich zum Ziel gesetzt, im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 und darüber hinaus wieder stärker zu wachsen. Im 120. Jahr des Bestehens arbeiten weltweit 20.221 Menschen für das Unternehmen. Das entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres. Investiert wurden im Berichtsjahr 256 Mio. Euro.

Fokus auf Smart Home
Bei den Investitionen setzt Miele auch auf die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Ebenso auf eine, wie es im Bericht heißt, „zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der internen Aufstellung in Entwicklung, Produktion, Vermarktung und Administration“. Für diese und weitere Zwecke werden „in erheblichem Umfang zusätzliche Investitionsmittel bereitgestellt“. Zu den ersten Schritten zählen laut Unternehmen der Ausbau des Bereichs Smart Home und der Aktivitäten der Beteiligungstochter Miele Venture Capital GmbH.

Leichter Rückgang in Deutschland
In Deutschland hat Miele in einem abgekühlten und wettbewerbsintensiven Markt 1,2 Mrd. Euro Umsatz erzielt, was einem Rückgang um 0,3% entspricht. Die Position als umsatzstärkste Marke für große Hausgeräte im deutschen Elektrofachhandel und im Küchenfachhandel konnte nach eigener Einschätzung indes „weiter gefestigt werden“.

Umsatzplus in anderen Regionen
Außerhalb Deutschlands habe sich das Geschäft „weiter sehr gut entwickelt“. So in den USA, Österreich, der Schweiz, Japan und Korea. In Ländern wie Italien, Griechenland und Spanien zeige sich – „nach zum Teil längerer Durststrecke infolge der Finanzkrise“ – wieder eine robuste Dynamik. Auch in Osteuropa hat Miele fast durchweg deutlich hinzugewonnen. Spürbare Rückgänge sind in China zu verzeichnen. Dort erschweren laut Unternehmen staatliche Restriktionen den Immobilienhandel. In Hongkong dämpfen die politischen Unruhen das Geschäft und in der Türkei schlägt weiterhin der Verfall der türkischen Lira negativ zu Buche.

Miele Professional wächst überproportional
Im Geschäftsbereich Professional hat die Miele Gruppe inklusive der italienischen Medizintechnik-Tochter Steelco Group 621 Mio. Euro Umsatz erzielt; dies sind 5,2% mehr als im Jahr zuvor.

Investitionen in Produkte und Vertrieb
Die genannten 256 Mio. Euro an Investitionen entsprechen dem zweithöchsten Jahreswert überhaupt. Rund 180 Mio. Euro flossen in die Entwicklung neuer Geräte sowie in Ausbau, Umrüstung und Modernisierung des internationalen Produktionsverbunds der Miele Gruppe (davon 60% in Deutschland). Markante Posten seien etwa Entwicklung und Produktionsstart der „Generation 7000“ (Geschirrspüler und Kochgeräte) und des Staubsaugers „Triflex HX1“ sowie der Aufbau des Werkes in Ksawerów. Am Hauptsitz Gütersloh wurde insbesondere in neue, zum Teil zusätzliche Produktionsanlagen für das Waschmaschinenwerk investiert.
Zugleich wurden die weltweiten Vermarktungsstrukturen weiter ausgebaut. So kamen auch im Berichtsjahr neue Flagship-Stores hinzu („Miele Experience Center“), etwa in Amsterdam, Bilbao, Danzig, Kiew und Toronto. Ein weiteres Zeichen will Miele durch die Gründung einer Vertriebstochter in Brasilien setzen. Bei Fläche und Einwohnern sei Brasilien das fünftgrößte Land der Erde, mit soliden Konjunkturprognosen, schnell wachsender Mittelschicht und großer deutscher Community in São Paulo. Bereits letzten Herbst ist die Vertriebsgesellschaft Thailand offiziell gestartet. Deutschland eingeschlossen, ist Miele damit in 50 Ländern durch eigene Vertriebsgesellschaften vertreten.

Hoher Personalstand in Deutschland und weltweit
Zum Stichtag 30. Juni 2019 beschäftigte die Miele Gruppe 20.221 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit ist der Beschäftigungsstand „auf hohem Niveau konstant“. Zuwächse ergeben sich zum Beispiel aus der erstmaligen Einbeziehung von Yujin Robot (154 Beschäftigte). Doch auch in der Mehrzahl der Vertriebsgesellschaften, in einigen Produktionswerken im In- und Ausland sowie in der Gütersloher Hauptverwaltung wurde Personal aufgestockt, dort etwa durch den weiteren Ausbau des Bereichs Smart Home.
In Deutschland arbeiten jetzt 11.038 Menschen für Miele, was einen leichten (fluktuationsbedingten) Rückgang um 1,6% bedeutet. Zum Beginn des Ausbildungsjahres 2019 (1. September) werden an deutschen Standorten erneut etwa 500 junge Menschen einen von 30 kaufmännischen oder technischen Berufen erlernen (davon etwa 110 als duale Studenten). Damit bleiben auch die Ausbildungsaktivitäten des Unternehmens auf einem hohen Niveau stabil.

www.miele.de