04.04.2023

Miele wird künftig direkt in den USA Hausgeräte für den dortigen Markt produzieren. Wo das neue Werk angesiedelt sein wird, ist noch offen. Aber fakt ist: es wird gebaut und bis Ende 2024 soll es ans Netz gehen.

Speziell für Nordamerika entwickelt und bald auch dort produziert: Die großen Standherde „Range Cooker“. Foto: Miele

Ein weiteres Produkt, das Miele speziell für Nordamerika entwickelt hat und dort künftig auch produziert, ist der Backofen mit 30 Zoll Breite. Foto: Miele

Für Miele ist es ein Meilenstein. Denn es handelt sich um das erste Werk des Gütersloher Familienkonzerns auf dem amerikanischen Kontinent. Gefertigt werden sollen dort künftig marktnah Herde und Backöfen für die USA, Kanada und Mexiko. Es ist der achte Produktionsstandort außerhalb Deutschlands, bei dann 16 Werken insgesamt.

Erste Ausbaustufe
Im ersten Schritt wird Miele in seinem neuen Werk die 30-Zoll-Backöfen sowie die großen und vielseitigen Standherde („Range Cooker“) fertigen, die beide speziell für Nordamerika konzipiert sind. Später kommen großformatige Dunstabzugshauben hinzu. Der Produktionsstart ist für Ende 2024 vorgesehen, mit 150 Beschäftigten bis Ende 2025. Die Entscheidung für den konkreten Standort wird in den kommenden Monaten fallen und kommuniziert werden. Wie eine zweite Ausbaustufe aussehen könnte, mit Blick auf weitere Produktgruppen und das dafür nötige Personal, werde zu einem späteren Zeitpunkt geprüft.

Wenige Tage, statt mehrere Wochen
Für die Entscheidung, künftig auch in den USA zu produzieren, gibt es mehrere gute Gründe. „Schon heute sind die Vereinigten Staaten für Miele der größte Markt außerhalb Deutschlands, mit zuletzt deutlichen Wachstumsraten, aber auch noch viel Potenzial“, sagt Dr. Axel Kniehl, Geschäftsführer Marketing & Sales der Miele Gruppe. Vor Ort zu produzieren, sei daher ein konsequenter Schritt und ein starkes Signal für die Kundinnen und Kunden dort. Außerdem erspart dies die Gerätetransporte über den Atlantik: „So reduziert sich die Lieferzeit von heute bis zu zehn Wochen auf wenige Tage und wird zugleich das Klima entlastet“, sagt Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer Technology. Zur weiteren CO2- Ersparnis solle dann auch das Gros der Zulieferteile aus den USA kommen.

Boomendes Geschäftsfeld
Die Business Unit Cooking (Herde, Backöfen, Kochfelder, Dampfgarer, Dunstabzugshauben und weiterer Produkte) gehört nach eigenen Angaben seit vielen Jahren zu den wichtigsten Wachstumstreibern der Miele Gruppe mit zuletzt mehr als 1,1 Mrd. Euro Umsatz und einem Zuwachs von fast 13 Prozent. „Auch für die kommenden Jahre planen wir mit steigenden Stückzahlen“, sagt Cooking-Chef Dr. Uwe Brunkhorst, „und damit stoßen wir mit unseren bisherigen Produktionsstandorten in Arnsberg, Bünde und Oelde an die Grenze unserer Kapazitäten.“
Heute verteilt sich die Produktion laut Miele so: Aus dem Werk Bünde (ca. 730 Beschäftigte) kommen Kochfelder und Dampfgarer sowie Wärmeschubladen, aus Arnsberg (ca. 250 Beschäftigte) die Dunstabzugshauben und aus Oelde (ca. 670 Beschäftigte) die Herde, Backöfen und Dialoggarer. Die Dampfbacköfen, also Backöfen und Dampfgarer in einem Gerät, werden modellabhängig in Bünde oder Oelde produziert.

www.miele.de