Möbelverbände bündeln ihre Kompetenzen
Eine einfach Nachfolgeregelung für Dr. Heumann wird es nicht geben. Stattdessen organisieren sich die Möbelverbände grundsätzlich neu. VDM (Verband der Deutschen Möbelindustrie) sowie die Regional- und Bundesverbände der einzelnen Branchenspaten wollen dann ihre Kompetenzen bündeln und noch effektiver zusammenarbeiten. Und das von zwei Standorten aus mit zwei gleichberechtigten Geschäftsstellen: Bad Honnef, dem Sitz des VDM, und Herford, Sitz der NRW-Verbände. Gemeinsamer Sprecher und Geschäftsführer der nationalen Möbelverbände wird mit dem Jahreswechsel VDM-Geschäftsführer Jan Kurth. Und das zusammen mit dem Juristen Klemens Brand, Leiter der Rechtsabteilung in Herford, als weiteren Geschäftsführer. Kurth wird zum Jahreswechsel auch alleiniger Geschäftsführer des VdDK.
Abgrenzungsprobleme vermeiden
Mit der neuen Struktur sollen Synergieeffekte genutzt, Doppelarbeiten zwischen dem VDM und den Fachverbänden in Herford vermieden und der Service für die Mitglieder weiter verbessert werden. Denn wie Dr. Lucas Heumann in einem Pressegespräch gestern in Herford einräumte, sei es in der Vergangenheit immer wieder zu thematischen Abgrenzungsproblemen gekommen. Auch Jan Kurth betonte, dass die vorhandene Expertise der Fachleute in Bad Honnef und Herford besser genutzt werden könne, wenn es weniger oft um Abgrenzungs- und Zuständigkeitsfragen gingen als um die konkreten inhaltlichen Themen. Und die gibt es reichlich, wie er betonte. Als Stichworte nannte er Themen wie Exportunterstützung, Kartell- und Wettbewerbsrecht, Technik und Normung, Messewesen, Statistik und Digitalisierung. Alles durch die Bank anspruchsvolle Zukunftsthemen, die auch ein Engagement auf europäischer Ebene fordern. „80 bis 90 Prozent aller Entscheidungen, die die Möbelbranche betreffen, werden vorab in Brüssel beraten und beschlossen“, machte Dr. Heumann die Relevanz einer international ausgerichteten politischen Arbeit deutlich.
„In gute Hände“
Offiziell geht Dr. Lucas Heumann Ende Januar 2020 in den Ruhestand, seinen Schreibtisch räumen wird er aber Ende des Jahres 2019. Er sei sich sicher, dass er das, was er in 23 Jahren aufgebaut habe, in gute Hände überträgt. Auch Klemens Brand bezeichnete die Zusammenlegung der Kompetenzen als eine „wichtige und zukunftsweisende Entscheidung.“ Im Zentrum seiner künftigen Arbeit werde die Tarifpolitik stehen, so Brand.
Dirk Biermann
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