Nach einem Kraftakt zurück am Netz
Der Häfele Online-Shop ist wieder live, sodass Kunden wie gewohnt auf sämtlichen Kanälen bestellen können. „Wir arbeiten zwar in einigen Bereichen noch mit Einschränkungen, aber die wesentliche Leistungsfähigkeit ist wiederhergestellt“, kommentierte CEO Gregor Riekena in einer Pressemitteilung vom 14. März 2023. Mit den erreichten Fortschritten sei man sehr zufrieden.
Was genau geschah
Am frühen Morgen des 2. Februar war ein Ransomware-Angriff aus einer externen Quelle auf die Häfele Systeme erfolgt. Das Ziel der Angreifer hatte darin bestanden, die Systeme zu verschlüsseln, Daten abzuziehen und sodann im Darknet anzubieten. Nach dem sofortigen Abschalten aller IT-Systeme hat Häfele umfangreiche Untersuchungen durch externe Forensik-Experten vornehmen lassen. Gregor Riekena: „Wir arbeiten seit dem Tag des Angriffs sehr eng mit der Polizei zusammen. Nach abschließender Bewertung des Sachverhalts müssen wir zwar davon ausgehen, dass Daten abgezogen wurden, nach unserer Einschätzung bieten diese Daten jedoch kein Schadenspotenzial.“
Komplett neue IT-Struktur
Nach der präventiven Abschaltung aller IT-Systeme hatte das Unternehmen unmittelbar mit der Wiederherstellung von Daten und dem Neuaufbau der Systemlandschaft begonnen. Gregor Riekena: „Wir haben direkt die Entscheidung getroffen, intensiv zu investieren und eine komplett neue IT-Sicherheitsarchitektur aufzubauen.“ Diese erstreckt sich über alle Komponenten der Systemlandschaft: von komplett neuen Firewalls zum Schutz der zentralen Datenbanken, über stark gesicherte und gekapselte Netzwerke zur kontrollierten Durchleitung der globalen Datenströme bis hin zu neuesten Virenschutzprogrammen für die gesamten Endgeräte. Hierbei nutzt Häfele jeweils die beste am Markt verfügbare Technologie mit dem Ziel, künftige IT-Risiken zu minimieren.
Volle Bestell- und Versandfähigkeit
Das wichtigste Ziel hatte im Wiederaufbau darin bestanden, die Lieferfähigkeit für Kunden aus Handwerk, Industrie und Handel wiederherzustellen. In einem ersten Schritt hatte das Versandzentrum Hannover nach weniger als drei Wochen mit der Auslieferung an elf Bundesländer begonnen. Eine Woche später folgte der Hochlauf des Versandzentrums Nagold und damit die bundesweite Belieferung der Kunden. Mittlerweile (Stand 14. März) seien weite Teile des Nagolder Versandzentrum wieder in Betrieb und somit ein Großteil des Sortiments verfügbar. „Wir sind sehr froh, damit nun auch unsere Partner aus der Industrie wieder weitestgehend im gewohnten Umfang mit kundenspezifischen Sortimenten beliefern zu können. Dass die Auswirkungen des Angriffs für viele unserer Partner erheblich waren, ist uns bewusst. Umso mehr freut uns der Zuspruch und Zusammenhalt, den wir in den letzten Wochen weltweit erfahren haben.“
Enormes geleistet
Als international agierende Unternehmensgruppe spielen die weltweite Zusammenarbeit und das Exportgeschäft für Häfele eine große Rolle. Daher freut sich die Unternehmensleitung, dass auch die Versandzentren weltweit wieder in Betrieb genommen wurden und die Vertriebsaktivitäten von USA über Europa, Indien, Süd-Ost-Asien bis nach Australien wieder angelaufen sind. Gregor Riekena: „Wir haben anstrengende Wochen hinter uns, in denen insbesondere das IT-Team Enormes geleistet hat. Gemeinsam haben wir bewiesen, dass wir gerade in schwierigen Zeiten durch entschlossenes, mutiges Handeln vorankommen und gestärkt aus Herausforderungen hervorgehen.“