Noch kein Investor für Küchen Quelle

Foto: Küchenquelle
Vor wenigen Tagen informierte Meyerle die Mitarbeiter, dass die zuletzt verbliebenen Interessenten kein Investment bei Küchen Quelle planen. In den vergangenen Monaten habe das Team zahlreiche Gespräche mit potenziellen Investoren geführt. „Diese hatten seit mehreren Wochen Zugang zum Datenraum“, so der vorläufige Insolvenzverwalter.
Kündigungen stehen ins Haus
Zum Ende des Monats Februar wird nun die Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Nürnberg erwartet. Für die Mitarbeiter läuft das Insolvenzgeld bis Ende Februar, weil der vorläufige Verwalter entschieden hatte, den Insolvenzgeldzeitraum rollieren zu lassen. Da es bislang keinen Investor gibt, muss den Mitarbeitern aus rechtlichen Gründen mit einer Frist von maximal drei Monaten zum Monatsende gekündigt werden. Patrick Meyerle: „Die Bezahlung der Gehälter für die kommenden drei Monate ist gesichert aufgrund einer kürzlich geschlossenen Vereinbarung mit einem Gesellschafter.“ Nach Verhandlungen mit dem PLUTA-Team habe die Investmentgruppe EMMA Capital eine entsprechende Geldsumme zugesichert, sodass auch im eröffneten Verfahren neben den Gehaltszahlungen auch die Auslieferung weiterer Küchen möglich sei.
Mitarbeiter gehen freiwillig
Ein Grund für die Zurückhaltung der Investoren sei laut Meyerle auch die Größe von Küchen Quelle und die damit verbundenen Fixkosten. In den vergangenen Tagen und Wochen haben einer Mitteilung zufolge einige Mitarbeiter das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen und bereits neue Jobs gefunden. Weitere Eigenkündigungen sind bereits angekündigt, sodass im eröffneten Verfahren mit einer Belegschaft von etwa 200 bis 220 Mitarbeitern gerechnet wird.
Lieferung und Montage gegen Zuzahlung
In den vergangenen Wochen konnte Küchen Quelle trotz des laufenden Insolvenzverfahrens planmäßig Küchen bei den Kunden einbauen. Das Feedback der Kunden ist positiv. Über 800 Kunden haben das Angebot angenommen. Das bedeutet, dass das Unternehmen gegen eine Zuzahlung die Küchen liefert und einbaut. Wie bereits kommuniziert, müssen die Kunden eine Zuzahlung leisten, damit die Küchen geliefert und montiert werden können, da die Sicherungsrechte der Lieferanten abgelöst und die Kosten der Lieferung und Montage bezahlt werden müssen.
Suche wird fortgesetzt
PLUTA-Anwalt Patrick Meyerle sagt: „Küchen Quelle hat bislang über 500 Küchen in knapp acht Wochen eingebaut, weitere Aufbauten erfolgen täglich von Montag bis Samstag. Wir werden über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens hinaus bis voraussichtlich Juni weitere Küchen zur Auslieferung bringen. Dafür möchte ich allen Mitarbeitern und Geschäftspartnern sowie EMMA Capital herzlich danken. Umso mehr schmerzt es, dass aus rechtlichen Gründen zum Monatsende die Kündigungen unvermeidlich sind. Denn wir haben bislang noch keinen Investor, der den Betrieb dauerhaft fortführen will. Nichtsdestotrotz versuchen wir weiterhin, einen Investor zu finden.“
Über den weiteren Sachstand bei der Investorensuche wird der Verwalter im März bzw. April informieren.